DRK-Landesverband Sachsen

DRK-Landesverband in Sachsen

Der Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Sachsen e.V. ist einer von 19 Landesverbänden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit Sitz in Dresden. Er hat mehr als 77 Tausend Mitglieder.[5] Amtierender Präsident ist Peter S. Kaul[3], Vorstandsvorsitzende ist seit April 2024 Nicole Porzig, zuvor war Rüdiger Unger 22 Jahre lang im Amt.[2]

DRK-Landesverband Sachsen
Logo
Rechtsform eingetragener Verein (gemeinnützig)
Gründung 19. Mai 1990[1] in Dresden
Sitz Dresden, Sachsen (Koordinaten: 51° 3′ 45,1″ N, 13° 42′ 32,9″ O)
Vorläufer Internationaler Verein zur Pflege verwundeter und erkrankter Soldaten für das Königreich Sachsen
Zweck Humanitäre Hilfe, Wohlfahrtspflege, Verbreitungsarbeit
Methode Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung freiwillige Hilfsgesellschaft
Aktionsraum Sachsen Sachsen
Präsident Peter S. Kaul[3]
Geschäftsführung Nicole Porzig[2]
Bilanzsumme 47.078 Tsd. Euro (2022)[4]
Beschäftigte 14.980 (2023)[5]
Freiwillige 12.833 (2023)[5]
Mitglieder 64.539 (2023)[5]
Website drksachsen.de
Geschäftsstelle des DRK-Landesverband Sachsen in Dresden

Aufgaben

Bearbeiten

Der Verband nimmt als freiwillige Hilfsgesellschaft für die deutschen Behörden im humanitären Bereich die Aufgaben wahr, die sich aus den Genfer Abkommen von 1949, ihren Zusatzprotokollen und dem DRK-Gesetz ergeben.[6]

Die Zwecke des Vereins sind nach der Satzung:[6]

Die Satzungszwecke werden durch folgende Aufgaben verwirklicht:[6]

  • Verbreitung der Kenntnis des Humanitären Völkerrechts sowie der Grundsätze und Ideale der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung
  • Hilfe für die Opfer von bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen und anderen Notsituationen
  • Verhütung und Linderung menschlicher Leiden, die sich aus Krankheit, Verletzung, Behinderung oder Benachteiligung ergeben
  • Förderung der Gesundheit, der Wohlfahrt, der Jugend und der Bildung
  • Förderung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Förderung der Tätigkeit und Zusammenarbeit seiner Mitgliedsverbände,
  • Suchdienst und Familienzusammenführung, Förderung der Rettung aus Lebensgefahr (u. a. Bergrettung, Wasserrettung) einschließlich der dazugehörenden Aktivitäten, wie Rettungsschwimmen sowie die Durchführung rettungssportlicher Übungen und Wettbewerbe
  • Verantwortung für die Spende von Blut und Blutbestandteilen zur Versorgung der Bevölkerung mit verbandlichen Blutprodukten
  • Verwaltung von gemeinnützigen Stiftungen in der Form von selbständigen Stiftungen und Treuhandstiftungen
  • sowie den Zweck und die vorstehenden Aufgaben fördernde Betätigungen, auch wirtschaftlicher Art

Geschichte

Bearbeiten

Entwicklung bis 1921

Bearbeiten

Am 7. Juni 1866 wurde der Internationale Hilfsverein zur Pflege im Krieg verwundeter und erkrankter Soldaten für das Königreich Sachsens gebildet. Der erste Einsatz fand einen Monat später im Preußisch-Österreichischen Krieg für das Sächsische Rote Kreuz in der Schlacht von Königgrätz (Böhmen) statt. Die sorbische Kaufmannsfrau Marie Simon gründete mit dem Schutz der Prinzessin Carola im August 1867 den Verein Albertinerinnen, welcher in Rot-Kreuz-Schwestern umbenannt wurde. Die Schwestern versorgten neben den verwundeten Soldaten bereits die zivile Bevölkerung. Als ideelles Gründungsdatum wird der 25. Oktober 1866 mit dem Beitritt zu den Genfer Abkommen betrachtet. Bereits 1917 gab es 65 Zweigvereine mit 11.227 Mitgliedern.[7][8]

Landesverband von 1921 bis 1990

Bearbeiten

Am 25. Januar 1921 wurde in Bamberg das Deutsche Rote Kreuz gegründet und die sächsischen Landesvereine wurden Teil des Deutschen Roten Kreuzes. In der Weimarer Republik wurde das Deutsche Rote Kreuz durch den Beitritt zur Internationalen Liga der Rotkreuzgesellschaften als Wohlfahrtsorganisation etablieren. Nach der Gleichschaltung im Nationalsozialismus, anschließenden Auflösung durch die Alliierten und Neugründung in DDR und BRD gab es 1990 die Wiedervereinigung zum Deutschen Roten Kreuz.[7][8]

Entwicklung nach 1990

Bearbeiten

Durch die Vereinigung des Deutschen Roten Kreuz aus DDR und BRD kam es am 19. Mai 1990 zur Gründung des Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Sachsen e.V.[1]

Namensentwicklung

Bearbeiten

Der Landesverband wurde mehrfach, auch aufgrund struktureller Veränderungen, umbenannt:[7]

  • 1866 bis 1869: Internationale Hilfsverein zur Pflege im Krieg verwundeter und erkrankter Soldaten für das Königreich Sachsens
  • 1869 bis 1899: Landesverein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger im Königreich Sachsen
  • 1899 bis 1919: Landesverein vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen
  • 1919 bis 1937: Landesverein vom Roten Kreuz in Sachsen
  • 1937 bis 1945: unselbstständige Landesstelle IV
  • 1952 bis 1990 gab es im Deutschen Roten Kreuz der DDR einzelne Bezirke
  • seit 1990: Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Sachsen e.V.

