Kommunistischer Bund Westdeutschland

K-Gruppe

Der Kommunistische Bund Westdeutschland (KBW) war eine maoistische westdeutsche K-Gruppe, die von 1973 bis Anfang 1985 bestand. Die Kleinpartei ging hauptsächlich aus der im Herbst 1970 gegründeten Kommunistischen Gruppe (Neues Rotes Forum) Mannheim-Heidelberg (Kurzbezeichnung: KG/NRF), einer Nachfolgeorganisation des Heidelberger SDS, und dem Kommunistischen Bund Bremen sowie weiteren Zirkeln („Bünden“) hervor.

Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW)
Partei­vorsitzender Joscha Schmierer (Sekretär des Zentralen Komitees 1973–1982)
Gründung 12. Juni 1973
Gründungs­ort Bremen
Auflösung 1985
Haupt­sitz Frankfurt am Main (ab April 1977)
Aus­richtung maoistisch
Mitglieder­zahl 2.915 (Januar 1978), ca. 4.000 (inkl. Massenorganisationen)[1]
Durch­schnitts­alter ca. 27 Jahre
Frauen­anteil 41 Prozent (September 1980)

1982 stellte der KBW die politische Arbeit weitgehend ein und löste sich nach langwierigen Verhandlungen über die Verwertung seines Millionenvermögens 1985 auf.

Einige seiner Mitglieder wurden später in der Bundes- und Landespolitik in führenden Positionen aktiv, darunter Reinhard Bütikofer, Winfried Kretschmann, Ursula Lötzer, Krista Sager, Ralf Fücks und Ulla Schmidt.

Geschichte

Bearbeiten
 
Programm des KBW

Gründung und erste Jahre

Bearbeiten

Der vergleichsweise spät, am 12. Juni 1973, in Bremen gegründete KBW baute auf einer erfolgreichen Zusammenarbeit verschiedener lokaler bzw. regionaler Zirkel auf. Er war schwach in den größten Städten der Bundesrepublik. In West-Berlin waren Semler-Horlemann mit der KPD/AO stärker, in Hamburg der Kommunistische Bund (KB), in München der Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD und in Stuttgart war der Kommunistische Arbeiterbund Deutschlands (KABD) erfolgreicher als der KBW. In vielen mittleren Städten aber und auch im Bundesmaßstab war der KBW bis zu seiner Auflösungsphase die stärkste Gruppe der sogenannten ML-Bewegung, d. h. der K-Gruppen.[2]

In den KBW-Gruppen in Freiburg, Göttingen und vor allem Heidelberg gab es eine große Überschneidung mit den Wortführern im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) und einen entsprechenden Einfluss auf zahlreiche Gruppen der Jugendbewegung. In Bremen und Osnabrück dagegen, wo es damals noch keine Universitäten gab, sowie in Wolfsburg entstanden oft betrieblich geprägte, auch Lehrlings- und Schülerbewegungs-Gruppen. Wichtige Stationen auf dem Weg zu einer bundesweiten Organisation der zunächst bloß örtlichen bzw. regionalen Zirkel, die schließlich den KBW gründeten bzw. mehr oder minder schnell in diesen aufgenommen wurden, waren zunächst die Aktionseinheit gegen das Hochschulrahmengesetz bzw. die Aktionseinheit kommunistischer Hochschulgruppen und die Aktionseinheit in der Metalltarifrunde 1971. Bei der letztgenannten Aktion kam es zum Bruch mit denjenigen Zirkeln, die später den Kommunistischen Bund (KB) bildeten. Die Trennung vereinzelter Gruppen von den Jungdemokraten, der damaligen Jugendorganisation der FDP, bzw. die Spaltung des Landesverbandes Niedersachsen der Jungdemokraten,[3] verhalf dem KBW später vermittels der „Konferenz nordrhein-westfälischer und niedersächsischer Schülergruppen“ zu einer gewissen Präsenz in einzelnen Städten Nordrhein-Westfalens, vor allem aber auch in vielen niedersächsischen Kleinstädten.

Im Jahr 1972 wurde im Bremer Kommuniqué (BK) der Parteiaufbau propagiert.[4] Wesentlich hierfür waren aber auch die Aktionseinheit gegen die Ausländergesetze mit der Demonstration in Dortmund am 8. Oktober 1972 und im Januar 1973 die Vietnamdemonstration in Bonn. Es konnten dort jeweils größere Zahlen von Gruppen recht unterschiedlicher ideologischer Provenienz zusammengebracht werden.

Publizistisch erfolgte eine Zusammenarbeit über die Bremer Wahrheit, die von vielen örtlichen Gruppen 1972 und im ersten Halbjahr 1973 nicht nur mit Berichten beliefert, sondern oft auch neben den jeweiligen lokalen ‚Zentralorganen‘ öffentlich vertrieben wurde. Sie erreichte Auflagenhöhen von an die 12.000 Stück[5] und stellte das Zentralorgan der Gruppen des ‚Bremer Kommunique‘ dar, die sich an den Aufbau des KBW gemacht hatten.

Parallel dazu wurde – vor allem in den Spalten des Heidelberger ‚Neuen Roten Forums‘ (NRF), aber auch in den zahlreichen örtlichen theoretischen Organen der Zirkel –, eine intensive Debatte um das ‚Programm der westdeutschen Kommunisten‘[6] geführt. An dieser Debatte beteiligten sich alle alten Freunde aus den Aktionseinheiten, die anderen Aufbauorganisationen bzw. sich schon für die Partei haltenden Konkurrenzformationen, einige Gruppen der damals zerfallenden KPD/ML-Zentralbüro und vor allem zahlreiche Gruppen, die auf dem außerordentlichen Parteitag der KPD/ML-Zentralkomitee von Ernst Aust ausgeschlossen worden waren. Für den KBW konnten dabei einige Gruppen gewonnen werden, andere waren durch die Ernsthaftigkeit der Auseinandersetzung zumindest beeindruckt.

Diese breite öffentliche Diskussion um das Programm mit der gesamten linken Bewegung unterschied den KBW wesentlich von anderen Ansätzen. Denn der KB hatte kein Programm und der Rest der K-Gruppen präsentierte sein Programm als fertige Plattform. Das Programm des KBW zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass über sogenannte ‚demokratische Forderungen‘ eine Schwächung des Staatsapparates einerseits, eine Stärkung des Bewusstseins und der Fähigkeiten der sog. Volksmassen andererseits bewirkt werden sollte.

Blütezeit

Bearbeiten

Seine wohl stärkste Attraktivität wies der KBW im Bereich der Bundeswehr auf. Es entstanden zahlreiche große Soldatengruppen in kurzer Zeit. Der Umstand, dass diese noch dazu gerne auch in Uniform demonstrierten, erschien einigen besorgniserregend. Es wurden gemeinsame Kantinen und gleiche Verpflegung für Offiziere und Mannschaften und die Fortzahlung des bisherigen Lohns gefordert, sowie die Wahl der Offiziere durch das Volk nebst der allgemeinen Volksbewaffnung bzw. die Ersetzung der Bundeswehr durch die ‚Volksmiliz‘. So hießen auch viele der zunächst örtlich-regionalen bzw. später bezirklichen Soldatenzeitungen des KBW. Die Berufung auf das Volk und die Demokratie nahm beim KBW manchmal selbstzerstörerische Formen an. So bekannten sich im Rahmen der Fritz Güde[7]-Kampagne – ein Studienrat, der wegen des Verkaufs von Ausgaben des KBW-Zentralorgans Kommunistische Volkszeitung (KVZ) entlassen werden sollte – nicht nur viele Hunderte Menschen, die im öffentlichen Dienst tätig waren bzw. als Auszubildende dies anstrebten, zum Recht des Verkaufs der KVZ. Sie bezichtigten sich sogar selbst in den Spalten der KVZ dieses „Vergehens“. Später versuchte sich der KBW wiederholt nicht nur in Forderungen nach einem Volksentscheid gegen den Paragraphen 218, sondern auch in verschiedenen Städten im Sturz der Magistrate bzw. Senate und Stadträte etc. durch die ‚Volksmassen‘.

