James McAvoy

schottischer Theater- und Filmschauspieler

James McAvoy (* 21. April 1979 in Glasgow, Schottland) ist ein britischer Theater- und Filmschauspieler.

James McAvoy (2019)

Leben und Karriere

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McAvoy wurde im Glasgower Stadtteil Scotstoun geboren. Als er sieben Jahre alt war, trennten sich seine Eltern, woraufhin er bei seinen Großeltern James und Mary Johnstone aufwuchs. Seine Schwester Joy blieb hingegen bei seiner Mutter, der Kontakt zu seinem Vater riss in den folgenden Jahren völlig ab. McAvoy besuchte die St. Thomas Aquinas School in Scotstoun und fasste frühzeitig den Entschluss, Schauspieler zu werden. 2000 machte er an der renommierten Royal Scottish Academy of Music and Drama seinen Abschluss und arbeitete danach eine Weile als Bäcker.

Am Theater sammelte McAvoy Erfahrungen in Stücken wie Romeo und Julia, Die Schöne und das Biest und West Side Story. Es folgten Auftritte in britischen Fernsehserien und Filmen sowie 2001 in der internationalen Produktion Band of Brothers. In der Science-Fiction-Miniserie Children of Dune spielte er 2003 die Rolle des Prinzen Leto Atreides – und den Film-Sohn von Alec Newman, nachdem beide in dem britischen Komödiendrama Bright Young Things aus demselben Jahr Gleichaltrige dargestellt hatten. Ab 2004 verkörperte er Steve McBride in der britischen Serie Shameless.[1] 2005 spielte er den Mr. Tumnus in der Literaturverfilmung Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia, dem ersten Teil der Narnia-Chroniken-Filmreihe.

2006 war er neben Forest Whitaker in dem Filmdrama Der letzte König von Schottland über den ugandischen Diktator Idi Amin als dessen Leibarzt zu sehen, was ihm unter anderem eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis 2007 einbrachte. Seine bisher erfolgreichste Rolle spielte er 2007 in der Verfilmung des Romans Abbitte von Ian McEwan an der Seite von Keira Knightley unter der Regie von Joe Wright. Die Rolle des Robbie Turner brachte ihm unter anderem Nominierungen für den Golden Globe Award 2008 und den Europäischen Filmpreis 2008 ein. Im selben Jahr war er auch in der Filmbiografie über Jane Austen, Geliebte Jane, neben Anne Hathaway zu sehen. 2008 übernahm er im Actionthriller Wanted mit Angelina Jolie und Morgan Freeman die Hauptrolle. 2009 spielte er an der Seite von Christopher Plummer, Helen Mirren und Paul Giamatti den jungen Sekretär des Schriftstellers Leo Tolstoi in der deutsch-russischen Kinoproduktion Ein russischer Sommer.

 
McAvoy auf der San Diego Comic Con International im Juli 2013

Im Anschluss konnte McAvoy mit der Rolle einer jüngeren Version des ansonsten von Schauspiel-Veteran Patrick Stewart verkörperten Charles Xavier in der X-Men-Filmreihe einen Coup landen. Er spielte die Figur bis dato in vier Filmen der Reihe, zuletzt 2019 im vierten Teil der zweiten X-Men-Trilogie: X-Men: Dark Phoenix. Damit setzte McAvoy einerseits seine seit Wanted zu beobachtende Wahl von actionreicheren Stoffen fort, ebenso wie er, zum Beispiel bei seinen Rollen in Trance – Gefährliche Erinnerung oder Drecksau, zumeist ambivalentere Charaktere darstellte. In Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn übernahm er 2015 die Rolle des titelgebenden Protagonisten. Andererseits wandte er sich der Vertonung von Animationsfilmen zu, er setzte außerdem seine Theaterarbeit in London fort.

Am 27. Oktober 2015 wurde bekannt, dass McAvoy in einem Film von M. Night Shyamalan unter dem Titel Split in einer Hauptrolle zu sehen sein werde.[2] Der Film feierte im September 2016 Premiere auf dem Fantastic Fest in Austin, Texas,[3] und kam im Januar 2017 in die Kinos.[2] Am 2. November wurde außerdem seine Beteiligung an der von Wim Wenders geplanten Verfilmung von J.M. Ledgards Roman Submergence aus dem Jahr 2012 bestätigt. Die Handlung dreht sich um ein Liebespaar, die Tausende von Meilen voneinander entfernt den extremsten Situationen ausgesetzt sind. Die Dreharbeiten begannen im März 2016 in Europa und Afrika.[4]

McAvoy lebt in London. Er war von Oktober 2006 bis 2016 mit der Schauspielerin Anne-Marie Duff verheiratet, mit der in Shameless zusammen spielte,[5] und ist seit dem Frühsommer 2010 Vater eines Jungen. Im Mai 2016 teilte das Ehepaar mit, sich scheiden zu lassen.[6][7]

Seit 2022 ist er mit Lisa Liberati verheiratet, mit der einen 2022 geborenen Sohn hat.[8]

McAvoy wird in deutschen Synchronfassungen seit Penelope hauptsächlich von Johannes Raspe gesprochen.

