Judaismus bezeichnet die Haltung jener Judenchristen der neutestamentlichen Zeit, die die Heidenchristen auf Beschneidung und das alttestamentliche Zeremonialgesetz verpflichten wollten, also „die Summe derjenigen jüdischen Gesetze und Verordnungen, die ohne unmittelbar sittlichen oder sozialen Zweck religiöse Gedanken in bestimmter Form (durch Zeremonie) zum Ausdruck bringen sollen, um dadurch zu belehren oder die Gottesverehrung zu beleben.“[1] Manche Judenchristen der Jerusalemer Urgemeinde vertraten diese Ansicht. Zur Klärung dieser Streitfrage gab es das so genannte Apostelkonzil (Apg 15 EU).

Die entgegengesetzte Position kann als gesetzesfreie Heidenmission bezeichnet werden, wie sie besonders von Paulus betrieben wurde. Dagegen bezeichnet Antijudaismus eine umfassende Judenfeindschaft, ist also nicht das Gegenteil des hier beschriebenen Judaismus.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Zeremonialgesetz in Herders Conversations-Lexikon, 1854