Im Unterschied zu anderen Gruppierungen, die aus der 68er-Bewegung hervorgegangen sind, war der KBW eine Kaderorganisation. Mitglieder führten mindestens 10 % ihres Bruttoeinkommens an den KBW ab, darüber hinaus wurden Beiträge (z. B. Spenden von Erbschaften) erwartet.[8] Dank dessen verfügte der KBW neben einer Reihe hauptberuflicher Funktionäre auch über eine außergewöhnlich gut ausgebaute technische Infrastruktur. Er besaß einen eigenen Fuhrpark mit Saab-Limousinen, ein für damalige Verhältnisse äußerst modernes DFÜ-System (Redactron), Parteigebäude in Frankfurt, Berlin, Bremen und Hamburg, eine eigene Druckerei (Caro-Druck[9]), einen Buchvertrieb (Hager), Verlage (Kühl KG, Sendler) sowie „Musterhöfe“, auf denen mit Methoden „schnellwachsender Eiweißproduktion“ experimentiert wurde.

Ideologisch stand er dem Maoismus nahe und sympathisierte mit Regimen wie der Volksrepublik China, Albanien oder Kambodscha unter Pol Pot.[10] Der ugandische Diktator Idi Amin wurde im Zentralorgan der Partei, der Kommunistischen Volkszeitung, lange als fortschrittlicher Staatschef bezeichnet, was parteiintern aber umstritten war. Der KBW unterstützte aktiv auch Freiheitsbewegungen wie den African National Congress (ANC) in Südafrika und ZANU in Simbabwe.

Aufgrund dieser Ausrichtung kam es gelegentlich innerhalb der linken Szene in Frankfurt am Main, wo der KBW ab Mai 1977 sein Hauptquartier in der Mainzer Landstraße 147 ansiedelte,[11] zu Rangeleien mit Spontigruppen[12] um Daniel Cohn-Bendit und Joschka Fischer. Mehrfach versuchte der KBW auch, in Orten, wo er stärker vertreten war, Veranstaltungen anderer linker Organisationen zu stören. Der Hauptgegner des KBW war aber der „bürgerliche Staat“. In der internationalen Politik verfolgte der KBW eine Position des Antihegemonismus und der Blockfreiheit, was u. a. in der Parole „Nieder mit NATO und Warschauer Pakt“ zur Zeit der Zuspitzung des Kalten Krieges in Europa Ausdruck fand, aber auch in der Unterstützung der Befreiungsbewegung in Afghanistan gegen die Besatzung durch die Sowjetunion.

Anders als die Spontigruppen gehörte der KBW seinem Selbstverständnis nach im engeren Sinne nicht zur Außerparlamentarischen Opposition: Er betrachtete sich vielmehr von vornherein als einen „Parteiansatz“, der schließlich zur Gründung einer eigentlichen kommunistischen Partei ausgebaut werden sollte. So beteiligte er sich auch von 1974 bis 1981 offiziell an Wahlen. Die Chemielaborantin Helga Rosenbaum vertrat den KBW z. B. im Gemeinderat von Heidelberg[13]. Die spätere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt kandidierte auf der Landesliste NRW des KBW auf Platz 2 bei der Bundestagswahl 1976 und als Direktkandidatin in Aachen Stadt.[14] Neben Ulla Schmidt waren folgende ehemalige KBW-Genossen Mitglieder des Deutschen Bundestags der 17. Wahlperiode: Ursula Lötzer (Die Linke) und Krista Sager (Bündnis 90/Die Grünen). Winfried Nachtwei, der von 1994 bis 2009 Abgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag war, trat nicht mehr zu dieser Wahl an. Lötzer und Sager kandidierten nicht mehr bei der Bundestagswahl 2013 (18. Wahlperiode).

 
Fahne des KBW auf einer Maikundgebung vor dem Kieler Rathaus (1976).

Die höchste Mitgliederzahl – ca. 2.600 – erreichte der KBW 1976.[15] Darüber hinaus gab es angeschlossene Organisationen wie die Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe (GUV) für ausgebildete Akademiker (ca. 800 Mitglieder), die Soldaten- und Reservistenkomitees für die antimilitaristische Arbeit und die Komitees und Initiativen gegen den § 218. An den Hochschulen verfügte der KBW über keine einheitliche bundesweite Studentenorganisation. Auf seiner politischen Linie arbeiteten der Kommunistische Studentenbund (KSB), die Kommunistische Hochschulgruppe (KHG) bzw. weitere Gruppen mit anderen Namen[16] (ca. 2.100 Mitglieder), allerdings keineswegs alle örtlichen Vereinigungen dieser Namen. Die anfangs lokalen „Kommunistischen Schülergruppen“ (KSG), „Kommunistischen Oberschülerbünde“ (KOB) und „Kommunistischen Arbeiterjugendbünde“ (KAJB), wurden ab 1976 zu einem Kommunistischen Jugendbund (KJB) (ca. 540 Mitglieder) zusammengefasst.

Durch einen Kronzeugen, den der Verfassungsschutz Schleswig-Holstein Ende 1978 präsentierte, erfuhr die Öffentlichkeit, dass der KBW von seinen Mitgliedern nicht nur hohen finanziellen, sondern auch großen zeitlichen Einsatz erwarte und auch vor „psychischem Terror“ nicht zurückschrecke.[17] Dabei wurde auch erwähnt, dass der KBW von seiner Mitgliederstruktur her nicht die „proletarische“ Organisation war, die er gerne sein wollte. In seinen Reihen waren auffallend viele Ärzte, Lehrer, ca. 70 Rechtsanwälte,[18] Professoren (und bis zu ihrem Austritt ca. 1974–1975 auch etwa fünf evangelische Pfarrer)[19]. Die Pastoren wurden vor die Alternative des Austritts aus der Kaderorganisation, d. h. die Rückversetzung in den Sympathisantenstatus ohne Wahlrecht bei sensiblen Angelegenheiten, oder des Austritts aus der Kirche und Niederlegung ihrer Profession gestellt. Im Raum Hamburg betraf dies drei Pastoren, also eine kleine Minderheit gegenüber der eher KB-nahen Konkurrenz im innerhalb konfessioneller Strukturen verbleibenden Nordelbischen Arbeitskreis Kirche – NAK. Eine Broschüre ‚Religion, Opium des Volkes‘,[20] die eine der ca. zwei Dutzend ersten KBW-Broschüren der Jahre 1973–1975 war, die in 30 000 bis 80 000 Stück aufgelegt und auch meist verkauft wurden, wurde veröffentlicht. Vor allem jugendliche Teile der evangelischen Gemeinden in Hamburg-Bramfeld (Pastorin Edda Groth), Quickborn/Ellerau (Pastor Eckard Gallmeyer, es wurde u. a. eine Initiativgruppe für eine Gemeindearbeit im Interesse der Bevölkerung als Herausgeberin der Ortsbeilage der KVZ aktiv) und Norderstedt (Pastor Karl-Helmut Lechner) wurden teilweise in den KBW bzw. dessen Massenorganisationen überführt.

Geleitet wurde der KBW von einem anfangs 11-köpfigen[21] Zentralkomitee (ZK), das jährlich (später zweijährlich, zuletzt wieder jährlich) von einer Delegiertenkonferenz gewählt wurde. Die Funktion des ZK-Sekretärs wurde ohne Unterbrechung von der wichtigsten Führungsfigur Joscha Schmierer ausgeübt, der auch als Herausgeber des Zentralorgans des KBW Kommunistische Volkszeitung und des theoretischen Organs Kommunismus und Klassenkampf fungierte. Nach deren Einstellung bestimmte er seit 1983 als Chefredakteur den politischen Kurs der Zeitschrift Kommune, die inzwischen als Organ der Realo-Fraktion der Grünen gilt. Seit 1999 war Schmierer im Planungsstab des Auswärtigen Amts zuständig für Grundsatzfragen der Europapolitik. Der KBW beruhte programmatisch auf einer Organisationsform, die als „Demokratischer Zentralismus“ bezeichnet wurde, ähnlich der Organisationsform unter Lenin oder Mao. Dem Programm gemäß erhielten gewählte Kader eine Art Kommandantenstatus, wobei sie aber auch jederzeit mit einer Zweidrittelmehrheit abgewählt werden konnten. In der Praxis führte dies selten zur Abwahl, aber üblicherweise zur Opposition in Form von Nichterscheinen zu Aktionen, – wie vor allem bei den Ölkrisenprotesten Ende 1973 (s. u.), wo oft nur die Hälfte der Vollmitglieder an den Märschen teilnahm bzw. diese ganz abgesagt wurden –, bzw. zur schlichten Nichtkommunikation kämpfender Basiseinheiten mit der Leitung. So wurde von Streiks oder Aktionen, in denen KBW-Zellen selbst initiativ waren, der Leitung oft erst berichtet, wenn diese längst vorüber waren. Dies führte bereits bei der wilden Streikwelle 1973, die sich während der Gründung des KBW vollzog, zum Unmut im ZK bzw. zur Häme bei der Konkurrenz.

