Furby (abgeleitet von englisch fur ‚Fell‘) ist ein elektronisches Spielzeug, das von dem Unternehmen Tiger Electronics erfunden wurde und seit 1998 weltweit durch das Unternehmen Hasbro vertrieben wird. Im Aussehen ähnelt es einer Mischung aus einer Maus, einer Katze und einer Eule oder Fledermaus.

Furby, ausgestellt im Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main

Funktionalität

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Das Plüschtier ist versehen mit Bauch-, Rücken-, Geräusch-, Licht- und Bewegungssensoren, außerdem einem Sensor im Mund. Mit diesen Sensoren kann es unterscheiden, ob es gekitzelt oder gestreichelt wird, ob man mit ihm spricht oder es in der Luft bewegt. Furby kann darauf mit Augen- und Ohrenwackeln reagieren, den Mund bewegen, Geräusche von sich geben, tanzen, singen und Worte sprechen. Auf seinem Sprachchip sind rund 800 Wörter in der Sprache des Landes gespeichert, in dem der Furby jeweils vertrieben wird, sowie etwa 200 Wörter auf „Furbisch“, der erfundenen Sprache der Furbys. Die nicht-furbischen Wörter werden jedoch erst nach und nach in den vier verschiedenen Entwicklungsstadien freigegeben. Diese werden nach mehrstündigem Spielen und Füttern erreicht. Ein Furby kann zwar krank werden, stirbt jedoch niemals. Es gibt eine „Reset“-Funktion, die ihn alles Erlernte „vergessen“ lässt.

Geschichte

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Die erste Generation der Furbys besaß eine Infrarotschnittstelle, die es ihr ermöglichte, mit anderen Furbys zu kommunizieren.[1] Die Furbys schienen miteinander zu reden und sich gegenseitig Lieder vorzusingen, sie konnten sich aber auch bei einem anderen Furby mit einer Krankheit „anstecken“. Die Schnittstelle machten sich Hacker zunutze, um diese Funktion mit Hilfe einer programmierbaren Fernbedienung auszulösen.

Im Jahre 1999 wurde dann die Baby-Furby-Reihe eingeführt.[2] Diese Furbys waren kleiner und lernten schneller sprechen.[2] Sie hatten jedoch keine Füße, mit denen sie tanzen konnten.

In den ersten drei Jahren wurde 40 Millionen Furby verkauft.[3]

Die Nachfolgegeneration aus dem Jahr 2005 war wesentlich größer als die bisherigen, hier fehlte die Infrarot-Schnittstelle. Deren Funktionen wurden jetzt über Spracherkennung abgewickelt, und die Furbys konnten dem Benutzer auf einfache Fragen zufällige Antworten geben.[4] Außerdem wurde auch eine weitere Furby-Baby-Generation auf den Markt gebracht, die im Gegensatz zu ihren Vorgängern vergleichsweise wenig auf ihre Umwelt reagiert.

2012 wurde die „Furby 2012 Edition“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine von Grund auf neu entwickelte Generation des Spielzeugs, im Zuge derer z. B. digitale Augen eingeführt wurden. Außerdem haben die Entwickler die Software so angepasst, dass Furbys ihre Persönlichkeit verändern und auf andere Furbys reagieren können. Die Furby 2012 Edition kann man mit einer iOS- bzw. Android-App füttern und singen lassen. Außerdem besteht die Möglichkeit, die „furbischen“ Wörter zu übersetzen. Das Spielzeug wurde zunächst exklusiv bei Walmart in den USA verkauft. In Deutschland erschien es am 14. Februar 2013. Angeboten wurden 10 Varianten, je 5 Hot Color und Cool Color.[5] Special Editions gibt es in den Varianten Cotton Candy, Orang Utan, Lagoona, Starry Night, Rain Cloud und Punk Pink. Seit 2013 gibt es die Farben Rot-Schwarz, Gelb-Türkis, Rosa-Gelb und Türkis-Pink. Insgesamt kann der Furby über 800 Wörter[6] im Verlauf seiner Entwicklung lernen.

Ab 2014 war die neue Version „Furby Boom“ auf dem Markt und in 10 verschiedenen Designs erhältlich. Unter anderem beherrschte diese Version mit passender App Toilettengänge und das Duschen. Der „Furby Boom“ kennt unter anderem verschiedene Ausdrücke auf Furbisch, z. B. „Kah ey ey uh nei!“, und auf Deutsch, z. B. „Was machst’n du?“ Manchmal werden Deutsch und Furbisch gemischt. Wie bereits der Furby 2012 verändert „Furby Boom“ seine Persönlichkeit, je nachdem, wie man ihn behandelt. Ein Furby Boom, der sehr viel Musik hört, entwickelt sich zum Beispiel anders, als einer, der sehr viel isst.[7][8] Mit Apps konnten virtuelle Eier ausgebrütet bzw. reale „Furblinge“ erworben werden, die mit dem Boom kommunizieren konnten, aber nicht ohne einen Boom funktionierten. Furblinge sind nicht beweglich.[9][10] Ferner gab es „Furby Party Rockers“ in verschiedenen Designs, die mit dem Furby Boom kommunizieren können. Sie reagieren ebenfalls auf Sprache, Berührung und Musik. Party Rocker sprechen nur furbisch und ändern ihre Persönlichkeit nicht.[11]

