Kommandoflagge

Kennzeichnung des militärischen Befehshabers
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Die Kommandoflagge (auch Rangflagge, bei der Marine auch Pennant oder Kommandozeichen, in der Schweiz Fanion genannt) ist ein bei verschiedenen Streitkräften eingeführtes Zeichen, durch das der Standort eines höheren Befehlshabers gekennzeichnet wird.

Rangflagge eines Commodore der Royal Navy

Deutschland

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Deutsche Marine (seit 1956)

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Die Deutsche Marine kennt der Rangfolge nach aufsteigend folgende Kommandozeichen, die seit der Zeit der Kaiserlichen Marine mit nur geringen Veränderungen geführt werden. Weitere Bezeichnungen des Kommandantenwimpels sind als Breitwimpel oder Kriegswimpel bekannt.[1][2][3]

 
Kommandantenwimpel

Kommandantenwimpel: Das Völkerrecht verpflichtet jeden Kommandanten eines in Dienst befindlichen Kriegsschiffes, neben der Seekriegsflagge („Dienstflagge der deutschen Seestreitkräfte“) den Kommandantenwimpel zu fahren, sofern er Offizier ist.[4] Der Kommandantenwimpel der Deutschen Marine ist aus weißem Flaggentuch und an der Stockseite mit einem schwarzen Eisernen Kreuz bedruckt. Eine Sonderform ist der Heimatwimpel, der nach einjähriger Abwesenheit vom Heimathafen gesetzt werden darf. Er reicht von der Mastspitze bis ins Kielwasser des Schiffes.

Divisionsstander: Zum Führen des Divisionsstanders ist der Führer einer Division berechtigt, einer Untergliederung eines Geschwaders. Als Divisionsführer werden regelmäßig die stellvertretenden Kommandeure von Bootsgeschwadern eingesetzt. Der Divisionsstander ist ebenfalls aus weißem Flaggentuch gefertigt und mit einem schwarzen Eisernen Kreuz am stehenden Liek bedruckt, das etwas weniger als die volle Höhe des Standers einnimmt.

 
Tender Donau mit Geschwaderstander

Geschwaderstander: Zum Führen des Geschwaderstanders ist der Kommandeur eines Geschwaders berechtigt, sofern er sich an Bord einer seegehenden Einheit eingeschifft hat. Der Geschwaderstander misst auf größeren Schiffen etwa 1 m × 1,5 m und ist doppelt gestandert, d. h. rechtwinklig am auswehenden Liek eingeschnitten („Schwalbenschwanz“). Er ist ebenfalls aus weißem Flaggentuch gefertigt und mit einem schwarzen Eisernen Kreuz am stehenden Liek bedruckt, das die volle Höhe des Standers einnimmt.

Gruppenstander: Führt ein Offizier einen Verband aus Fahrzeugen, die ihm nicht auch truppendienstlich unterstehen, so führt er einen Gruppenstander. Der Gruppenstander entspricht dem Geschwaderstander im Aussehen, wird jedoch nicht im Mast, sondern in der Steuerbord-Rah geführt.

Flottillenstander: Zum Führen des Flottillenstanders ist der Kommandeur einer Flottille berechtigt, sofern er sich an Bord einer seegehenden Einheit eingeschifft hat und nicht Flaggoffizier ist (was aber die Regel ist, weshalb dieser Stander nur sehr selten Verwendung findet). Die Form ist gleich wie beim Geschwaderstander, jedoch wird dieser Stander als Banner geführt, d. h., er wird auf einen Stock aufgezogen, der an beiden Enden mit goldenen Kappen abschließt und mittig befestigt gesetzt wird.

