Mary Keitany

kenianische Langstreckenläuferin

Mary Jepkosgei Keitany (* 18. Januar 1982 in Kisok bei Kabarnet, Distrikt Baringo, Provinz Rift Valley) ist eine ehemalige kenianische Langstreckenläuferin. Sie ist Olympiateilnehmerin, (2012), mehrfache Weltmeisterin und ehemalige mehrfache Weltrekordhalterin (Halbmarathon, 25-km-Lauf, Marathon). Im Marathon lief sie die drittschnellste, im Halbmarathon die fünftschnellste jemals gelaufene Zeit.(Stand: Juli 2020)

Mary Keitany


Keitany beim London-Marathon 2017

Voller Name Mary Jepkosgei Keitany
Nation Kenia Kenia
Geburtstag 18. Januar 1982 (42 Jahre)
Geburtsort Kisok, Kenia
Größe 158 cm
Gewicht 44[1] kg
Karriere
Bestleistung 1:04:55 h (Halbmarathon)
2:17:01 h (Marathon)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Halbmarathon-WM 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
World Marathon Majors 7 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Halbmarathon-Weltmeisterschaften
Gold Udine 2007 Team
Silber Udine 2007 Einzel
Gold Birmingham 2009 Einzel
Gold Birmingham 2009 Team
 World Marathon Majors
Bronze New York 2010 Marathon
Gold London 2011 Marathon
Bronze New York 2011 Marathon
Gold London 2012 Marathon
Gold New York 2014 Marathon
Silber London 2015 Marathon
Gold New York 2015 Marathon
Gold New York 2016 Marathon
Gold London 2017 Marathon
Silber New York 2017 Marathon
Gold New York 2018 Marathon
letzte Änderung: 24. April 2019

Werdegang

Bearbeiten

2007 siegte Keitany beim Lille-Halbmarathon in 1:08:43 h. Bei den Straßenlauf-Weltmeisterschaften 2007 in Udine holte sie in 1:06:48 h Silber hinter Lornah Kiplagat, die Weltrekord lief. Am Ende des Jahres heiratete sie ihren Läuferkollegen Charles Koech.

Nach einer Babypause im Jahr 2008 wiederholte sie 2009 ihren Sieg in Lille in 1:07:00 h und gewann den Titel bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Birmingham in 1:06:36 h. Sie war damit zu diesem Zeitpunkt die zweitschnellste Frau überhaupt über diese Distanz. Drei Wochen danach siegte sie beim Delhi-Halbmarathon und kam mit 1:06:54 h erneut in Reichweite des Weltrekords.[2]

2010 siegte Keitany beim Zayed-Halbmarathon, wurde Zweite bei den World’s Best 10K und verbesserte bei den 25 km von Berlin den Weltrekord über diese Distanz um über zwei Minuten.[3] Im Herbst stellte sie beim Portugal-Halbmarathon mit 1:08:50 h einen Streckenrekord auf[4] und wurde Dritte beim New-York-City-Marathon.

Zu Beginn der Saison 2011 verbesserte Keitany beim RAK-Halbmarathon den Weltrekord von Lornah Kiplagat um 35 Sekunden auf 1:05:50 h.[5] Zwei Monate später siegte sie beim London-Marathon und verbesserte dabei ihren persönlichen Rekord um fast zehn Minuten auf 2:19:19 h.[6] Nach einem weiteren Streckenrekord beim Portugal-Halbmarathon[7] war sie die Favoritin beim New-York-City-Marathon. Dort lief sie einen Vorsprung von zweieinhalb Minuten heraus, wurde jedoch auf den letzten beiden Kilometern von Firehiwot Dado und Bizunesh Deba abgefangen und kam als Dritte ins Ziel.

Olympische Spiele 2012

Bearbeiten

2012 triumphierte Keitany erneut beim RAK-Halbmarathon[8] und beim London-Marathon.[9] Mit ihrer Zeit von 2:18:37 h etablierte sie sich als bislang drittschnellste Läuferin über die 42,195-km-Distanz und wurde für die Olympischen Spiele in London nominiert. Dort belegte sie überraschend nur Rang vier.

Im September 2014 lief Keitany beim Great North Run über die Halbmarathondistanz mit 1:05:39 h die zweitschnellste Halbmarathonzeit der Geschichte. Auf den Weltrekord ihrer Landsfrau Florence Kiplagat fehlten ihr 27 Sekunden.[10] Im November gewann sie den New-York-City-Marathon in 2:25:07 h.

