Dieter Ranspach

deutscher Schauspieler und Synchronsprecher

Dieter Max Arnold Martin Ranspach (* 14. Juni 1926 in Berlin-Schöneberg; † 31. Oktober 2017[1] in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Berliner Staatsschauspieler[1] und Synchronsprecher.

Der Sohn eines Verlagskaufmanns besuchte nach dem Gymnasialabschluss die Schauspielschule des Hebbel-Theaters in Berlin, wo er 1947 in der Komödie Sophienlund von Helmut Weiß und Fritz von Woedtke sein Bühnendebüt gab. In den Folgejahren spielte er an zahlreichen Theatern in Berlin, zunächst im Rollenfach des jugendlichen Liebhabers und Bonvivants, später als Charakterdarsteller. Ab 1954 war Dieter Ranspach Mitglied der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. 1971 wurde er für seine künstlerischen Verdienste zum Berliner Staatsschauspieler ernannt.

1953 gab Dieter Ranspach in der Märchenproduktion Die Prinzessin und der Schweinhirt sein Spielfilmdebüt. In vielen Quellen wird sein Name als Mitwirkender in diesem Film mit Dieter Ansbach falsch angegeben. Zu seinen wenigen Film- und Fernsehauftritten gehörten die Krimiserie Gesucht wird Mörder X, das Fernsehspiel Die falschen Nasen nach Jean-Paul Sartre, die Goethe-Inszenierung Clavigo und die Filmkomödie Ist Mama nicht fabelhaft? nach einer Vorlage von Barbara Noack. Häufig spielte er unter der Regie von Peter Beauvais.

Einem breiten Publikum wurde seine Synchronarbeit bekannt. Mit seiner hohen und distinguierten Sprechweise synchronisierte er oft pedantische und leicht versnobte Charaktere und lieh seine Stimme u. a. John Mahoney (in Suspect – Unter Verdacht), Jonathan Cecil (als Captain Hastings in mehreren Agatha-Christie-Verfilmungen mit Peter Ustinov als Hercule Poirot), James Fox (in Der Diener), Helmut Berger (in Der Pate III), Ian McDiarmid (in Gorky Park) sowie den Anwalt Douglas Brackman (Alan Rachins) in der US-amerikanischen Fernsehserie L.A. Law.

Daneben arbeitete Ranspach ab 1948 auch umfangreich als Sprecher für Hörfunksendungen beim RIAS und beim NWDR.

Ranspach wurde auf dem Alten Kirchhof Schöneberg, Grabstelle UN 3-3-7/8, beerdigt.[1]

Filmografie (Auswahl)

Bearbeiten

Synchronrollen (Auswahl)

Bearbeiten

Quelle: Deutsche Synchronkartei[2]

Schauspieler Film / Serie Rolle
Bernard Archard Schatten der Angst Priester
Booth Colman Bonanza (Fernsehserie) Flint Durfee
Brian Badcoe Das Haus am Eaton Place (Fernsehserie) Surgeon Major Rice
Carmen Argenziano Booker Chick Sterling
Charles Tyner Trio mit vier Fäusten (Fernsehserie) Nachbar von Frankie Kahana
Daniel Ades Aguirre, der Zorn Gottes Perucho
David Hurst Serpico (Fernsehserie) Ducek
Frej Lindqvist Eine Handvoll Liebe Fritz Fredrik Crona (Synchro 1976)
George Wyner Kojak – Einsatz in Manhattan (Fernsehserie) ADA Linnick
Matt Houston (Fernsehserie) Murray Chase
George Zucco Saratoga Dr. Beard (Synchro im Jahr 1988)
Ian McDiarmid Gorky Park Prof. Andrejev
Inigo Jackson Donegal, König der Rebellen Offizier
James Fox Der Diener (1963) Tony (1. Synchro)
James Hong Dallas Botschafter
James Shigeta Stirb langsam Takagi
James Villiers Für König und Vaterland Captain Midgley (Synchro im Jahr 1975)
Jim Norton Babylon 5 (Fernsehserie) Wellington
John Laurie Leben und Sterben des Colonel Blimp Murdoch (Synchro im Jahr 1980)
John Mahoney Suspect – Unter Verdacht Richter Matthew Bishop Helms
Jonathan Cecil Mord à la Carte Hastings
Tödliche Parties
Joseph Ragno The Babe – Ein amerikanischer Traum Manager Huggins
Lee Bergere Der Denver-Clan (Fernsehserie) Joseph Anders
Agentin mit Herz (Fernsehserie) Zinoviev
Lionel Jeffries Kapitän Seekrank Garrod
Macon McCalman Mord ist ihr Hobby (Fernsehserie) Hoteldetektiv Fritz Rice (2. Synchro für RTL im Jahr 1990)
Paul Benedict Der Untermieter Mark
Robin Gammell Schuldig bei Verdacht Kongressabgeordneter Tavenner
Roger Delgado Agenten lassen bitten Ahmed Ben Faid
Rowan Atkinson Hexen hexen Mr. Stringer
Vernon Weddle Hart aber herzlich (Fernsehserie) Anthony Stratham
Wallas Eaton Inspektor Clouseau Hoeffler
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Traueranzeige Berliner Morgenpost vom 10. Dezember 2017
  2. Dieter Ranspach. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 31. August 2016.