Offizielle Fraktionen kannte der KBW als institutionalisierte Einheiten nicht. Es gab diesbezüglich zumindest in den Anfangsjahren kein Kommunikationsverbot zwischen einzelnen Einheiten, aber durchaus Anweisungen, dass örtliche Einheiten Kritik an die Zentrale richten sollen, damit diese dann beantwortet und geklärt bzw. in lesbarerer Form gedruckt evtl. an alle Gruppen weitergeleitet werden könne.

In den ersten Jahren bestand im KBW eine große Freiheit der Debatte, die ihn so attraktiv für zahlreiche Gruppen machte, dass die örtliche Basis sich oft entscheidend erweitern konnte. In der organisatorischen Praxis aber gab es gravierende Unterschiede zwischen den jeweiligen Orten. Wichtig hierbei war z. B., ob die Mitglieder in eigenen, in ihren jeweiligen sozialen Strukturen verwurzelten Einheiten organisiert waren – aus diesen Zusammenhängen entstand der Kern des KBW als organisierter, programmatisch purifizierter Ausdruck der 68er-Revolte –, oder ob es sich um einzeln arbeitende Mitglieder handelte, die entweder den Weisungen einer unwissenden Leitung unterworfen waren oder im Gegenzug auf einen Posten in dieser spekulierten.

Bereits auf der Gründungskonferenz lagen zwei divergierende Dokumente aus Bremen[22] bzw. Heidelberg vor. Die stärkste KBW-Ortsgruppe, die Bremer, die auch dank ihrer Wurzeln u. a. in der Lehrlingsbewegung über eine gewisse betriebliche Präsenz verfügte, wurde in den Jahren 1973/74 in ihrer Praxis nachhaltig gelähmt, bevor die in ihr, wohl von Anbeginn feindlich gesinnte, fraktionell arbeitende Ortsgruppe der ehemaligen KPD/ML-Zentralbüro (Zentralorgan ‚Rote Fahne‘) nach langen Diskussionen den KBW wieder verließ bzw. aus dem KBW und seinen örtlichen Massenorganisationen ausgeschlossen wurde.[23] An weiteren ausgetretenen bzw. evtl. ausgeschlossenen oder aus der Organisation herausgedrängten Fraktionen wären in der bundesweiten Aufbauphase bis Ende 1975 zu nennen: Eine Gruppe von wohl 20 Genossen der Sozialistischen Studentengruppe Hamburg, sowie ab 1976 u. a. die vermutliche Mehrheit der Kommunistischen Studenten Marburg und eine Gruppe von ca. 20 Genossen in Kiel. Die sog. Rechten des Komitees für Demokratie und Sozialismus (KDS), d. h. vor allem Anhänger der Bremer Thesen der Gründungskonferenz, verließen eher einzeln die Organisation, entwickelten dann als erste den Ökosozialismus als mögliche Perspektive zur Gewinnung der Volksmassen.

Es gab in den ersten Jahren wenige nennenswerte Abspaltungen von ganzen Gruppen, die auch nur selten auf die Organisationsstruktur zurückführbar wären. Die formalen Rechte der Mitgliedschaft waren eher hoch, im Vergleich mit anderen politischen Gruppierungen. Es war weit eher eine nicht überwundene autoritäre Sozialisation, die viele KBW-Kader vermittels Fixierung auf vermeintlich revolutionäre Führer dazu verleitete, sich unter Berufung auf die Volksmassen selbst ins Elend oder in die politische Isolation zu katapultieren.

Die Spaltung des KBW in KBW und Bund Westdeutscher Kommunisten (BWK) beinhaltete die politische Ausschaltung einer knappen Mehrheit des Zentralen Komitees[24] durch eine Minderheit, geleitet von Sekretär und Mitgliedern des ZKs, sowie eine rasche Kette von Putsch-ähnlichen Aktionen innerhalb der regionalen Untergruppen.

Die Mitglieder des KBW und seiner Massenorganisationen sowie viele „Sympathisanten“ verstanden die Rolle des KBW als den Keim einer revolutionären Kaderorganisation. Die Rolle der Kader war es, die verschiedensten gesellschaftlichen Konflikte aufzugreifen und eine revolutionäre Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse als Lösung zu propagieren. Dies geschah gemäß der marxistisch-leninistischen Theorie, dass die neue Gesellschaft in der alten schon enthalten sei, es aber einer bewussten und geschulten Führung bedürfe, neue Organisationsformen des gesellschaftlichen Lebens zu finden, zu beschreiben und zu realisieren. Dies ist im Gegensatz zu den Sponti- und anarchistischen Bewegungen, die sich oft gegen jegliche Theoriebildung und Organisation wandten, aber natürlich auch gegen die Idee der Diktatur des Proletariats als gesellschaftliche Übergangsform zum Sozialismus und Kommunismus das zentrale Stück der Programmatik des KBW. Die Ablehnung der Sowjetunion als „realem Sozialismus“ und die Zuwendung zu der maoistischen Kulturrevolution als Vorbild für eine (oft romantisierte) „Vereinigung der Arbeiter, Bauern und Intellektuellen unter Führung des Proletariats“ war ein wichtiger Bestandteil der Weltanschauung des KBW. Musterhöfe, direkte Verbindung von Schulung und Arbeit und Aufbau einer schlagkräftigen Informationsstruktur (siehe DFÜ-System und Saab-Fuhrpark) waren z. T. Ausdruck des Versuches, die Vision einer neuen Gesellschaft praktisch von innen heraus aufzubauen.

International arbeitete der KBW eng mit dem 1976 gegründeten Kommunistischen Bund Österreichs (KBÖ) zusammen. Eine wichtige Rolle spielte auch die Unterstützung der Zimbabwe African National Union – Patriotic Front (ZANU-PF) und der Roten Khmer. Im Dezember 1978 reiste eine KBW-Delegation unter Schmierer auf Einladung der Roten Khmer in das „Demokratische Kampuchea“.

Abspaltungen und Auflösung

Bearbeiten

1979 entstanden aus einer „rechten“ Strömung im KBW die Komitees für Demokratie und Sozialismus (KDS),[25] denen unter anderem Willfried Maier, Ralf Fücks und Dietrich Hildebrandt angehörten. Die KDS gaben hefte für demokratie und sozialismus heraus, später gingen sie größtenteils in den Grünen auf. Hierbei handelte sich u. a. um die Verfechter der Bremer ‚Thesen‘, die auf der Gründungskonferenz keine Mehrheit gefunden hatten, sondern vielmehr als ‚ökonomistisch‘ zurückgewiesen worden waren.

1980 kam es zur Abspaltung einer „linken“ Gruppierung um Martin Fochler, die sich als Bund Westdeutscher Kommunisten (BWK) bezeichnete.[26] Der BWK löste sich 1995 als eigenständige Partei auf und existiert aktuell als Arbeitsgemeinschaft „Konkrete Demokratie – Soziale Befreiung“[27] innerhalb der Partei Die Linke weiter.

