Das 9. Indianapolis 500 (offiziell 9th 500 Mile International Sweepstakes Race) auf dem Indianapolis Motor Speedway fand am 30. Mai 1921 statt.

Rennsieger Tommy Milton im Frontenac

Hintergrund

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Das Rennen ging über eine Distanz von 200 Runden à 4,023 km, was einer Gesamtdistanz von 804,672 km entspricht. Aus der Pole-Position startete Ralph de Palma mit einer Vierrunden-Durchschnittszeit von 5:57.34 Min. oder 100,75 mph (162,14 km/h). Das Rennen war der zwölfte Lauf zur AAA-Saison 1921. Die Prämie für den Sieger betrug 26.200 US-Dollar (entspricht 2024 ca. 396.800 Euro).

Ein verhältnismäßig kleines Feld von nur 26 Autos meldete sich an, aber nur 23 Autos kamen in Indianapolis an und bereiteten sich auf die Qualifikation vor. Die Anmeldung von Mervin Headleys war nicht zugelassen, da er nur die Hälfte der Anmeldegebühr bezahlte. Zwei weitere Teilnehmer erschienen nicht. Die Qualifikation wurde in fünf Tagen, vom 25. bis 29. Mai, angesetzt. Der Fahrer, der die höchste Vierrunden-Durchschnittsgeschwindigkeit erreichte, vier Runden entsprechen 10 Meilen, stand am Renntag auf der Pole-Position. Ralph DePalma absolvierte seinen schnellsten Qualifikationslauf am Mittwoch, den 25. Mai, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100,75 mph. DePalma war der einzige Fahrer, der die 100-mph-Marke überschritt. Keine seiner vier Runden erreichte den Streckenrekord von über 104 mph aus dem Jahr 1919.

Das Rennen

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Zum ersten Mal startete man die Indy500 nicht mehr in Vierer-, sondern in Dreierreihen. Nach 109 Runden führte Ralph DePalma das Rennen souverän an mit zwei Runden Vorsprung. In der 112. Runde bekam er Motorenprobleme und DePalma schied aus. Mit insgesamt 612 Führungsrunden in allen von DePalma gestarteten Indianapolis-Rennen, hielt er den absoluten Rekord in dieser Kategorie. Dieser Rekord hatte 66 Jahre bestand, erst im Jahr 1987 zählte man bei Al Unser sr. mehr Führungsrunden.

Gewonnen hatte Tommy Milton mit einem Chassis und Motor von Frontenac, konstruiert hatte das Auto Louis Chevrolet. Milton siegte in Begleitung seines Mechanikers und Beifahrers Harry Franck. Bestes europäisches Auto war ein Sunbeam, gefahren vom US-Amerikaner Ora Haibe.

Ergebnisse

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Startaufstellung

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Reihe Innen Mitte Außen
1 4 Vereinigte Staaten  Ralph DePalma 6 Vereinigte Staaten  Roscoe Sarles 7 Vereinigte Staaten  Joe Boyer
2 1 Vereinigte Staaten  Eddie Hearne 22 Vereinigte Staaten  Jules Ellingboe 19 Frankreich  Jean Chassagne
3 18 Vereinigte Staaten  Louis Fountaine 23 Vereinigte Staaten  Percy Ford 5 Vereinigte Staaten  Eddie Miller
4 3 Vereinigte Staaten  Ira Vail 14 Frankreich  André Boillot 10 Vereinigte Staaten  Howdy Wilcox
5 16 Vereinigte Staaten  Ora Haibe 9 Frankreich  Albert Guyot 21 Vereinigte Staaten  Bennett Hill
6 17 Vereinigte Staaten  Riley Brett 15 Frankreich  René Thomas 27 Vereinigte Staaten  Tom Alley
7 24 Vereinigte Staaten  Jimmy Murphy 2 Vereinigte Staaten  Tommy Milton 8 Vereinigte Staaten  Ralph Mulford
8 25 Vereinigte Staaten  Joe Thomas 28 Vereinigte Staaten  C. W. Van Ranst

