Gennep

niederländische Gemeinde in der Provinz Limburg

Gennep (anhören/?) ist eine Gemeinde im Südosten der Niederlande, Provinz Limburg. Die Gemeinde zählt 17.790 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024) auf einer Fläche von 50,42 km². Gennep liegt an der Mündung der Niers in die Maas, etwa 20 km südlich von Nijmegen. Das Gemeindegebiet grenzt im Osten an die deutschen Städte Kleve und Goch. 2015 wurde Gennep der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[3]

Gemeinde Gennep
Flagge der Gemeinde Gennep
Flagge
Wappen der Gemeinde Gennep
Wappen
Provinz  Limburg
Bürgermeister Hans Teunissen (D66)[1]
Sitz der Gemeinde Gennep
Fläche
 – Land
 – Wasser
50,42 km2
47,65 km2
2,77 km2
CBS-Code 0907
Einwohner 17.790 (1. Jan. 2024[2])
Bevölkerungsdichte 353 Einwohner/km2
Koordinaten 51° 42′ N, 5° 58′ OKoordinaten: 51° 42′ N, 5° 58′ O
Bedeutender Verkehrsweg A77 E31 N264 N271 N291
Vorwahl 0485
Postleitzahlen 6591, 6595–6596, 6598–6599
Website gennep.nl
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Blick über Gennep nach Norden
Reformierte Kirche, erster protestantischer Kirchenbau der Niederlande

Ortschaften und Gemeindegliederung

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Neben der Stadt Gennep selbst gehören folgende Ortschaften zur Gemeinde Gennep: Aaldonk, Dam, De Looi, Diekendaal, Heijen, Hekkens, Milsbeek, Ottersum, Smele, Ven-Zelderheide en Zelder.

Die Gemeinde besteht aus fünf sogenannten „Kernen“, denen die oben genannten Ortschaften untergeordnet sind. Die Kerne sind Folgende (Einwohnerzahl mit Stand vom 1. Januar 2022):[4]

  • Gennep (9400)
  • Ottersum (2035)
  • Heijen (2125)
  • Milsbeek (2875)
  • Ven-Zelderheide (805)

Geschichte

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Die Stadt Gennep erhielt 1371 die Stadtrechte. In der Reformationszeit kamen ab 1530 evangelische Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich nach Gennep, wo sie mit den katholischen Einwohnern und Priestern in konfessioneller Toleranz und Kooperation lebten.[3] Aufgrund ihrer Grenzlage hatte die Stadt eine wechselvolle Geschichte und gehörte unter anderem zum Herzogtum Kleve (bis 1815), zu Preußen, war von den Franzosen besetzt, kam in den Verhandlungen des Wiener Kongresses zum Vereinigten Königreich der Niederlande. Von 1830 bis 1839 gehörte Gennep kurzzeitig zu Belgien. Seitdem gehört die Stadt zum Königreich der Niederlande.

In der frühen Neuzeit wurde in der Stadt Keramik, unter anderem Irdenware produziert. Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Boxteler Bahn im Jahr 1873 erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Strecke wurde vor und nach dem Zweiten Weltkrieg aber nach und nach eingestellt.

Im Zweiten Weltkrieg eroberten verkleidete Wehrmachtsoldaten in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1940 die Eisenbahnbrücke bei Gennep.[5] Im Februar 1945 fand im nahegelegenen Klever Reichswald und auch bei Gennep die Schlacht im Reichswald statt. Am 24. März 1945 überquerten Truppen der Westalliierten bei Wesel den Rhein.

Sitzverteilung im Gemeinderat

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Kommunalwahl am 16. März 2022[6]
Wahlbeteiligung: 50,85 %
 %
30
20
10
0
28,2
21,4
17,81
13,12
10,71
8,77
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−3,0
+5,12
−1,66
+13,12
−1,13
−12,45
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Eerlijk Lokaal sociaal samen sterk

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[6]
1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
CDA 4 4 4 5 4 4 4 4 3 5 5
D66 4 4 4 3 3 4 5 4 3 3 4
VVD 2 1 2 1 2 2 1 2 2 3 3
Eerlijk Lokaal sociaal samen sterk 2
PvdA 2 3 2 3 4 3 4 3 1 2 2
SP 5 4 1
KERNab 5 5 4 4 3 4 3
Combinatielijst 3 3
Eenheidslijst 2 2
Gesamt 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17
Anmerkungen
a 
Bis einschließlich 2006 nahm die Lokalpartei KERN unter dem Namen Combinatie Eenheids Lijst an den Wahlen teil.
b 
Die Combinatie Eenheids Lijst entstand zur Kommunalwahl 1990 durch den Zusammenschluss der Combinatielijst und Eenheidslijst.

Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten

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Die Parteien CDA, SP und VVD haben sich für die Legislaturperiode 2018–2022 zu einer Koalition vereinigt.[7] Sie stellen dem Kollegium jeweils einen Beigeordneten bereit. Diese wurden im Rahmen einer Ratssitzung am 14. Mai 2018 berufen.[8] Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig:[9]

Funktion Name Partei Ressort Anmerkung
Bürgermeister Hans Teunissen D66 allgemein verwaltungstechnische Sachen, öffentliche Ordnung und Sicherheit, diverse Projekte seit dem 5. Oktober 2020 im Amt[1]
Beigeordnete Rob Peperzak CDA räumliche Entwicklung, Wohnungswesen, Genehmigungen, Sport, Kerne-Politik, Umwelt, räumliche und physische Projekte stellvertretender Bürgermeister
Rob Janssen SP soziale Domäne, Kunst und Kultur, Bildung, verschiedene Projekte
Janine van Hulsteijn VVD Mittel, Wirtschaft und Beschäftigung, Freizeitwirtschaft, Mobilität, Frontoffice, verschiedene Projekte
Gemeindesekretärin Jacqueline Nijland seit Juni 2012 im Amt

Sehenswürdigkeiten

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Die Stadt hat einen mittelalterlichen Ortskern mit Stadtmauer und zahlreichen historischen Gebäuden, unter anderem dem Rathaus aus dem 17. Jahrhundert, dem Museum Het Petershuis, dem Martinus-Kirchturm und der Reformierten Kirche, der „ältesten protestantisch erbauten Kirche der Niederlande“[3]. Direkt an der Niersmündung liegt in landschaftlich reizvoller Umgebung die Ruine der Festung Genneperhuis.[10]

Persönlichkeiten aus Gennep

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Literatur

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  • Martin Zeiller: Gennep. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Westphaliae (= Topographia Germaniae. Band 8). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1647, S. 27–28 (Volltext [Wikisource]).
  • Alexandra Mars: Keramik aus Gennep. Archäologische Untersuchungen einer Töpferwerkstatt des 18. Jahrhunderts (= Führer und Schriften des Rheinischen Freilichtmuseums und Landesmuseums für Volkskunde in Kommern. Nr. 45). Übersetzung aus dem Niederländischen von Dieter Pesch. Janssen, Gennep 1991, ISBN 90-90-04488-4.
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Commons: Gennep – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Hans Teunissen geïnstalleerd als burgemeester gemeente Gennep. In: gennep.nl, abgerufen am 23. Dezember 2020 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  3. a b c Zur Bedeutung Genneps in der Reformationsgeschichte siehe das Stadtporträt des Projekts Reformationsstädte Europas: Gennep – ein sicherer Hafen für alle. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 6. Juni 2016.
  4. Kerncijfers wijken en buurten 2022. In: StatLine. CBS, 22. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  5. Gennep: Die Brücke über die Maas (Memento vom 19. Januar 2018 im Internet Archive). In: villamerlaender.de, abgerufen am 23. Dezember 2020. –
    Het Koninkrijk der Nederlanden in de Tweede Wereldoorlog. Band 3, S. 63, 75 f. (niederländisch; knaw.nl [PDF; 13,3 MB]).
  6. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 29. Mai 2022 (niederländisch)
  7. Coalitieakkoord gemeente Gennep 2018–2022. (PDF; 7,3 MB) Gemeente Gennep, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
  8. Gennep heeft een nieuwe college. In: Gennep.News. 14. Mai 2018, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
  9. Samenstelling college van B&W. Gemeente Gennep, abgerufen am 23. Dezember 2020 (niederländisch).
  10. Das Genneperhuis (Memento vom 20. Januar 2018 im Internet Archive). In: lustauflimburg.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.