1985 löste sich der KBW offiziell auf, nachdem er sein Vermögen in einen Verein mit dem Namen „Assoziation“[28] eingebracht hatte, der die „grün-alternative Bewegung“ unterstützen sollte. Das (ursprünglich für etwa 3 Millionen DM erworbene) Gebäude seines Frankfurter Hauptquartiers ging einige Jahre später gegen ein für angeblich ca. 30 Mio. DM neu errichtetes „Öko-Haus“ im Tausch an die Commerzbank. Zahlreiche ehemalige Mitglieder (z. B. Joscha Schmierer oder Ralf Fücks und Willfried Maier) fanden später ihre politische Heimat im Realo-Flügel der Grünen[29], wie auch ihre ehemaligen Sponti-Widersacher Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit. Andere kehrten ins bürgerliche Berufsleben zurück und machten trotz ihrer revolutionären Vergangenheit in Industriefirmen und Verbänden Karriere.[30]

Das ehemalige KBW-Mitglied (1973–1975) Winfried Kretschmann, der 1979 Gründungsmitglied der baden-württembergischen Grünen war und heute dem Bündnis 90/Die Grünen angehört, wurde im Mai 2011 zum ersten grünen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg gewählt. Er ist damit zugleich der erste ex-maoistische Ministerpräsident in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Kritisch beleuchtet Horst Blume den bemerkenswerten Wandel einiger Protagonisten von einer „autoritären marxistisch-leninistischen Sekte“ zu „pragmatisch angepasster grüner Realpolitik“.[31]

Publikationen

Bearbeiten
  • Programm und Statut des Kommunistischen Bundes Westdeutschland. Kühl KG, Mannheim (später Frankfurt am Main) 1973ff. (Gesamtauflage 199.000 Exemplare, auch in englischer, französischer, griechischer, italienischer, portugiesischer, spanischer, türkischer und serbokroatischer Sprache).
  • Was wollen die Kommunisten? Antwort auf eine Broschüre der IG Chemie – Papier – Keramik. Kühl KG, Mannheim 1974.
  • Revolutionäre Programme. Programme der deutschen und russischen Arbeiterparteien und der Kommunistischen Internationale. Sendler, Mannheim 1975.
  • Die Eroberungszüge des Deutschherrenordens gegen die Völker des Ostens, hrsg. von der Redaktion der Kommunistischen Volkszeitung [unter Anleitung von Martin Fochler] (Reihe zur Deutschen Geschichte; 1 [mehr nicht erschienen]). Sendler, Frankfurt 1977 ISBN 3-88048-042-X.
  • Solange es Imperialismus gibt, gibt es Krieg, (Red. Martin Fochler). Kühl KG, Frankfurt am Main 1977 (2. durchgesehene Auflage 5. bis 8. Tsd.).
  • Weg mit den Verbotsanträgen gegen KBW, KPD und KPD/ML! Der Marxismus-Leninismus läßt sich nicht verbieten, Kommunistische Volkszeitung Sondernummer (Dokumentation) 1977.
  • Grundlagen des wissenschaftlichen Sozialismus: Schulung, Verlag Neues Rotes Forum, Heidelberg 1973; dass. 3. Aufl., 9.–11. Tsd. Sendler, Heidelberg 1974, ISBN 3-88048-007-9.
  • Kampf um das Programm der Revolution in Deutschland: der Weg der KPD, hrsg. vom Zentralen Komitee des Kommunistischen Bundes Westdeutschland. Kühl-Verlagsgesellschaft Kommunismus und Klassenkampf, Frankfurt am Main 1977 (3. Aufl., 9.–11. Tsd. 1978).

Periodika

Bearbeiten
  • Kommunistische Volkszeitung (KVZ): Zentralorgan des KBW. 1. Jahrgang 1973–10. Jg. 1982
  • Kommunismus und Klassenkampf (KuK): Theoretisches Organ des KBW. 1. Jg. 1973–10. Jg. 1982,
  • Kommune (1. Jg. 1983ff, Ende 2012 eingestellt) als Fortsetzung von KVZ und KuK
  • Kommunismus und Klassenkampf: 9 Arbeitshefte zur Bundestagswahl 1976
  • Nationale Befreiung: 9 Broschüren über Befreiungsbewegungen, [Nr.] 1. 1972 (Komitee Südliches Afrika/Heidelberg), Der Kampf um Guinea-Bissau, Neues Rotes Forum 1972 bis 9.1976 Zimbabwe Chimurenga, Sendler-Verlag; teilweise mehrere Auflagen, z. B. Winfried Nachtwei, Namibia. Von der antikolonialen Revolte zum nationalen Befreiungskampf; Geschichte der ehemaligen deutschen Kolonie Südwestafrika, Nr. 7.1976 (2. Aufl.)
  • Revolutionäre Volksbildung: Organ der „Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe“ (GUV) und der Soldaten- und Reservisten-Komitees (SRK), änderte mit Heft Nr. 4 vom 26. März 1982 den Namen in „Umbruch“, sein Konzept und die Schwerpunkte wurden auf „die Kunst“ konzentriert (1. Jahrgang 1982–7. Jg. 1988)
  • Rote Robe, 1. Jg. 1970 – 7. Jg. 1976, 1981–1984, Herausgeber: Südwestdeutscher Referendarverband (bis 5.1974, Heft 3), danach: Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe. Rote Robe Verlags-Gesellschaft (bis 1976), später Sendler-Verlag (Mannheim; ab 1977 Frankfurt am Main); ab Jg. 5/1974, H. 3 eine KBW-nahe juristische Zeitschrift[32]
  • Umbruch (s. o.)

