Kanal III C
Der Kanal III C ist ein künstlich angelegtes Fließgewässer im Gebiet des Kreises Viersen (NRW).
Kanal III C Zweigkanal linker Arm | ||
Der Kanal III C unterquert bei Viersen-Hagen die zum Radweg umgebaute KEG-Bahntrasse von Viersen nach St. Tönis. | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 286164 | |
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Kanal III3b → Niers → Maas → Hollands Diep → Nordsee | |
Flussgebietseinheit | Maas | |
Quelle | in Viersen-Clörath 51° 17′ 2″ N, 6° 24′ 55″ O | |
Quellhöhe | ca. 34 m ü. NN[1] | |
Mündung | bei Grefrath-Oedt in die NiersKoordinaten: 51° 18′ 39″ N, 6° 22′ 44″ O 51° 18′ 39″ N, 6° 22′ 44″ O | |
Mündungshöhe | ca. 32 m ü. NN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 2 m | |
Sohlgefälle | ca. 0,41 ‰ | |
Länge | 4,9 km[2] | |
Einzugsgebiet | 4,096 km²[3][2] | |
Abfluss[4] AEo: 4,096 km² an der Mündung |
MNQ MQ Mq |
4,25 l/s 28,03 l/s 6,8 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Gewässerkennzahl 2861642[2] | |
Rechte Nebenflüsse | Gewässerkennzahl 2861644[2] | |
Mittelstädte | Viersen | |
Gemeinden | Grefrath |
Geschichte
Bearbeiten- Hydronymie und Synonyme
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der damaligen Französischen Verwaltung der linksrheinischen Gebiete, ist das Gewässer zunächst nicht sicher nachzuweisen. Die unter dem französischen Oberst Tranchot hier 1802 bzw. 1805 erfolgte Kartenaufnahme stellt den Verlauf des späteren Zwangsgrabens zwar als hauchdünne Linie bereits dar, nach Art der Ausführung wäre diese Linie jedoch eher als unbefestigter Weg zu deuten.[5][6]
Spätestens im Jahr 1844 existiert dann aber bereits ein Teilabschnitt des späteren Kanal III C etwa zwischen dem heutigen Salbruch (damals: Soll Broich) und einem Punkt etwas nördlich der heutigen L475 (Tönisvorster Straße) zwischen Süchteln und Hagen unter der Bezeichnung Zwangsgraben.[7] Der Zwangsgraben mündete damals dort direkt in die Niers, die noch ihrem ursprünglichen Verlauf folgte (die Verlegung und Begradigung der Niers erfolgte erst um ca. 1930).
Im Jahr 1892 ist der Kanal III C auf den amtlichen Karten des früheren Königreichs Preußen in seiner heutigen Form bereits vorhanden, wird dort aber fortan, genau wie der Unterlauf des Kanals III3b, einfach als Zweigkanal bezeichnet.[8] Dieses etwas ungenaue Benennungsverfahren führt dazu, dass der Unterlauf des Kanals III3b von seinem eigenen Zulauf, dem Kanal III C, auf den amtlichen Karten Preußens namentlich gar nicht zu unterscheiden ist. Die nordrhein-westfälischen Vermessungsbehörden führen diesen Umstand bis auf den heutigen Tag (2010) unverändert fort.[9]
Demgegenüber wird das Gewässer in der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW veröffentlichten Gewässerstationierungskarte als „Zweigkanal linker Arm (Kanal III C)“ ausgewiesen und dort nun auch offiziell vom Unterlauf des Kanals III3b unterschieden.[10]
Geographie
BearbeitenVerlauf
BearbeitenDie Quelle des Kanals III C liegt in Viersen-Clörath, die Gewässerstationierungskarte weist für 2006 eine Stelle ca. 500 m nördlich der Clörather Mühle und unmittelbar östlich des Salbruchs aus.[10]
Nach etwas älteren Angaben lag die Quelle aber in den 1990er Jahren noch an der Clörather Mühle selbst,[1] und wurde möglicherweise früher, als die Niers noch hier vorbeifloß, von selbiger direkt gespeist.[11]
Der Kanal III C fließt nun von hier aus zunächst westwärts durch den Salbruch, westlich dessen er Richtung Nordwesten abknickt und zwischen Hagen und Süchteln zunächst die L 475 (hier: Tönisvorster Straße) und schließlich die frühere CEG-Eisenbahntrasse unterquert.
