Friedrich Fischer (Architekt)

deutscher Architekt und Hochschullehrer

Friedrich Fischer (* 27. März 1879 in Elbing; † 19. Juni 1944 in Hannover, vollständiger Name: Friedrich Wilhelm Heinrich Fischer) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Friedrich Fischer

Fischer schloss 1905 sein Studium in Berlin als Diplom-Ingenieur ab. Während seines Studiums wurde er Mitglied im Akademischen Verein Motiv.[1] Anschließend ging er 1906 als Regierungsbauführer (Referendar im öffentlichen Bauwesen) nach Danzig. Im Jahr 1910 wurde er zum Dr.-Ing. promoviert und nach bestandenem Staatsexamen zum Regierungsbaumeister (Assessor im öffentlichen Bauwesen) in Danzig befördert. Außerdem war er Privatdozent für Architektur / Backstein-Baukunst an der 1904 gegründeten Technischen Hochschule Danzig.

Im Jahr 1911 schied Fischer aus dem preußischen Staatsdienst aus. Von 1914 bis 1918 nahm er als aktiver Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende wurde er 1918 Stadtbauinspektor in Danzig und 1919 Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Danzig. 1921 wurde er zum Oberbaurat im Freistaat Danzig befördert.[2]

1925 wurde er als ordentlicher Professor für mittelalterliche Baukunst an die Technische Hochschule Hannover berufen. Nebenamtlich war Fischer ab 1929 als Konsistorialbaumeister der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hannover tätig. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

Bearbeiten
  • 1911: Privatklinik Graffunder in Elbing[3]
  • 1919: „Siedlung Osterzeile“ in Danzig
  • 1921: Hochbauten auf dem Zentralfriedhof in Danzig
  • 1922: Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs vor der evangelischen Kirche in Danzig-Neufahrwasser[4]
  • vor 1924: Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in der St.-Katharina-Kirche in Danzig
  • 1925–1926: Wasserwerk Misburg, Alte Peiner Heerstraße 170
  • 1927: Jugendheim in Misburg, Anderter Straße 53[5]
  • Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Garnisonsfriedhof in Magdeburg
  • Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in der Kirche St. Trinitatis in Magdeburg

Literatur

Bearbeiten
  • Hermann Schmitz: Die Bautätigkeit Fischers im Freistaate Danzig. In: Zeitschrift für bildende Kunst. 58, 1924/25, S. 134–139.
  • Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 100.
  • Hans ReutherFischer, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 185 (Digitalisat).
  • Willibald Reichertz: Ostdeutsche als Dozenten an der Technischen Hochschule Hannover (1831–1956). In: Ostdeutsche Familienkunde. Heft 3/2007, S. 109–120, Band XVIII (55. Jahrgang), Verlag Degener & Co, Insingen 2007
  • Fischer, Friedrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 114 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Stefanie Lindemeier: Die ausführenden Kunst- und Kirchenmaler. sowie Kurzbiographie 'Fischer, Friedrich Wilhelm Heinrich', in dies.: Studien zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen. Darstellung von historischen Methoden, Technikem und Materialien. Dissertation 2009 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Band 2 (Textband) v. a, S. 308f. (Digitalisat); gdruckt Imhoff, Petersberg 2014, ISBN 978-3-7319-0024-5.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Der Schwarze Ring. Mitgliederverzeichnis. Darmstadt 1930, S. 30.
  2. Hermann Schmitz: Die Bautätigkeit Fischers im Freistaate Danzig. In: Zeitschrift für bildende Kunst. 58, 1924/25, S. 134–139.
  3. Theodor Lockemann: Elbing. (Deutschlands Städtebau). Dari-Verlag, Berlin-Halensee 1926, S. 157 (Digitalisat).
  4. DE. Boehnke, Neufahrwasser und Weichselmünde, A. W. Kafemann, Danzig 1929, S. 17.
  5. zeitgenössische Abb. in: Walter Müller-Wulckow: Deutsche Baukunst der Gegenwart. Bauten der Gemeinschaft. Langewiesche Verlag, Königstein/Taunus / Leipzig 1929, S. 20f.
    Schwarz-Weiß-Foto des Jugendheims