Aktionen und Rezeption in den Medien

Bearbeiten
  • 1973, 8. Dezember. Der KBW veranstaltet in mehreren Städten Demonstrationen gegen die „Notstandsmaßnahmen der Bourgeoisie und ihres Staates“ (damit gemeint war u. a. das zeitweilige Sonntagsfahrverbot während der ersten Ölkrise). Es war „die erste Aktion, zu der der KBW unter zentraler Anleitung die Initiative ergriff, um auf einheitlicher Linie und zum gleichen Zeitpunkt in der ganzen BRD und Westberlin seine Kräfte zusammenzufassen und auf eine Aufgabe auszurichten“.[33] Auf Demonstrationen der nächsten acht Jahre ist der KBW zumeist an seiner mitgeführten Parole „Vorwärts im Kampf für die Rechte der Arbeiterklasse und des Volkes! Vorwärts im Kampf für den Sieg des Sozialismus!“ zu erkennen
  • 1974 steht im Zeichen einer großen Solidaritätskampagne für den Gymnasiallehrer Fritz Güde, der wegen seiner damaligen KBW-Mitgliedschaft vom Radikalenerlass betroffen ist[34]
  • 1974, 14. September. Beteiligung an der Demonstration in Frankfurt am Main zum 1. Jahrestag der Machtergreifung der Junta in Chile[35]
  • 1975, Juni. Ndabaningi Sithole, einer der Führer der ZANU, besucht auf Einladung des KBW die Bundesrepublik, um an Solidaritätsveranstaltungen teilzunehmen[36]
  • 1975. Demonstrationen gegen Fahrpreiserhöhungen im Öffentlichen Nahverkehr in Heidelberg (Juni),[37] Frankfurt am Main (Juli) und Mannheim (September)
  • 1975, 21. September. 20.000 Menschen demonstrieren in Bonn für die Abschaffung des § 218 StGB („Abtreibungsparagraf“).[38] Die Losung des KBW zum § 218 „Das Volk soll selbst entscheiden – Volksentscheid!“ wurde von der Frauenbewegung wie auch von anderen linken Organisationen wie zum Beispiel der GIM[39] und dem KB[40], welche das Selbstbestimmungsrecht der Frau in den Mittelpunkt stellten, als weltfremd, reaktionär oder frauenfeindlich kritisiert. An seiner Forderung nach einem Volksentscheid hielt der KBW noch einige Jahre fest. 1976 steigern der KBW und seine Komitees ihre Kampagne gegen den § 218 mit militanten Aktionen gegen Beratungsstellen von Pro Familia[41]
  • 1976, 1. Mai. 17.800 Menschen beteiligen sich an den Kundgebungen und Demonstrationen des KBW (1979 werden nur noch 4.335 Teilnehmer an dessen Maiveranstaltungen gemeldet)[42]
  • 1976, August. „6.500 Arbeiter, Angestellte, Schüler und Studenten“ demonstrieren in vierzig Städten gegen das KPD-Verbot von 1956[43]
  • 1976 als Höhepunkt der Kampagne zur Unterstützung des Unabhängigkeitskampfes der ZANU (Zimbabwe-African National Union) durch den KBW und seine Unterorganisationen besucht der Vorsitzende der ZANU und spätere Ministerpräsident Simbabwes, Robert Mugabe die KBW-Zentrale und eine Veranstaltung mit ca. 5.000 Teilnehmern zum Abschluss der Geldsammlung für den Befreiungskampf der ZANU. Rund 700.000 DM werden gesammelt, jedoch auf Initiative des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher (FDP) durch Sperrung des Sammelkontos konfisziert. Robert Mugabe fordert in Frankfurt die sofortige Herausgabe, da das Geld Eigentum des Volkes von Simbabwe sei. Der Betrag wird erst nach Erlangung der Unabhängigkeit freigegeben. In den folgenden Jahren tritt der ZANU-Funktionär Edgar Tekere mehrmals auf KBW-Veranstaltungen auf.
  • 1977, 19. Februar. Demonstration gegen die Errichtung des Kernkraftwerks Brokdorf, an der auch KBW-Mitglieder beteiligt sind.[44]
  • 1977, 19. März. Nach dem Versuch von Anhängern verschiedener K-Gruppen, bei den Protesten gegen den Bau des Kernkraftwerks Grohnde das Baugelände des Kernkraftwerks Grohnde zu stürmen, fordert der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht ein Verbot des KBW, den er fälschlicherweise als Hauptverantwortlichen ausmacht.[45] Nach den gewalttätigen Aktionen beschäftigen sich überregionale Zeitungen intensiv mit dem KBW.[46]
  • 1977, 28. Mai. Die Soldaten- und Reservistenkomitees des KBW veranstalten in Hannover, Köln und München Soldaten- und Reservistentage mit etwa 5.000 Teilnehmern. Der Kommunistische Jugendbund hält Jugendlager mit Schieß- und Geländeübungen ab. Fußballturniere werden durchgeführt und Theaterstücke zur „Unterstützung der kämpfenden Jugend Zimbabwes“ aufgeführt. Diese Veranstaltungen finden auch in den nächsten Jahren an verschiedenen Orten statt.
  • 1977, 8. Oktober. Gemeinsame Demonstration von KBW, KPD und KPD/ML in Bonn gegen das geplante Verbot ihrer Organisationen, an der sich etwa 16.000 Anhänger und Sympathisanten beteiligen.[47] Zu der ursprünglich beabsichtigten weiteren Zusammenarbeit der drei Organisationen kommt es jedoch nicht,[48] nur KBW und KPD arbeiten im letzten Quartal zusammen und veranstalten im Februar 1978 eine gemeinsame Diskussionsveranstaltung in Frankfurt am Main[49]
  • 1977, 21. Oktober. Die KBW-Zentrale in Frankfurt am Main wird von Polizei durchsucht und Exemplare des KBW-Plakates Ob so oder so – das sind KZ-Methoden beschlagnahmt, auf denen der baden-württembergische Ministerpräsident Hans Filbinger in NS-Uniform dargestellt einem Gefangenen, mit dem offensichtlich Andreas Baader gemeint ist, eine Pistole ins Genick hält bzw. eine Pistole unter einer Zellentür hindurchschiebt[50]
  • 1977–1978. Durch das von ihrer Partei verlangte offene Auftreten (Verkauf des Zentralorgans KVZ im Lehrerzimmer und in der Stadt, die Weigerung, Fünfen und Sechsen zu erteilen sowie durch die Propagierung des bewaffneten Befreiungskampfes in Simbabwe im Unterricht) verlieren zahlreiche KBW-Lehrer ihre Stellen[51]
  • 1977, Ende Dezember. Zur Jahreswende führen die Soldaten- und Reservistenkomitees in Hannover, Köln und München Musiktage durch, auf denen die „Forderungen der Soldatenbewegung nach Lohnfortzahlung und Kündigungsrecht, ihr Zusammenschluss mit der Arbeiterbewegung und mit dem Kampf der Völker unterstützt“ werden sollen.[52] In der nächsten Zeit begleiten die SRK die vierteljährlichen Rekruteneinziehungen mit Umzügen, auf denen diese Forderungen z. B. auf Bahnhöfen vertreten werden. Dabei kommen auch der SRK-Chor und Spielmannszug erfolgreich zum Einsatz[53]
  • 1978, 16. Nov. – 13. Dez., Nach einem ersten Besuch 1977 reist zum zweiten Mal eine Delegation des KBW in die Volksrepublik China[54] und stattet dabei auch dem Demokratischen Kampuchea einen Besuch ab, bei dem sie mit Nuon Chea, Stellvertretendem Sekretär des ZK der Kommunistischen Partei Kampucheas (KPK), Ieng Sary, Mitglied des Ständigen Ausschusses der KPK, und Pol Pot, Sekretär der KPK, zusammentreffen.[55] Eine weitere Reise in die VR China folgt 1979[56]
  • 1979 steht für den KBW nach dem Sturz des Pol-Pot-Regimes im Januar die „Solidarität mit dem Demokratischen Kampuchea“ im Vordergrund. Dazu finden das ganze Jahr zahlreiche Aktionen statt. Im Juni kommt eine Delegation des „Komitees der Patrioten Kampucheas“ zu neun Veranstaltungen in die Bundesrepublik, am 28. August finden in allen Bezirken weitere Veranstaltungen mit dem Titel „Nieder mit der sowjetisch-vietnamesischen Aggression gegen das Demokratische Kampuchea“ statt. Unterschriften und Spendengelder werden gesammelt. Am 2. und 3. November veranstalten mehrere Organisationen, darunter der KBW und die maoistische KPD, einen „Kongreß zur Unterstützung des Widerstandskrieges des kampucheanischen Volkes in Frankfurt“.[57] Bis zum Ende des Kongresses werden 23.000 Unterschriften und 238.650 DM gesammelt. Delegierte des KBW nehmen am 17./18. November an einer internationalen Solidaritätskonferenz zur Unterstützung des Pol-Pot-Regimes in Stockholm teil.[58] Auch die Musiktage der Vereinigung Revolutionäre Volksbildung – Soldaten und Reservisten (früher SRK), an denen 9.200 Personen teilnehmen, stehen im Zeichen der „Unterstützung des gerechten Widerstandskrieges“
  • 1979, Anfang August. Auf Einladung des Zentralkomitees der ZANU besucht eine Delegation des ZK des KBW das Hauptquartier der ZANU in Maputo. Hans-Gerhart Schmierer und Jürgen Klocke führen Gespräche mit den Genossen Mugabe und Tekere[59]
  • 1979 (Dezember). Der KBW wird in den Medien nahezu nur noch wegen seines Finanzgebarens und ungewöhnlicher Aktionen wahrgenommen[60]
  • Besonderes Aufsehen erregt Ende des Jahres 1979 in den Medien der KBW-Musterhof im schleswig-holsteinischen Oster-Ohrstedt, auf dem Mitglieder der Partei als „freiwillige Hilfskräfte“ ohne Bezahlung aushelfen und dafür auch noch „Verpflegungsgeld“ in Höhe von 8 DM pro Tag entrichten. Das ohne Genehmigung erbaute Ferienhaus wird später von einem Abbruchunternehmen gegen Überlassung des Materials übernommen[61]
  • 1979/1980. Einige mit dem KBW zumindest sympathisierende Lehrer am Frankfurter Abendgymnasium, die sich u. a. weigern, schlechte Noten zu erteilen, erregen seit einiger Zeit bundesweit in den Zeitungen Aufmerksamkeit[62]
  • 1980, April. Auf Einladung der ZANU (PF) und namens des KBW nahm Lutz Plümer an den Feiern zur Unabhängigkeit von Simbabwe teil[63]
  • 1980, 6. Mai. Bei einem öffentlichen Rekrutengelöbnis im Bremer Weserstadion kommt es zu schweren Krawallen, für die anfangs in den Medien fälschlich der KBW verantwortlich gemacht wird[64]
  • 1980, September. Nach der Abspaltung des BWK stellt der KBW bis 1982 seine Aktivitäten sukzessive ein[65]
  • 1981 Diskussionen um die Auflösung des KBW und die Verteilung seines Vermögens beginnen. Eine Mehrheit will aber vorerst noch weitermachen, worauf die Befürworter einer Selbstauflösung scharenweise austreten[66]
  • 1981, 14.–18. November. Auf der (öffentlichen) 6. Delegiertenkonferenz werden alle bis dahin gültigen programmatischen Erklärungen und das 1973 beschlossene Programm aufgehoben[67]
  • 1982, Juni. Zahlreiche Zeitungsartikel, die sich hauptsächlich mit dem KBW-Vermögen beschäftigen, verärgern die KBW-Führer[68]
  • 1983, 21./22. Mai. In seiner neuen (auf der 7. ordentlichen Delegiertenkonferenz in Frankfurt am Main verabschiedeten) Satzung, gibt der KBW seinen Anspruch, eine marxistisch-leninistische Kaderorganisation zu sein, auf und beschreibt sich nur noch als Verein[69]
  • 1985, 16. Februar. Der KBW löst sich auf einer Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main auf. Die Verwaltung des KBW-Vermögens übernimmt ein neu gegründeter Verein Assoziation[70]

