Enzmann (Auto)
Der Enzmann-Spider (auch Enzmann 506) ist ein vom Schweizer Emil Enzmann konstruierter Sportwagen, der von 1956 bis 1968 gebaut wurde. Der Markenname Enzmann wird seit 2001 vom Schwiegersohn von Emil Enzmann weitergeführt. Das Unternehmen ist derzeit als Gossweiler + Schreiber in Bischofszell ansässig.
Geschichte
Bearbeiten1953 entwarf der Schweizer Landarzt und Hobby-Konstrukteur Dr. Emil Enzmann einen offenen Sportwagen, inspiriert vom Porsche 550 Spyder. Die Karosserie, ein Monoblock (in einem Stück) aus glasfaserverstärktem Kunststoff, wurde mit einem VW-Chassis verschraubt. Zur Gewichtsreduzierung wurde auf den Einbau von Türen verzichtet, das vereinfachte auch die Karosseriekonstruktion.
1956 wurde der Enzmann-Spider in Lausanne auf dem Comptoir Suisse vorgestellt. 1957 folgte international die IAA in Frankfurt, wo er auch den Zusatz 506, die Nummer des Messestandes, erhielt. Angeboten wurden drei Varianten:
- Spider – mit kleiner Rennsportscheibe und offen
- Cabriolet – mit Karmann-Scheibe und Klappdach
- Hardtop – mit festem Klapp- oder Parallelschiebedach
Gefertigt wurde er von 1956 bis 1968. Hauptursache für die Produktionseinstellung war letztlich die Beschaffung neuer Chassis, die von VW torpediert wurde. VW sah im Enzmann einen Konkurrenten zum VW Karmann-Ghia. So bedeutete das Veto der AMAG, des Schweizer VW- und Porsche-Importeurs, das Ende für die Enzmann-Fertigung. Die Alternative wäre gewesen, komplette VW Käfer neu zu kaufen, ihnen die Karossen abzuschrauben und zu Enzmännern umzubauen. Dies wäre weitaus zu teuer gekommen und hätte Enzmann im Wettbewerb preislich aus dem Rennen geworfen – ein Umstand, der schon anderen Käfer-Umbauern, wie der Firma Rometsch, das Ende bescherte.
Schliesslich sind ca. 100 Fahrzeuge gebaut worden. Heute sind noch rund 20 Enzmänner aktenkundig, davon 13 fahrbereit. Eine grosse Sammlung von mehr als 10 Enzmann-Fahrzeugen wurde um 2006 im Auto- und Technik-Museum Sinsheim gezeigt.
Karl Enzmann und Werner Schreiber, Sohn und Schwiegersohn des Firmengründers, fertigen heutzutage originalgetreue Neuauflagen. Zum Einsatz kommen dort seit dem Start der Neuauflage im Jahre 2001 luftgekühlte Boxermotoren mit zwei Liter Hubraum und einem Doppelvergaser aus dem Volkswagen Käfer. Die Leistung liegt bei 110 PS. Der Preis eines neuen Enzmann liegt bei etwa 40.000 EUR.[1]