György Festetics (Landwirt)
György (Georg) Graf Festetics von Tolna (* 1. Januar 1755 in Simaság; † 2. April 1819 in Keszthely in Ungarn) war ein ungarischer Agrarreformer und Gründer der Landwirtschaftsuniversität Georgikon.
Leben und Wirken
BearbeitenFestetics machte als ungarischer Offizier mit einigen anderen an den ungarischen Landtag des Königreichs Ungarn, das im Jahr 1790 wie das Erzherzogtum Österreich unter der Regentschaft von Joseph II. bzw. Leopold II. stand, Eingaben bezüglich Reformen der Dienst- und Kommandosprache bei rein ungarischen Einheiten. Statt Erfolge zu erzielen wurde er gemaßregelt und kam sogar einige Monate in Haft.
Als er im Jahr 1791 freigelassen wurde, zog er sich auf sein Landgut zurück und beschäftigte sich intensiv mit Landwirtschaft und erreichte so bahnbrechende Erfolge. In Keszthely gründete er im Jahr 1797 die älteste Landwirtschaftliche Hochschule Europas, das Georgikon. Im Jahr 1807 baute er eine Forst- und Jagdschule und eine Schule für Gestütts- und Bereiter-Kunde zu dieser Hochschule.[1] Heute ist die Hochschule ein Museum.
1802 wurde er zum Ehrenmitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2]
Im Jahr 1817 führte er im Schlosspark seiner Heimatstadt die Helikon-Festspiele ein, wo Künstler und Kulturschaffende der damaligen ungarischen Szene eingeladen waren.[3]
Er hatte enge Kontakte mit seinen entfernten Verwandten in Kroatien und kaufte 1791 die Herrschaft Muraköz im Komitat Zala (heute im nördlichsten Teil Kroatiens gelegen).
Seine Schwester war Julianna Festetics, die mit Ferenc Széchényi verheiratet war.
Literatur
Bearbeiten- Festetics von Tolna, Georg Graf. In: Franz Gräffer, Johann J. Czikann: Oesterreichische National-Enzyklopädie. Band 6. Wien 1837, S. 437.
- Constantin von Wurzbach: Festetics, Georg Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 4. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1858, S. 209 f. (Digitalisat).
- Festetics, Graf György. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 306.
- Kálmán Benda: Festetics von Tolna, György Graf. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 1. München 1974, S. 511 f.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmels-Kunde, Band 16 Seite 481, abgerufen am 28. Februar 2010.
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 79.
- ↑ Keszthely - Stadt der Festetics (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 28. Februar 2010
Personendaten | |
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NAME | Festetics, György |
ALTERNATIVNAMEN | Georg Graf Festetics von Tolna |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Landwirt und Reformer |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1755 |
GEBURTSORT | Simaság, Ungarn |
STERBEDATUM | 2. April 1819 |
STERBEORT | Keszthely, Ungarn |