Wahlergebnisse

Bearbeiten

Bekannte Mitglieder

Bearbeiten

Ehemalige Mitglieder des KBW bzw. seiner Nebenorganisationen sind:

Literatur

Bearbeiten
  • KBW. In: Frank D. Karl: Die K-Gruppen. Kommunistischer Bund Westdeutschland, Kommunistische Partei Deutschlands, Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten: Entwicklung, Ideologie, Programme. Neue Gesellschaft, Bonn-Bad Godesberg 1976, S. 31–54 (Reihe Praktische Demokratie).
  • Helmut Bilstein u. a.: Organisierter Kommunismus in der Bundesrepublik Deutschland. Vierte, vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg 1977, Kapitel Der KBW, S. 97–105.
  • (anonym): Beschlußdemokratie, Versammlungskommunismus und ein Bad im vereisten Grunewaldsee – Bericht einer Gruppe aus der KHG. In: Wir warn die stärkste der Partein…: Erfahrungsberichte aus der Welt der K-Gruppen. Rotbuch, Berlin 1978, ISBN 3-88022-177-4, S. 50–63; glasnost.de.
  • Heiner Karuscheit: Zur Geschichte der westdeutschen ML-Bewegung. 2., gekürzte Auflage. VTK, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-88599-023-7.
  • Jürgen Bacia: Der Kommunistische Bund Westdeutschland. In: Richard Stöss: Parteien-Handbuch. Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945–1980. Band 2. Westdeutscher Verlag, Opladen 1983–1984, S. 1648–1662.
  • Gerd Koenen: Das Rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution 1967–1977. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001, ISBN 3-462-02985-1.
  • Andreas Kühn: Stalins Enkel, Maos Söhne. Die Lebenswelt der K-Gruppen in der Bundesrepublik der 70er Jahre. Campus, Frankfurt am Main / New York 2005, ISBN 3-593-37865-5 (die Politik der KPD/ML, der KPD/AO und des KBW in der Darstellung ihrer Zentralorgane).
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Siehe Verfassungsschutzbericht 1981, S. 105
  2. Der Verfassungsschutz bezeichnete den KBW von 1974 bis 1981 als die mitgliederstärkste Organisation der „Neuen Linken“, siehe Verfassungsschutzbericht 1974, S. 84, dass. 1982, S. 80 (seitdem war es die MLPD)
  3. Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.48, Bochum 7. November 1970, S. 5; Rote Provinz Nr. 9/10, Bad Gandersheim Aug./Sept. 1970, S. 14 f.
  4. Vorwärts zum Wiederaufbau der Kommunistischen Partei! In: Wahrheit (Zeitung des Kommunistischen Bundes Bremen) Nr. 5/6 (Juni/Juli) 1972, S. 16–17 und Gemeinsames Kommuniqué, S. 17. Das BK und weitere Erklärungen der sechs am Parteiaufbau direkt beteiligten Gruppen wurden auch im Neuen Roten Forum und anderen Organen abgedruckt
  5. Anfangsauflage der Wahrheit 1972: 6000, zuletzt 12.000 (Nr. 5/6 1973), vgl. Ein Jahr „Wahrheit“. In: Wahrheit 2. Jg., Nr. 2 (Februar) 1973, S. 14–15. Das Neue Rote Forum hatte anfangs eine Auflage von 5.000 und zuletzt von 12.000
  6. Das Programm der westdeutschen Kommunisten. Stellungnahmen der Programmkommission des Bundes kommunistischer Arbeiter Freiburg, Kommunistischen Bundes Bremen, Kommunistischen Bundes Göttingen, Kommunistischen Bundes Osnabrück, Kommunistischen Bundes Wolfsburg und der Kommunistischen Gruppe (NRF) MA/HD, Neues Rotes Forum Sondernummer November 1972; Ergebnisse der Gründungskonferenz des Kommunistischen Bundes Westdeutschland. Gründungserklärung, Programm, Statut, Resolutionen, Mannheim: Ehlert 1973 (und spätere Auflagen)
  7. Sohn des ehemaligen Generalbundesanwalts Max Güde
  8. Innere Sicherheit Nr. 38/1977, S. 8, Finanzen des „Kommunistischen Bundes Westdeutschlands“ (KBW); dass. Nr. 45/1978, S. 9, Die Finanzierung des „Kommunistischen Bundes Westdeutschland“ (KBW); dazu Gegendarstellung von Hans-Gerhart Schmierer in: Nr. 46/1978, S. 15.
  9. taz-Druckerei Caro: Der Kampf ist aus. In: die tageszeitung, 31. Dezember 2012.
  10. die Partei veröffentlichte z. B. Schriften wie Die großartigen Siege der kampucheanischen Revolution unter der richtigen und klaren Führung der kommunistischen Partei Kampucheas (27. September 1977); Laßt uns weiterhin entschlossen das Banner des Sieges der ruhmreichen Kommunistischen Partei Kampucheas hochhalten, um das Demokratische Kampuchea zu verteidigen, die sozialistische Revolution fortzuführen und den Sozialismus aufzubauen (27. September 1978); Erklärung vom 5. Januar 1979; Frankfurt am Main: Zentrales Komitee des KBW, Verlag Kühl KG, Verlagsgesellschaft Kommunismus und Klassenkampf, 1979; Kommunismus und Klassenkampf / Dokumentation, 22. Januar 1979.
  11. (hof.), „Ins Zentrum der Finanzbourgeoisie“. Der Kommunistische Bund Westdeutschland jetzt in Frankfurt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. April 1977; bis zum Umzug 1977 war der Sitz der Organisation in Mannheim, Sandhofer Straße
  12. Fischmehl für den KBW, in: Berliner Extra-Dienst Nr. 85/X vom 29. Oktober 1976, S. 7
  13. (F.A.Z.), Ihr Auftrag: Zersetzungsarbeit im Gemeinderat. Die Heidelberger KBW-Abgeordnete Helga Rosenbaum/„Grund zur Freude für alle Besitzlosen“, in: FAZ Nr. 208, 17. September 1976, S. 4; K und K. In: Der Spiegel. Nr. 46, 1976 (online).
  14. Spitzenkandidat der SPD dort war Dieter Schinzel, mit dem sie später ein gemeinsames Büro betrieb.
  15. Zur Mitgliederentwicklung 1973 bis September 1980 vgl. Tabelle Entwicklung der Massenorganisationen und des Gesamtverbands (Massenorganisationen jeweils einschl. KBW-Mitglieder, Gesamtverband ohne Doppelmitglieder), in: Kommunismus und Klassenkampf. Sonderheft Oktober 1981, S. 11; nachgedruckt in: Verfassungsschutzbericht 1981
  16. Z. B. Rote Zellen Kiel, Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg, Kommunistische Hochschul-Initiative u. a.
  17. al. „Vom KBW aus kannst du verrecken, Hauptsache, es wird Politik gemacht“. Ein Ehemaliger berichtet von Hysterie und psychischem Terror. In: FAZ, 25. November 1978. Birgit Laprell: Der KBW – Gewalt und Psychoterror. In: Rheinischer Merkur, 1. Dezember 1978, S. 4; vgl. auch den Erlebnisbericht in: „Wir warn die stärkste der Partein …“
  18. Hellmut Brunn, Thomas Kirn: Rechtsanwälte Linksanwälte. Eichborn, Frankfurt am Main 2004, S. 354.
  19. Ein Fall: Maos Lob von der Kanzel. In: Der Spiegel. Nr. 28, 1974, S. 14 (onlineEdda Groth, später Lechner, die dann als Schlosser arbeitete).; Meyers Enzyklopädisches Lexikon – Jahrbuch 1975 S. 94 ([Austritt zweier Pfarrer in Schleswig-Holstein im Berichtszeitraum 1974])
  20. Karl-Helmut Lechner, Edda Groth. Religion, Opium des Volkes. 11.–15. Tsd. Sendler, Mannheim 1976, ISBN 3-88048-023-0