2016 wurde „Furby Connect“ veröffentlicht, mit farbigen LCD-Augen.[12][13] Am 22. Juni 2023 kündigte Hasbro die Rückkehr der Furby-Reihe mit „5 sprachaktivierten Modi“ und „über 600 Antworten“ an, die seit 15. Juli 2023 erhältlich ist. Er ist in drei Varianten erhältlich: Purple, Coral und Special Edition Tye-Dye (nur Frankreich, Großbritannien und Irland). Im Gegensatz zu Furby Connect und Furby Boom können sie keine Verbindung zu einer App herstellen und verfügen anstelle von LCD-Augen nur über gezeichnete Augen. Der neue Furby hat leuchtende Ohren, reagiert auf Streicheln, Schütteln und Füttern und wird außerdem mit gebündeltem Zubehör (Halskette mit Perlen und Kamm) geliefert.[14][15][1]

Furbys durften mit Beschluss von 1999 wegen Sicherheitsbedenken der National Security Agency nicht in deren Gebäuden benutzt werden; die NSA befürchtete eine illegale Überwachung und Aufzeichnung von sicherheitsrelevanten Informationen.[16] Sicherheitsforscher haben herausgefunden, dass das Mikrofon eines Furby Connect aus der Ferne aktiviert und zur Sprachaufzeichnung über eine Bluetooth-Verbindung verwendet werden kann.[17]

Es existiert auch ein 2005 veröffentlichter Furby-Film namens Abenteuer auf Furby Island (Furby Island), der seit 2006 auch in deutscher Sprache auf DVD erhältlich ist.[18][19]

Das Aussehen eines Furbys hat große Ähnlichkeit mit dem Aussehen der Figur Gizmo aus dem Film Gremlins – Kleine Monster. Dies führte zu einem Rechtsstreit zwischen der Filmproduktionsfirma Warner Bros. und Hasbro, der ein Redesign und die Zahlung einer siebenstelligen US-Dollar-Summe von Hasbro an Warner Bros. erforderlich machte.[20]

Literatur

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  • Electronic Furby Instruction Manual. Tiger Electronics Ltd., Vernon Hills 1998.
  • Electronic Furby Furbish - English Dictionary. Tiger Electronics Ltd., Vernon Hills 1998.
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Einzelnachweise

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  1. a b Annabelle Liang: Furby: Toy giant Hasbro brings back iconic robotic creature. In: bbc.co.uk. 23. Juni 2023, abgerufen am 1. November 2023 (britisches Englisch).
  2. a b Mia Lindgren, Nicholas Monk, Sarah McDonald, Sarah Pasfield-Neofitou: Reconstructing Identity: A Transdisciplinary Approach, Springer International Publishing, 2017, ISBN 978-3-319-58427-0, S. 233 Online
  3. Latifah Muhammad: Furby Is Making a Comeback! Where to Buy the Nostalgic Toy Online. The furry electronic toy from the late '90s is making a comeback for its 25th anniversary. In: billboard.com. 22. Juni 2023, abgerufen am 1. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. Ramin Setoodeh: Technology: When toys talk back. In: newsweek.com. 27. Februar 2005, abgerufen am 1. November 2023 (amerikanisches Englisch): „Hasbro's new Furby ($40, fall), so packed with technology it's twice the size of the original, comes with a voice-recognition chip.“
  5. Annika Demgen: Die Furbys sind zurück - diesmal mit Persönlichkeit. In: netzwelt. Archiviert vom Original am 20. März 2014; abgerufen am 6. August 2012.
  6. Wörterbuch
  7. Joel Santo Domingo: Furby Boom Review. In: PCMag. (amerikanisches Englisch).
  8. Dan Hyde: Furby that interacts with iPads is among 'must-have' Christmas toys. In: The Telegraph. 30. Oktober 2014, archiviert vom Original am 12. Januar 2022; (britisches Englisch).
  9. Furby bekommt Nachwuchs: Die kleinen Furblings. In: spielzeugneuheiten.net. Abgerufen am 1. November 2023.
  10. FurbyBoom. In: apkpure.com. 13. Juni 2015, abgerufen am 1. November 2023 (englisch).
  11. Furby Party Rockers. Furby Party Rockers, archiviert vom Original am 31. Mai 2013; abgerufen am 1. November 2023 (britisches Englisch).
  12. Christopher Null: There's a New Furby Here for the Holiday Toy-Buying Season, and It's Horrifying. In: Wired. 1. November 2016, abgerufen am 1. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  13. Scott Stein: Hasbro Furby Connect review: Meet Furby Connect: Always-connected, knows what time it is, and yes, it finally has an off switch. In: CNET. 30. Juni 2016, abgerufen am 1. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  14. Furby Is Back! Hasbro Announces the Toy’s Iconic Return With a Fresh New Look. 22. Juni 2023, abgerufen am 1. November 2023 (englisch).
  15. FURBY IST ZURÜCK! HASBRO KÜNDIGT DIE RÜCKKEHR DER SPIELZEUGIKONE IM FRISCHEN, NEUEN LOOK AN. In: hasbro-newsroom.de. 22. Juni 2023, abgerufen am 1. November 2023.
  16. Furby toy or Furby spy? In: bbc.co.uk. 13. Januar 1999, abgerufen am 1. November 2023 (britisches Englisch).
  17. Sheera Frenkel: A Cute Toy Just Brought a Hacker Into Your Home In: New York Times, 21. Dezember 2017. Abgerufen am 1. November 2023 (amerikanisches Englisch). 
  18. Abenteuer auf Furby Island bei IMDb
  19. Abenteuer auf Furby Island bei Fernsehserien.de
  20. Richard Morgan: The Furby flies as suit is settled: Deal includes redesign for doll. In: variety.com. 22. Dezember 1998, abgerufen am 1. November 2023 (amerikanisches Englisch).