2015 wiederholte sie ihren Erfolg aus dem Vorjahr beim New-York-City-Marathon. Dieses Mal gewann sie den Lauf in 2:24:25 h. Auch im Folgejahr gewann sie den New-York-City-Marathon, benötigte mit 2:24:26 h dafür nur eine Sekunde mehr. 2016 stürzte sie beim London-Marathon über eine gestürzte Kollegin, belegte den neunten Rang und wurde nicht für die Olympischen Sommerspiele aufgestellt.[11]

Weltrekordzeit Frauenmarathon 2017

Bearbeiten

Keitany lief am 23. April 2017 beim London-Marathon in 2:17:01 h Weltrekordzeit in einem Frauenmarathon. Während Keitany den Rekord für Frauenmarathons hielt, galten die 2:15:25 h von 2003 von Paula Radcliffe als Rekord für gemischte Rennen, denn Radcliffe hatte damals zwei männliche Tempomacher aus Kenia.[12] Im Oktober 2019 lief Brigid Kosgei in Chicago eine neue Weltrekordzeit von 2:14:04 h und führt hinter Radcliffe (Platz 2) und Keitany (Platz 3) die ewige Weltbestenliste im Marathonlauf an.

2018 bis heute

Bearbeiten

Im Jahr 2018 wurde Keitany in einer Zeit von 64:55 Minuten Zweite beim RAK-Halbmarathon hinter Fancy Chemutai (64:52 Min.). Die beiden Läuferinnen verfehlten nur knapp einen neuen Weltrekord. Chemutai lief nur eine Sekunde, Keitany nur 4 Sekunden langsamer als Joyciline Jepkosgei bei deren Weltrekordlauf (Oktober 2017). 2019 wurde Keitany im April Fünfte beim London-Marathon, beim Great North Run (Halbmarathon) in South Shields Vierte und im November Zweite beim New-York-Marathon. Im Jahr 2020 konnte sie auch wegen der Corona-Pandemie noch an keinem Rennen teilnehmen. Im September 2021 gab Keitany das Ende ihrer Karriere bekannt.[13]

Mary Jepkosgei Keitany ist 1,58 m groß und wiegt 45 kg. Zunächst wurde sie von Philip Kipyegon Singoei trainiert. Ab 2007 wurde sie von der Managementfirma Demadonna und deren Trainer Gabriele Nicola betreut.[14][1] Keitany ist zweifache Mutter.[15][16]

Sportliche Erfolge

Bearbeiten

Persönliche Bestzeiten

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Mary Jepkosgei Keitany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Mary Jepkosgei Keitany. Abgerufen am 7. November 2015 (englisch).
  2. IAAF: Keitany sub-1:07 again, Merga defends in Delhi Half Marathon (Memento vom 2. November 2009 im Internet Archive). 1. November 2009
  3. IAAF: Kosgei, Keitany shatter 25Km World records in Berlin (Memento vom 11. Mai 2010 im Internet Archive). 9. Mai 2010
  4. IAAF: Tola and Keitany romp to Half Marathon victories in Lisbon (Memento vom 29. September 2010 im Internet Archive). 26. September 2010
  5. IAAF: Keitany smashes Half Marathon World record in Ras Al Khaimah (Memento vom 19. Februar 2011 im Internet Archive). 18. Februar 2011
  6. IAAF: Mutai and Keitany dominate and dazzle in London (Memento vom 20. April 2011 im Internet Archive). 17. April 2011
  7. IAAF: Keitany smashes race record in Lisbon (Memento vom 28. September 2011 im Internet Archive). 25. Dezember 2011
  8. IAAF: Keitany wins but records blown off course in windy RAK Half Marathon. 17. Februar 2012
  9. IAAF: Kipsang and Keitany claim London titles for Kenya. 22. April 2012
  10. HDsports: Farah beendet Saison mit Sieg; Weltklassezeit von Keitany. 7. September 2014
  11. Vom Sturz zum Triumphzug in wenigen Minuten (25. April 2016)
  12. Vollgas, bis die Kräfte schwinden (23. April 2017)
  13. Thomas Bauer (HDsports): Marathon-Weltklasseläuferin Mary Keitany beendet Karriere! 22. September 2021, abgerufen am 22. September 2021 (deutsch).
  14. IAAF: After 25Km World Record and World Half Marathon title, the Marathon is next for Keitany (Memento vom 13. Mai 2010 im Internet Archive). 10. Mai 2010
  15. Muttertag in New York tagesanzeiger.ch 1. November 2015
  16. „Viel Glück, Mami, und fall nicht!“ (7. November 2016)