  21. Die Zahl der Mitglieder des ZK wurde laufend erweitert: 13, 15; bei der Spaltung waren es 49, nach der V. Delegiertenkonferenz im September 1980 45
  22. Willfried Maier (mit Erik Kühl): Thesen zur Taktik der westdeutschen Kommunisten, Beilage zur Wahrheit Nr. 5/6 (Mai/Juni) 1973
  23. Willfried Maier (Hrsg.): Klassenkampf und Programm. Die Auseinandersetzung mit der rechten Liquidatorenfraktion in der Bremer Ortsgruppe des KBW. Kühl, Mannheim 1973.
  24. In der Organisation hatte die Fraktion um Martin Fochler keine Mehrheit
  25. Innere Sicherheit Nr. 50/1979, S. 7 Gründung von „Komitees für Demokratie und Sozialismus“; dass. Nr. 58/1981, S. 4 Theoretische Neuorientierung innerhalb der dogmatischen „Neuen Linken“
  26. Innere Sicherheit Nr. 56/1981, S. 3–4: „Spaltung des ‚Kommunistischen Bundes Westdeutschland‘ (KBW)“.
    Verschärft ausgebeutet. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1980, S. 129–134 (online).
  27. die-linke.de (Memento des Originals vom 6. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.die-linke.de
  28. Vorstand 1985: Franz Dick, Georg Duffner, Ralf Fücks, Willfried Maier, Willi Preßmar, Jürgen Walla und Thomas Siegner, (-hei): Der KBW ist gestorben – der „Verein Assoziation“ ist geboren. Die Beerdigung war „eher heiter“, in: Die Tageszeitung vom 18. Februar 1985
  29. Salz in der grünen Suppe. In: Der Spiegel. Nr. 5, 2001, S. 78 (online).
  30. Die Befürchtung einer Funktionärin, dass „(a)ufgrund ihrer Biografien(…)die Funktionäre keine Chancen mehr auf einen vernünftigen Arbeitsplatz, geschweige denn auf eine Position mit der Machtfülle der führenden Kader“ hätten, bewahrheitete sich nicht in jedem Fall. Siehe: Funktionäre versuchen, politisches Ende des KBW aufzuhalten. dpa-Artikel in der Frankfurter Rundschau, 8. Juni 1982, dazu: Volker Lehmann, Geschäftsführer: „Im Haus Mainzer Landstraße 147 residiert niemand“. Eine Gegendarstellung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland zu einem Bericht über die Situation der Partei. In: Frankfurter Rundschau, 16. Juni 1982.
  31. Horst Blume: Die “Kommune” ist tot – es lebe die Commune!, in Graswurzelrevolution, 1. Februar 2013
  32. Jürgen Schröder: Rote Robe. Materialien zur Analyse von Opposition. Rote Robe
  33. KVZ Nr. 9 vom 19. Dezember 1973, S. 9; Demonstration gegen das Sonntagsfahrverbot, in: Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ, Heidelberger Nachrichten) Nr. 284 vom 10. Dezember 1973, S. 3: Bei der abschließenden Kundgebung in der Stadthalle sprach Edmund Riethmüller, ein Mitglied des Zentralen Komitees des KBW. Er wandte sich gegen die, wie er sagte, Versuche, die gegenwärtige Situation dazu zu benutzen, eine Notgemeinschaft zwischen Arbeitern und Unternehmern herzustellen. Das sei nur ein Mittel der Kapitalisten, um die Arbeiterklasse weiter auszubeuten."
  34. Fritz Güde: Schulkampf und Berufsverbot in Baden-Württemberg. In: Hellmut G. Haasis (Hrsg.): Spuren der Besiegten. Band 3: Freiheitsbewegungen vom demokratischen Untergrund nach 1848 bis zu den Atomkraftgegnern. Reinbek 1984, S. 1067–1084.
  35. Jürgen Busche, Klaus Viedebantt: Eine Heerschau der deutschen Ultra-Linken. Die „Nationale Chile-Demonstration“ in Frankfurt. In: FAZ, 16. September 1974, S. 3.
  36. „Willkommen Genosse Sithole!“ In: KVZ, Nr. 23, 12. Juni 1975, S. 1; einige Jahre später wird er „Marionettenführer“ genannt werden: (Z-Red.) Der bewaffnete Volkskrieg wird die „interne Lösung“, die Abmachung der Imperialisten mit einer Handvoll Marionetten, zerschlagen. In: KVZ, Nr. 8, 20. Februar 1978, S. 13.
  37. „d. h.“ (= Dieter Haas): Straßenschlacht in Heidelberg. KBW-Demonstranten blockieren Nahverkehr, in: Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) Nr. 140 vom 23. Juni 1975, S. 1 und ders.: Illegale Demonstration und Blockade fortgesetzt,. In: RNZ (Heidelberger Nachrichten) vom selben Tag, S. 3.
  38. KVZ, Nr. 38, 25. September 1975, S. 3
  39. rsb4.de (PDF) S. 40.
  40. Geschichten vom Trüffelschwein – Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991 (Memento vom 1. Juni 2013 im Internet Archive; PDF), S. 158.
  41. Verfassungsschutzbericht 1976, S. 115.
  42. KVZ Nr. 18 vom 6. Mai 1976, S. 2; KVZ Nr. 19 vom 7. Mai 1979, S. 20.
  43. (gs): Im Kampf gegen die Reaktion bauen wir die Kommunistische Partei auf. In: KVZ, Nr. 34, 26. August 1976, S. 3.
  44. (Reu): Scharfe Manöverkritik der militanten Linken. Der KBW greift nach der gewaltlosen Brokdorf-Demonstration die übrige Linke an. In: FAZ vom 24. Februar 1977.
  45. (ke.), Albrecht denkt an Verbot des KBW. „Erster generalstabsmäßig vorbereiteter Angriff gegen die Polizei“. In: FAZ, Nr. 68 vom 22. März 1977, S. 5.
  46. Helmut Lölhöffel: „Mit Waffengewalt zur politischen Macht“ – Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW), in: SZ Nr. 70 vom 25. März 1977, S. 11 und Jürgen Busche: Waffen für das Proletariat. Der Kommunistische Bund Westdeutschland will keine Studentenpartei sein, in: FAZ Nr. 75 vom 30. März 1977, S. 12.
  47. Volkmar Hoffmann: K-Gruppen wollen Arbeit notfalls im Untergrund fortsetzen. 14000 Teilnehmer demonstrierten gegen Verbotsdrohung der CDU / „Aktionseinheit zum Kampf gegen die Bourgeoisie“ gebildet. In: Frankfurter Rundschau vom 9. Oktober 1977
  48. Helmut Lölhöffel: K-Gruppen weiter uneinig. KPD/ML lehnt Zusammenarbeit ab / Protestdemonstration mit 16.000 Teilnehmern, in: Süddeutsche Zeitung vom 10. Oktober 1977; Aktionseinheit der Maoisten in der Bundesrepublik Deutschland? in: Innere Sicherheit Nr. 42 (8. März) 1978, S. 6–7.
  49. Jürgen Busche: Linksextremismus, der im Saale stattfindet. Freunde und Feinde auf einer Frankfurter Versammlung der K-Gruppen. In: FAZ Nr. 37 vom 15. Februar 1978, S. 10.
  50. KBW-Zentrale in Frankfurt durchsucht, in: FAZ vom 22. Oktober 1977; KBW-Zentrale mit moderner Elektronik. Blitzaktion in Frankfurt – Super-Nachrichten-Gerät sichergestellt, in: Bild am Sonntag vom 23. Oktober 1977
  51. Wolfgang Terstegen: „In den Händen des Staates wird die Schule immer verrotten“. Lehrer im Dienst des KBW, in: FAZ Nr. 168 vom 23. Juli 1977, S. 3; Gegen Notenterror. In: Der Spiegel. Nr. 2, 1978, S. 64 f. (online).
  52. KVZ Nr. 52 vom 26. Dezember 1977, S. 11
  53. Rekruteneinziehung, in: KVZ Nr. 2 vom 9. Januar 1978, S. 2
  54. Peking Rundschau, Nr. 26, 28. Juni 1977, S. 7–8 Delegation des KBW und in Nr. 51 vom 26. Dezember 1978, S. 7 (Kurznachrichten)
  55. „KVZ Flugschrift 15.1.79“, S. 8