Filmografie (Auswahl)

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McAvoy mit Anne-Marie Duff bei den Orange British Academy Film Awards 2007 in Londons Royal Opera House

Fernsehen

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  • 1995: Hölle nebenan (The Near Room)
  • 1997: The Bill (Episode Rent)
  • 1997: Der Preis der Ehre (Regeneration)
  • 2000: Lorna Doone
  • 2001: Murder in Mind (Episode 1x01 Teacher)
  • 2001: Band of Brothers – Wir waren wie Brüder (Band of Brothers, Miniserie)
  • 2002: Bollywood Queen
  • 2002: Inspector Lynley (The Inspector Lynley Mysteries, Fernsehserie, Episode Keiner werfe den ersten Stein)
  • 2002: White Teeth*
  • 2002: Foyle’s War (Fernsehserie, Episode 1x01)
  • 2003: Early Doors (Fernsehserie)
  • 2003: Mord auf Seite eins (State of Play, Fernsehserie)
  • 2003: Children of Dune (Fernsehdreiteiler, alle Folgen)
  • 2004–2005: Shameless
  • 2005: ShakespeaRe-Told (Episode Macbeth)
  • 2018: Unten am Fluss (Miniserie, Stimme)
  • 2019–2022: His Dark Materials (Fernsehserie)
  • 2022: Sandman (The Sandman, Fernsehserie)

Auszeichnungen

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Europäischer Filmpreis

BAFTA: British Academy Film Awards

British Academy Scotland Awards

  • 2007: „Bester Filmschauspieler“ – für Atonementgewonnen
  • 2014: „Bester Filmschauspieler“ – für Filthgewonnen

BIFA: British Independent Film Awards

Golden Globe Awards

  • 2008: „Bester Schauspieler in einem Filmdrama“ – für Atonementnominiert

Empire Awards

London Critics Circle Film Awards

Filmfestivals

  • 2007: Cannes Film Festival – „Male Revelation“ (etwa männliche Offenbarung/Entdeckung) – gewonnen
  • 2008: Santa Barbara International Film Festival – „Virtuoso Award“ – für Atonementgewonnen

Weitere Auszeichnungen[9]

  • 2004: British Comedy Awards – „Bester Comedy-Newcomer im Fernsehen“ – für Shamelessnominiert
  • 2007: Dublin Film Critics’ Circle – „Bester Schauspieler“ – für Atonementnominiert
  • 2007: OFTA Awards – „Bester Schauspieler“ – für Atonementnominiert[10]
  • 2007: Alliance of Women Film Journalists – „Beste Verführungsszene“ (mit Keira Knightley) – für Atonementgewonnen
  • 2008: International Online Cinema Awards – „Bester Schauspieler“ – für Atonementnominiert
  • 2008: Gold Derby Awards – „Bester Schauspieler“ – für Atonementnominiert
  • 2008: Gold Derby Awards – „Bestes Schauspielensemble“ – für Atonementnominiert
  • 2008: Evening Standard British Film Awards – „Bester Schauspieler“ – für Atonement und Becoming Janenominiert
  • 2008: National Movie Awards – „Beste Darbietung eines Schauspielers“ – für Wantednominiert
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Commons: James McAvoy – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Claire Allfree: Top 10 James McAvoy moments: From Shameless to Atonement. In: metro.co.uk. 21. Februar 2013, abgerufen am 13. September 2024.
  2. a b Jeff Sneider: M. Night Shyamalan’s ‘Split’ Lands 2017 Release Date From Universal, Blumhouse. In: thewrap.com. 27. Oktober 2015, abgerufen am 25. Juli 2024.
  3. Jordan Hoffman: Fantastic Fest 2016: cannibals, floating heads and Dolph Lundgren. In: theguardian.com. 28. September 2016, abgerufen am 25. Juli 2024.
  4. Jochen Müller: James McAvoy in Wenders' "Submergence". In: blickpunktfilm.de. 3. November 2015, abgerufen am 25. Juli 2024.
  5. Alexandra Pollard: James McAvoy: ‘In this industry, it’s hard to have a relationship that lasts’. In: inews.co.uk. 13. September 2024, abgerufen am 13. September 2024 (britisches Englisch).
  6. James McAvoy und Anne-Marie Duff lassen sich scheiden. In: dpa. focus.de, 14. Mai 2016, abgerufen am 25. Juli 2024 (Inhalt bereitgestellt von dpa. Er wurde von FOCUS online nicht geprüft oder bearbeitet.).
  7. Mike Miller: James McAvoy Opens Up About His Divorce from Anne-Marie Duff: 'My Life Has Changed Massively'. In: people.com. 12. Januar 2017, abgerufen am 25. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Zoe Williams: Interview: ‘I’ve failed, badly – and I’m good with it’: James McAvoy on class, comfort and carnage. In: theguardian.com. 13. September 2024, abgerufen am 13. September 2024 (britisches Englisch): „McAvoy was 25, Duff was 33, and the pair later married, after being full-on tabloid fodder for ages. They had a son in 2010, and divorced in 2016. McAvoy then married Lisa Liberati, in 2022, and they had a son that year“
  9. James McAvoy – Awards – IMDb
  10. 2007: THE YEAR OF There Will Be Blood : Best Actor (Archivierte Kopie) (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)