Präsidenten des DRK-Landesverbandes

Bearbeiten
Zeitraum Präsident
2006 – 2008 Helmut Weidelener
– 2013 Eginhart Lehmann
2013 – 2023 Holger Löser
seit 2023 Peter Simon Kaul[3]

Gliederung und Aufbau

Bearbeiten

Der DRK-Landesverband Sachsen ist ein eingetragener Verein in der zweite Ebene der Organisationsstruktur. Das Kennzeichen des Verband ist das völkerrechtlich anerkannte Rote Kreuz auf weißem Grund. Das Recht zur Führung wird durch den Bundesverband vermittelt.

Mitgliedsverbände

Bearbeiten

Das Gebiet des DRK-Landesverband Sachsen ist das des Freistaat Sachsen. Er besteht aus 38 Kreisverbänden und 171 Ortsvereinen.[5]

Die Kreisverbände sind:[9]

  • Akademischer Kreisverband Leipzig e.V.
  • Annaberg-Buchholz e.V.
  • Aue-Schwarzenberg e.V.
  • Auerbach e.V.
  • Bautzen e.V.
  • Chemnitz e.V.
  • DRK Zentrum Plauen/Vogtland e.V.
  • Delitzsch e.V.
  • Dippoldiswalde e.V.
  • Dresden e.V.
  • Dresden-Land e.V.
  • Döbeln-Hainichen e.V.
  • Eilenburg e.V.
  • Freiberg-Rochlitz e.V.
  • Freital e.V.
  • Geithain e.V.
  • Glauchau e.V.
  • Großenhain e.V.
  • Görlitz Stadt und Land e.V.
  • Hohenstein-Ernstthal e.V.
  • Klingenthal e.V.
  • Leipzig Land e.V.
  • Leipzig-Stadt e.V.
  • Löbau e.V.
  • Meißen e.V.
  • Mittleres Erzgebirge e.V.
  • Muldental e.V.
  • Oelsnitz/Vogtland e.V.
  • Pirna e.V.
  • Riesa e.V.
  • Sebnitz e.V.
  • Stollberg e.V.
  • Torgau-Oschatz e.V.
  • Vogtland/Reichenbach e.V.
  • Weißwasser e.V.
  • Zittau e.V.
  • Zwickau e.V.
  • Zwickauer Land e.V.

Einrichtungen und Beteiligungen

Bearbeiten

Der DRK-Landesverband Sachsen ist, nach Einbringung ihres DRK-Blutspendedienst Nord - Ost gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft, Gesellschafter des DRK -Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gemeinnützige GmbH.

Literatur

Bearbeiten
  • DRK Landesverband Sachsen e.V.: Engagement für Sachsen- seit 150 Jahren. Hrsg.: DRK Landesverband Sachsen e.V. Dresden Juli 2018.
Bearbeiten
Commons: DRK-Landesverband Sachsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Transparenz im DRK Landesverband Sachsen e. V. DRK-Landesverband Sachsen, abgerufen am 29. August 2024.
  2. a b Wechsel an der Spitze im DRK Landesverband Sachsen e.V. DRK-Landesverband Sachsen, 18. April 2024, abgerufen am 29. August 2024.
  3. a b c Medieninformation - Das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen hat eine neue Führungsspitze. Schweizer Honorarkonsul wird Präsident. DRK-Landesverband Sachsen, 15. März 2023, abgerufen am 29. August 2024.
  4. Christopher Schulz: Jahrbuch DRK-LANDESVERBAND SACHSEN e.V. 2022-2024. Hrsg.: DRK Landesverband Sachsen e. V. 25. Juli 2024 (drksachsen.de [PDF; 57,3 MB; abgerufen am 29. August 2024]).
  5. a b c d e Kristin Hermann, Jens Kohrs, Anja Martin, Gesine Pannhausen, Marina Schröder-Heidtmann: DRK-Jahrbuch 2023. Hrsg.: Deutsches Rotes Kreuz e.V. 8. Mai 2024 (drk.de [PDF; 9,2 MB; abgerufen am 8. Mai 2024]).
  6. a b c Satzung für den DRK Landesverband Sachsen e.V. 21. Dezember 2023 (drksachsen.de [PDF; 297 kB; abgerufen am 29. August 2024]).
  7. a b c Landesverband Sachsen | Roter Kreis – Rotkreuz-Wissen. 1. April 2021, abgerufen am 14. Mai 2021.
  8. a b DRK Landesverband Sachsen e.V.: Engagement für Sachsen- seit 150 Jahren. Hrsg.: DRK Landesverband Sachsen e.V. Dresden Juli 2018.
  9. Landesverbände. In: Deutsches Rotes Kreuz. Abgerufen am 25. Juli 2024.