  56. KVZ Nr. 52 vom 24. Dezember 1979, S. 3: z.kbw.zk Auf Einladung der Kommunistischen Partei Chinas hat eine Delegation des ZK des KBW, Genosse H.G. Schmierer, Sekretär des ZK und Genosse Jürgen Klocke, Mitglied des Sekretariats des ZK, vom 6.12.79 bis 20.12.79 die Volksrepublik China besucht
  57. KVZ Nr. 45 vom 5. November 1979, S. 1
  58. A. Kühn, S. 119
  59. z.ges [Joscha Schmierer]: Der Plan der britischen Imperialisten ist sorgfältig ausgetüftelt. In: KVZ, Nr. 36, 3. September 1979, S. 16–17 (mit 2 Fotos auf S. 16).
  60. Prinzip Geld. In: Der Spiegel. Nr. 50, 1979, S. 28–29 (online). bereits vorher: Alexander Hoffmann: Kassieren für die Revolution. Kommunistischer Bund Westdeutschland. In: Süddeutsche Zeitung, 2. Februar 1979, S. 9.
  61. Prinzip Geld. In: Der Spiegel. Nr. 50, 1979, S. 28–29 (online). Associated Press, Frondienst in der Landkommune. KBW geht auf die Dörfer – Ausbeutung unter KZ-Bedingungen. In: RNZ, Nr. 278, 1./2. Dezember 1979, S. 13; al., Fluchtburgen in Schleswig-Holstein? Die Autarkie-Bestrebungen des KBW/Wahlkampfvorbereitungen. In: FAZ, 3. Dezember 1979; Verfassungsschutzbericht Schleswig-Holstein 1979 (1980)
  62. Michael Schwelien: Der KBW ruft die Gymnasiasten zum „Streik“. Der Konflikt am Frankfurter Abendgymnasium nimmt bizarre Formen an. In: Stuttgarter Zeitung, 16. Dezember 1978, S. 2. Wie Juden. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1979, S. 63–64 (online). Alfred Behr: Wie aus einem Schulhaus ein Tollhaus wurde. Merkwürdige Dinge am Frankfurter Abendgymnasium. In: FAZ, 7. März 1980. r.anm.: Abendgymnasium Frankfurt: ein langer Kampf für ausreichende materielle Bedingungen, gegen Konkurrenz, Aussieberei und politische Unterdrückung. In: KVZ, Nr. 7 vom 11. Februar 1980, S. 20.
  63. Unabhängigkeit Zimbabwes – Ein großer Sieg im Kampf gegen Imperialismus und Kolonialismus, [Bericht von Lutz Plümer.] In: Kommunismus und Klassenkampf, Nr. 6 (Juni) 1980, S. 22 f.
  64. Die Quelle. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1980, S. 21 (online). (dpa/AP/Reuter) Wenn ein falscher Juso einen „KBW-Mann“ trifft … V-Leute sollen sich in Bremen groteske Pannen geleistet haben. In: Rhein-Neckar Zeitung, 1. August 1980, S. 15. Das letzte Gefecht. Krawalle in Bremen und Berlin: Gewalt-Spontis spielen Revolution – der Kommunistische Bund Westdeutschland wähnt sich im Krieg (Zeit-Dossier, verschiedene Autoren). In: Die Zeit, Nr. 22/1980, S. 9–11
  65. Der KBW offenbar vor der Spaltung. In: FAZ, 17. September 1980, mit Kommentar von J.B. (Jürgen Busche): Ende einer Bewegung in derselben Ausgabe. KBW hat sich gespalten, in: FR vom 17. September 1980; Spaltung des „Kommunistischen Bundes Westdeutschland“ (KBW), in: Innere Sicherheit Nr. 56 vom 6. Februar 1981, S. 3–4.
  66. Funktionäre versuchen, politisches Ende des KBW aufzuhalten. Mitglieder laufen weg, nur der Reichtum bleibt/Delegierte sollen in dieser Woche über die Auflösung der Partei abstimmen. In: Frankfurter Rundschau, 8. Juni 1981. (dpa): Die letzten Kader sitzen auf Millionen. Der Kampf um den Besitz des KBW hat schon begonnen/Im Frankfurter Getto. In: FAZ, 18. September 1981; zu derartigen Berichten: (ges) Auf zum letzten Gefecht? Vielfältige Interessen am „KBW-Schatz“. In: KVZ, Nr. 39, 25. September 1981, S. 2.
  67. Karl Grobe: Am häufigsten fiel das Wort „Arbeiterklasse“. Auf der 6. Delegiertenkonferenz des KBW in Frankfurt waren sogar Vertreter der Medien eingeladen, in: FR Nr. 267 vom 17. November 1981, S. 3; Peter Schilder: Nur eines steht nicht zur Debatte beim KBW – die Selbstauflösung. Die Frankfurter Delegiertenkonferenz. In: FAZ, 21. November 1981, S. 5. Programm-Diskussion des „Kommunistischen Bundes Westdeutschlands“ (KBW) auf der 6. ordentlichen Delegiertenkonferenz. In: Innere Sicherheit, Nr. 61, 17. Februar 1982, S. 14–15.
  68. Lazlo Trankovits: Der letzte Kampf gilt nur noch dem Geld. „Kommunistischer Bund Westdeutschland“ ist am Ende. In: Süddeutsche Zeitung, 12. Juni 1982, S. 7. zu derartigen Artikeln: Der KBW, dpa und das Geld. In: KVZ, Nr. 23, 11. Juni 1982, S. 2.
  69. Verfassungsschutzbericht 1983, S. 83
  70. Bloß noch Schrott. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1985, S. 56–57 (online). „ML 147“ – ML wie Mainzer Landstraße. Der „Kommunistische Bund Westdeutschland“ (KBW) löst sich auf / Die alten Avantgarden gehen, die neuen reiben sich die Hände. In: taz, 16. Februar 1985, S. 3. Jürgen Busche: Ein Abschied, der nicht Trennung bedeuten soll. „Assoziation“ beerbt den Kommunistischen Bund Westdeutschland/Familienfeier. In: FAZ, 18. Februar 1985; Heinrich Halbig: Millionenbesitz trotz politischer Pleite. Der KBW gab auf – „Abschaffung des Kapitalismus nicht erreichbar“. In: Der Tagesspiegel, 19. Februar 1985.
  71. Verfassungsschutzbericht 1974, S. 96
  72. Der KBW nahm zu dieser Problematik mehrmals Stellung, vgl. z. B. H.J. Hager: Die Zusammensetzung der Landesliste in Hessen. In: KVZ Nr. 19 vom 18. September 1974, S. 9.
  73. Das Ergebnis der Wahl in Westberlin, in: KVZ Nr. 9 vom 6. März 1975, S. 3.
  74. Das Ergebnis des Bürgerschaftswahlkampfes in Bremen, in: KVZ Nr. 39 vom 2. Oktober 1975, S. 3; Verfassungsschutzbericht 1975, S. 95
  75. Verfassungsschutzbericht 1975, S. 76.
  76. Wahlen in Baden-Württemberg: Für die Bourgeoisie gibt es nichts zu jubeln, in: KVZ Nr. 14 vom 8. April 1976, S. 3; Verfassungsschutzbericht 1976, S. 111.
  77. Materialien zur Auseinandersetzung in der marxistisch-leninistischen Bewegung Westdeutschlands: Dokumente zu den Gesprächen zwischen KBW, KABD, Gruppe Rote Fahne (KPD) und Gruppe Roter Morgen (KPD/ML) in Mannheim am 14. Februar 1976 über die Beteiligung an den Bundestagswahlen, Kühl, Mannheim 1976.
  78. Aufruf des KBW zur Bundestagswahl. Nieder mit Imperialismus und Reaktion! Es lebe die proletarische Weltrevolution! In: KVZ Nr. 17 vom 29. April 1976, S. 15/16.
  79. Rechtsrutsch in Hessen? In: KVZ Nr. 12 vom 24. März 1977, S. 2.
  80. Verfassungsschutzbericht 1977, S. 99
  81. In seiner Wahlanalyse stellt der KBW fest, „daß fast alle Stimmen von Schülern, Studenten und jüngeren Lehrern, …, verlorengegangen sind“, Taktische Resolution, in: KVZ Nr. 24 vom 12. Juni 1978
  82. z.ges [J. Schmierer]: Die Wahlergebnisse in Bayern, in: KVZ Nr. 43 vom 23. Oktober 1978, S. 4
  83. r.bep [B. Peters]: Landtagswahlen in NRW: Ein verhältnismäßig günstiges Ergebnis, in: KVZ Nr. 21 vom 19. Mai 1980, S. 5
  84. Christian Y. Schmidt: Ein legendärer Ghostwriter. In: nd-aktuell.de. 16. Januar 2022, abgerufen am 17. Januar 2022.