Finanzbehörde (Hamburg)
Die Hamburger Finanzbehörde (in der Abkürzung FB) ist eine von elf Fachbehörden des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg und als Landesfinanzbehörde zuständig für die Finanzpolitik der Hansestadt. Die Behörde hat ihren Sitz am Gänsemarkt 36 in Hamburg-Neustadt.
Finanzbehörde | |
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Staatliche Ebene | Freie und Hansestadt Hamburg |
Stellung | Oberste Landesbehörde |
Hauptsitz | Hamburg |
Behördenleitung | Andreas Dressel (SPD), Präses der Finanzbehörde |
Haushaltsvolumen | 409,1 Mio. EUR (2019)[1] |
Netzauftritt | www.hamburg.de |
Derzeitiger Finanzsenator und Präses der Finanzbehörde ist seit 28. März 2018 Andreas Dressel (SPD). Staatsrätin ist Bettina Lentz (SPD).
Geschichte
BearbeitenDie Finanzbehörde ist eine der ältesten Behörden Hamburgs, deren Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht. Bereits im 13. Jahrhundert sind erstmals zwei Mitglieder des Rates als Kämmerei-Herren urkundlich belegt, die neben der „Stadtlade“ (latula civitatis) und dem „Schatzkasten“ (cista camerariorum) damals auch für das städtische Bauwesen zuständig waren.[2] Im „Kämmerei-Rezess“ von 1563 ging die Gewalt über die städtischen Finanzen vom Rat auf ein gewähltes Bürgergremium über, dem aus jedem Kirchspiel zwei „Kämmerei-Bürger“ angehörten. Seit dem 17. Jahrhundert durften diese auch den Kämmerei-Schreiber wählen, außerdem mussten alle Verträge und Ernennungen seitdem durch die Kämmerei bewilligt und ausgefertigt werden.
Nach dem Ende der Franzosenzeit wurden 1814 im Zuge einer Neuordnung des städtischen Finanzwesens neben der Kämmerei weitere Deputationen gebildet, unter anderem die Schulden-Administrations-Deputation, die Zoll- und Accise-Deputation, die Stempel-Deputation, das Zehnten-Amt sowie eine Revisions-Kommission als Vorläuferin des heutigen Rechnungshofes.
Nach Inkrafttreten der neuen Verfassung im Jahre 1860 wurde die bisherige Kämmerei in die Finanzdeputation umgewandelt. Zu den zehn bisherigen Deputierten kamen 1863 drei Senatsmitglieder hinzu, von denen einer fortan als Präses fungiert. Außerdem übernahm die Finanzdeputation in der Folgezeit nach und nach die Aufgaben der anderen Deputationen, zuletzt 1920 auch die der Steuer-Deputation sowie der Deputation für indirekte Steuern und Abgaben.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Finanzdeputation mehrfach umbenannt in „Hamburgische Finanzverwaltung“, „Hamburgische Finanzbehörde“ und zuletzt wieder in „Kämmerei“. Nach Kriegsende erfolgte 1947 schließlich die Umbenennung in Finanzbehörde.
Ihren Sitz hatte die Kämmerei ursprünglich im alten Rathaus an der Trostbrücke. Nachdem dieses 1842 dem Großen Stadtbrand zum Opfer gefallen war, wurde die Kämmerei vorübergehend im ehemaligen Waisenhaus in der Admiralitätstraße untergebracht, ehe sie 1897 ins neu erbaute Hamburger Rathaus umziehen konnte. Seit 1926 residiert die Behörde schließlich in ihrem heutigen, von Fritz Schumacher erbauten Dienstgebäude am Gänsemarkt. Nachdem das Grundstück 2006 im Zuge des „Projekts Immobilienmobilisierung“ (Primo) zusammen mit zahlreichen anderen Immobilien der Stadt privatisiert worden war, um Einnahmen zu generieren, erwarb die Stadt das Grundstück im April 2023 zurück.[3][4]
Organisation
BearbeitenDie Behörde gliedert sich in eine Präsidialabteilung und sechs Fachämter, vergleichbar mit den Abteilungen in anderen Landesministerien:[5]
- Amt 1: Interner Service und Steuerung
- Amt 2: Haushalt und Aufgabenplanung
- Amt 3: Vermögens- und Beteiligungsmanagement
- Amt 4: Hamburgweite Dienste und Organisation
- Amt 5: Steuerverwaltung
Das ehemalige Amt 6 für Fragen der Bezirksaufsicht wurde im Zuge der Senatsneubildung im Juni 2020 in die bisherige Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung eingegliedert.
Das frühere Amt Immobilienmanagement wurde zum 1. Januar 2013 als Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) ausgegliedert. Außerdem unterstehen der Finanzbehörde als nachgeordnete Einrichtungen und Landesbetriebe:
- Hamburgische Münze
- Kasse.Hamburg (K.HH)
- Landesbetrieb Gebäudereinigung Hamburg (LGH)
- Landesbetrieb Schulbau Hamburg (SBH)
- Norddeutsche Akademie für Finanzen und Steuerrecht
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einzelplan 9.1 Finanzbehörde. In: Haushaltsplan 2019/2020. Freie und Hansestadt Hamburg – Finanzbehörde, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Geschichte der Finanzbehörde, abgerufen am 19. Mai 2015.
- ↑ Stadt Hamburg kauft Baudenkmal zurück. In: immobilienmanager.de. 19. April 2023, abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ André Zuschlag: Hamburg wieder Hausherr. In: taz.de. 18. April 2023, abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Organigramm der Finanzbehörde, Stand: 1. Oktober 2018
Koordinaten: 53° 33′ 19,2″ N, 9° 59′ 15,3″ O