Personalflaggen: Sie sind strenggenommen keine Kommandozeichen, sondern Flaggen, die den Dienstgrad des Offiziers, der zu ihrer Führung berechtigt ist, anzeigen (daher die Bezeichnung Flaggoffizier). Da Flaggoffiziere in der Regel Kommandoinhaber sind, zählt man die Personalflaggen ebenfalls zu den Kommandozeichen. Sie sind alle von quadratischer Form und aus weißem Flaggtuch gefertigt. Über die ganze Fläche erstreckt sich ebenfalls ein schwarzes Eisernes Kreuz. In den vier Fächern, die das Eiserne Kreuz freilässt, werden zur Anzeige des Dienstgrades schwarze Punkte hinzugefügt, je weniger, desto höher der Dienstgrad: drei – Flottillenadmiral, zwei – Konteradmiral, einer – Vizeadmiral, keiner – Admiral.

Bootswimpel: Zusätzlich sind Flaggoffiziere und Generale berechtigt, sogenannte Bootswimpel an Beibooten militärisch besetzter Kriegsschiffe zu führen, die den Rangzeichen an Kraftfahrzeugen nachempfunden sind: Für Admirale sind dies goldene Sterne auf dunkelblauem Grund, für Generale des Heeres goldene Sterne auf rotem, bei Luftwaffe auf hellblauem Grund. Hier gilt: Admiral/General – vier Sterne, Vizeadmiral/Generalleutnant – drei Sterne, Konteradmiral/Generalmajor – zwei Sterne, Flottillenadmiral/Brigadegeneral – ein Stern.

Volksmarine der DDR (1956 bis 1990)

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In der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik wurden die traditionellen deutschen Flaggen nicht übernommen. Die neuen Flaggen orientierten sich zum Teil an denen der Sowjetischen Marine.

Kaiserliche (1872 bis 1918) und Kriegsmarine (1935 bis 1945)

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Die Kaiserliche Marine kannte außerdem folgende Kommandoflaggen:

 
  Breitwimpel des Kaisers: Höchste Kommandoflagge, die bei Anwesenheit des Kaisers gehisst wurde (1895–1918)

Für die Kriegsmarine wurden für die höheren Befehlshaber neue Flaggen geschaffen, die sich an denen der Kaiserlichen Marine orientierten.

Beim Heer der Bundeswehr werden Kommandoflaggen in Form jener des Deutschen Reiches verwendet, nur werden (wie in der Marine des Deutschen Bundes) die Farben Schwarz-Rot-Gold benutzt. Zudem wurden neue Kommandoflaggen für Einheiten bis auf Kompanieebene eingeführt. Diese sind mit der Waffenfarbe der jeweilige Truppengattung hinterlegt.[5][6]

Luftwaffe

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Marine des Königreichs Italien

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Niederlande

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In der niederländischen Marine unterscheidet man zwischen Kommandoflaggen, die für die Funktion, und Rangflaggen, die für den Rang stehen.[7]

Österreich

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Norwegen

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Der Löwe auf den Flaggen des Verteidigungsministers und des Oberbefehlshabers entsprechen jenem auf dem Staatswappen Norwegens. Als dieser 1937 auf dem Wappen stilisiert wurde, geschah dasselbe mit den Löwen auf den Flaggen. Die Kommandozeichen der Flaggoffiziere sind seit 1905 unverändert.[8]

Heer und Luftwaffe

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Portugal

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Vereinigtes Königreich

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Royal Navy

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Kommandantenwimpel (commissioning pennant)

Royal Air Force

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Vereinigte Staaten

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US Coast Guard

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US National Guard

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Commons: Kommandoflaggen nach Ländern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Breitwimpel. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 3: Bismarck-Archipel–Chemnitz. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1905, S. 375 (Digitalisat. zeno.org).
  2. Breitwimpel. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1911, S. 263 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Kriegswimpel. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1911, S. 1023 (Digitalisat. zeno.org).
  4. Einzig verbliebene Ausnahme eines Portepée-Unteroffiziers ist der Kommandant des Landungsbootes L 762 Lachs.
  5. Command Flags and Pennants of Army Units (Germany). Flags of the World, (englisch); abgerufen am 26. Februar 2009.
  6. Flags of the Armed Forces (Germany). Flags of the World, (englisch); abgerufen am 26. Februar 2009.
  7. Command and Rank flags (The Netherlands). flagspot.net
  8. ‘Pure’ National Rank Flags – 1905–… flagspot.net