Schlussklassement

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Pos. Nr.[1] Fahrer Chassis Motor Zeit/Rückstand Qualifikation
ø 4 Rd. mph
Start
1 2 Vereinigte Staaten  Tommy Milton Frontenac Frontenac 5:34:44.65 93,050 20
2 6 Vereinigte Staaten  Roscoe Sarles Duesenberg Duesenberg 200 98,350 2
3 23 Vereinigte Staaten  Percy Ford (R)
abgelöst Jules Ellingboe
abgelöst Andy Burt
Frontenac Frontenac 200 87,000 8
4 5 Vereinigte Staaten  Eddie Miller (R)
abgelöst Jimmy Murphy
Duesenberg Duesenberg 200 83,850 9
5 16 Vereinigte Staaten  Ora Haibe Sunbeam Sunbeam 200 93,500 13
6 9 Frankreich  Albert Guyot
abgelöst Joe Boyer
abgelöst Eddie Miller
Duesenberg Duesenberg 200 87,800 14
7 3 Vereinigte Staaten  Ira Vail Leach Miller 200 82,350 10
8 21 Vereinigte Staaten  Bennett Hill
abgelöst Jerry Wunderlich
Duesenberg Duesenberg 200 87,780 15
9 8 Vereinigte Staaten  Ralph Mulford Frontenac Frontenac 177 91,700 21
10 15 Frankreich  René Thomas (W) Sunbeam Sunbeam 144 (Kühlung) 83,750 17
11 27 Vereinigte Staaten  Tom Alley Frontenac Frontenac 133 (Aufhängung) 80,500 18
12 4 Vereinigte Staaten  Ralph DePalma (W) Ballot Ballot 112 (Aufhängung) 100,750 1
13 1 Vereinigte Staaten  Eddie Hearne Duesenberg Duesenberg 111 (Ölleck) 96,180 4
14 24 Vereinigte Staaten  Jimmy Murphy
abgelöst Eddie Pullen
Duesenberg Duesenberg 107 (Unfall) 93,600 19
15 17 Vereinigte Staaten  Riley Brett (R)
abgelöst Harry Thicksten
Brett Brett 91 (Unfall) 87,750 16
16 28 Vereinigte Staaten  C. W. Van Ranst (R) Frontenac Frontenac 87 (Kühlung) 88,350 23
17 7 Vereinigte Staaten  Joe Boyer Duesenberg Duesenberg 74 (Hinterachse) 96,650 3
18 19 Frankreich  Jean Chassagne Peugeot Peugeot 65 (Defekt) 91,000 6
19 22 Vereinigte Staaten  Jules Ellingboe (R) Frontenac Frontenac 49 (Lenkung) 95,400 5
20 14 Frankreich  André Boillot Sunbeam Sunbeam 41 (Lagerschaden) 97,600 11
21 18 Vereinigte Staaten  Louis Fountaine (R) Brett Brett 33 (Unfall) 88,300 7
22 25 Vereinigte Staaten  Joe Thomas Duesenberg Duesenberg 25 (Unfall) 96,250 22
23 10 Vereinigte Staaten  Howdy Wilcox (W) Peugeot Peugeot 22 (Aufhängung) 96,000 12

(W) = früherer Gewinner / (R) = Rookie

Führungsrunden

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Fahrer[2] Anzahl
Vereinigte Staaten  Ralph DePalma 108
Vereinigte Staaten  Tommy Milton 90
Vereinigte Staaten  Joe Boyer 1
Vereinigte Staaten  Roscoe Sarle 1
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Commons: Indianapolis 500 1921 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. motorsportmagazine.com: Indianapolis 500 1921, abgerufen am 2. Juli 2024
  2. indianapolismotorspeedway.com: Indianapolis 500 1921, abgerufen am 2. Juli 2024