Ehlen (Habichtswald)

Ortsteil von Habichtswald im Landkreis Kassel, Hessen, Deutschland

Ehlen ist ein Ortsteil der Gemeinde Habichtswald im nordhessischen Landkreis Kassel.

Ehlen
Gemeinde Habichtswald
Koordinaten: 51° 19′ N, 9° 19′ OKoordinaten: 51° 19′ 22″ N, 9° 18′ 31″ O
Höhe: 334 (320–375) m ü. NHN
Fläche: 14,69 km²[1]
Einwohner: 2739 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 186 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34317
Vorwahl: 05606
Blick von der Kohlenstraße über Ehlen nach Burghasungen
Blick von der Kohlenstraße über Ehlen nach Burghasungen

Geographische Lage

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Ehlen liegt im Naturpark Habichtswald etwa 13,5 Kilometer (Luftlinie) westlich der Kasseler Innenstadt zwischen dem Zierenberger Kernort im Nordnordwesten, dem Habichtswalder Ortsteil Dörnberg im Nordosten, Breitenbach im Süden, Martinhagen im Südsüdwesten und Burghasungen im Westen. Nordöstlich des auf etwa 320 bis 375 m ü. NHN[3] gelegenen Dorfs erhebt sich der Hohe Dörnberg (578,7 m), südöstlich der Essigberg (ca. 597,5 m), westlich der Burghasunger Berg (479,7 m) und nordwestlich der Große Bärenberg (600,7 m). Direkt westlich vorbei an Ehlen fließt in Süd-Nord-Richtung die Warme. Hindurch führt zwischen Burghasungen und Dörnberg die Bundesstraße 251 (Brilon–Kassel); diese kreuzt im Dorf die Landesstraße 3220 (Zierenberg–Breitenbach).

Zu Ehlen gehört auch das Gut Bodenhausen, ein ehemaliges Rittergut etwa 1,5 km nordwestlich des Dorfs im Tal der Warme.

Geschichte

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Ehlener Warte (aus dem 14. Jahrhundert)
 
Evangelische Kirche von Ehlen

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ehlen erfolgte unter dem Namen Elheno um das Jahr 1015.[1] Im Jahr 1024 wurde der Ort als in einer Schenkungsurkunde des Klosters Hasungen erwähnt. Es wird vermutet, dass der Name Ehlen auf die altertümliche Bezeichnung Elen für den Elch verweist. Ältestes gebliebenes Zeugnis ist ein Flachrelief aus dem 11. Jahrhundert in der Steinscheuer, einer ehemaligen Kapelle. Sehenswert ist die Kirche, deren Turm im 12. Jahrhundert als Wehrturm erbaut wurde. Im 17. Jahrhundert kam das Kirchenschiff dazu. Auch die alte Schmiede „Schnegelsberg“, die völlig restauriert wurde, zählt zu den Sehenswürdigkeiten. Die Ehlener Warte in einem Neubaugebiet im Norden des Orts stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert; sie ist in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.

Etwa 2 km südwestlich von Ehlen im Tal der Warme befindet sich die so genannte „Töpfereiwüstung Ropperode“, an deren Stelle später ein Gutshof stand.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Dörnberg und Ehlen zum 31. Dezember 1971 freiwillig zur neuen Gemeinde Habichtswald.[4][5] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Ehlen 2721 Einwohner. Darunter waren keine 63 (2,3 %). Nach dem Lebensalter waren 507 Einwohner unter 18 Jahren, 1104 zwischen 18 und 49, 576 zwischen 50 und 64 und 534 Einwohner waren 65 und älter.[6] Die Einwohner lebten in 1182 Haushalten. Davon waren 297 Singlehaushalte, 345 Paare ohne Kinder und 405 Paare mit Kindern, sowie 111 Alleinerziehende und 24 Wohngemeinschaften. In 231 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 195 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1585: 59 Haushaltungen
• 1747: 64 Haushaltungen
Ehlen: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
492
1800
  
?
1834
  
758
1840
  
743
1846
  
761
1852
  
745
1858
  
702
1864
  
680
1871
  
723
1875
  
726
1885
  
767
1895
  
795
1905
  
771
1910
  
706
1925
  
901
1939
  
1.024
1946
  
1.420
1950
  
1.454
1956
  
1.332
1961
  
1.397
1967
  
1.647
1970
  
1.686
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
2.721
2014
  
2.705
2020
  
2.739
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Habichtswald[2]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: 694 evangelische (= 99,43 %), 4 katholische (= 0,57 %) Einwohner
• 1961: 1241 evangelische (= 88,83 %), 140 katholische (= 10,02 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1793 40 Acker-, 8 Köther- und 11 Beisitzerfamilien, davon 7 Schneider, 9 Schumacher, zwei Müller, ein Wirt, ein Zimmermann, ein Schreiner, drei Wagner, zwei Schmiede[1]

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Ehlen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. April 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Habichtswald – Statistische Zahlen. In: habichtswald.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2022; abgerufen am 2. September 2021.
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 65. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 80, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.