Etwa ein Kilometer nördlich der früheren KEG-Trasse knickt der Bachlauf kurz vor der Viersener Stadtgrenze erneut etwas nach rechts ab und kommt nun, fast nordwärts fließend, in das Gebiet der Gemeinde Grefrath hinein.[9]
Auf Grefrather Gemeindegebiet fließt der Kanal III C dann noch ziemlich genau 700 m weiter und mündet schließlich, etwas südwestlich des Ortsteils Oedt, in den Kanal III3b.[9]
Zuflüsse
BearbeitenAuf der Gewässerstationierungskarte werden zwei kleine namenlose Bachläufe als Zuflüsse angezeigt:[10]
Beide Zuflüsse befinden sich auf Viersener Stadtgebiet südlich der früheren KEG-Trasse.
Daten und Charakter
BearbeitenDer Kanal III C hat eine Länge von knapp 5 km[2] und sein Einzugsgebiet ist etwa 4 km² groß.[2][3]
In den durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlichten Klassifizierungen von Gewässertyp[12] bzw. Gewässergüte[13] wird der Kanal III C, anders als der Zweigkanal (Kanal III3b) oder die Willicher Flöth, nicht erwähnt. Es lassen sich also an dieser Stelle zunächst keine weiteren Angaben machen.
Flora und Fauna
BearbeitenIn der Nähe der Quelle des Kanal III C, an der Clörather Mühle, befand sich im Jahr 2010 einer der wenigen Nist- und Brutplätze von Weißstörchen im Gebiet des Kreises Viersen.[14]
Weblinks
Bearbeiten- NABU Bezirksverband Krefeld/Viersen e.V.
- TIM-online (Topografisches Informations Management Nordrhein-Westfalen)
- Elektronisches Wasserinformationssystem (ELWAS)
(Online-Anwendung des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen) - Umweltbundesamt: Wasser, Trinkwasser und Gewässerschutz
- Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
- Wasserrahmenrichtlinie in NRW: Ergebnisbericht Niers, Schwalm und sonstige Zuflüsse (Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen)
- Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Top 50 NRW - Amtliche Topographische Karten Nordrhein-Westfalen 1:50000 (CD-ROM), Version 3.0, Herausgegeben 2000 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln)
- ↑ a b c d e f g h Gewässerverzeichnis zur Gewässerstationierungskarte des Landes Nordrhein-Westfalen (PDF; 1,1 MB)
- ↑ a b Gebietsverzeichnis zur Gewässerstationierungskarte des Landes Nordrhein-Westfalen ( vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 556 kB)
- ↑ Modellierte Abflusswerte nach dem Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
- ↑ Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25000 durch Tranchot und v. Müffling (1803–1820), Blatt 35 (Kempen), Nachdruck herausgegeben 1971 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln) ( vom 13. April 2010 im Internet Archive)
- ↑ Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25000 durch Tranchot und v. Müffling (1803–1820), Blatt 42 (Viersen), Nachdruck herausgegeben 1966 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln) ( vom 13. April 2010 im Internet Archive)
- ↑ Preußische Kartenaufnahme 1:25000 -Uraufnahme (1844)-, Blatt 4704 (Viersen), Nachdruck herausgegeben 1991 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Preußische Kartenaufnahme 1:25000 -Neuaufnahme (1892)-, Blatt 4604 (Kempen), Nachdruck herausgegeben vom Land Nordrhein-Westfalen (Bezirksregierung Köln) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Topografische Karte 1:25000, Blatt 4604 (Kempen), Land Nordrhein-Westfalen 2010 ( vom 25. Oktober 2010 im Internet Archive)
- ↑ a b c Gewässerstationierungskarte des Landes Nordrhein-Westfalen ( vom 13. Juli 2012 im Internet Archive)
- ↑ Preußische Kartenaufnahme 1:25000 -Neuaufnahme (1892)-, Blatt 4704 (Viersen), Nachdruck herausgegeben vom Land Nordrhein-Westfalen (Bezirksregierung Köln) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Oberflächenwasserkörper im Teileinzugsgebiet Niers (Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen) (PDF; 399 kB)
- ↑ Ausgangssituation Gewässergüte, Gewässerstrukturgüte und Fische im Teileinzugsgebiet Niers (Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen) (PDF; 407 kB)
- ↑ RP-Online