Crodo (im westlombardischen Ortsdialekt Crö, historisch deutsch Grat[2]) ist eine italienische Gemeinde (comune) in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola, Region Piemont.

Crodo
Crodo (Italien)
Crodo (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 46° 13′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 46° 13′ 0″ N, 8° 19′ 0″ O
Höhe 508 m s.l.m.
Fläche 61 km²
Einwohner 1.419 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Alpiano, Cravegna, Braccio, Emo, Foppiano, Maglioggio, Molinetto, Mozzio, Quategno, Rencio, Salecchio (oder Bagni), Vegno und Viceno
Postleitzahl 28862
Vorwahl 0324
ISTAT-Nummer 103026
Bezeichnung der Bewohner Crodini
Schutzpatron Santo Stefano
Website Gemeinde Crodo

Lage von Crodo in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola

Lage und Einwohner

Bearbeiten

Crodo liegt 54 nordwestlich von der Provinzhauptstadt Verbania und 16 km nördlich von Domodossola entfernt auf einer Höhe von 508 m über dem Meeresspiegel im Valle Antigorio. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 61 km² und hat 1419 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022). Zu Crodo gehören die Fraktionen Alpiano, Cravegna, Braccio, Emo, Foppiano, Maglioggio, Molinetto, Mozzio, Quategno, Rencio, Salecchio (oder Bagni), Vegno und Viceno.

Die Nachbargemeinden sind Baceno, Crevoladossola, Montecrestese, Premia und Varzo.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten

Geschichte

Bearbeiten

Die ersten menschlichen Spuren in diesem Gebiet reichen bis in die Vorgeschichte zurück (Entdeckung einer Bronzeaxt aus dem Jahr 1500 vor Christus). Die Teufelswand, ein imposantes megalithisches Bauwerk, diente wohl sakralen und sozialen Funktionen. Es handelt sich um eine riesige Mauer, die an drei Seiten von einer großen, nach den verschiedenen Himmelsrichtungen ausgerichteten Terrasse umgeben ist.

1200 erreichte die Macht der Adelsfamilie De Rodis einen Höhepunkt. Diese begünstigte die Ansiedlung von Walsern in der Umgebung.

1380 wurden Crodo und die gesamte Ossolatal von der Familie Visconti unterworfen, die dem Gebiet jedoch eine besondere Autonomie gewährte. Die Visconti ließen gegen Einfälle der Walliser gerichtete Signaltürme bauen, von denen einige noch heute stehen. Die von Turm zu Turm übertragenen Signale aus dem oberen Val Formazza erreichten in kürzester Zeit Mailand.

Hier schlugen am 9. und 10. November 1425 Waldstättertruppen die Mailänder und befreiten so die in Domodossola belagerten Schwyzer.[3]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Il Sass Fendü
 
Wasserkraftwerk in Verampio
 
Schloss Rencio vor 1937
 
Schluchten von Uriezzo
  • Romanische Pfarrkirche Santo Stefano, bewahrt die Reliquien der heiligen Lupercilla.
  • Oratorium San Giovanni Battista mit Fresken des 16. Jahrhunderts.
  • Wallfahrtskirche Madonna della Vita (zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts).
  • romanisch-gotische Pfarrkirche San Giulio.
  • Bibliothek Vittorio Resta des Centro studi 'Piero Ginocchi, gegründet im Jahr 1984.
  • Burg Rencio (Ruine).
  • Schluchten von Uriezzo.
  • Steinblock Sass Fendü.

Unternehmungen

Bearbeiten

Nördlich von Crodo, in der Ebene von Verampio, liegt der Gletscherpark von Uriezzo. Der Ort verfügt seit alters über Mineralquellen. Hier wird seit 1965 der Aperitif Crodino hergestellt und befindet sich das Wasserkraftwerk von Verampio.

Literatur

Bearbeiten
  • Verschiedene Autoren: Comuni della Provincia del Verbano-Cusio-Ossola. Consiglio Regionale del Piemonte, Chieri 2012, ISBN 9788896074503.
  • Verschiedene Autoren: Il Piemonte paese per paese. Bonechi Editore, Firenze 1996, ISBN 88-8029-156-4.
  • Verschiedene Autoren: Piemonte (non compresa Torino). Touring Club Italiano, Milano 1976, S. 637, Crodo online (italienisch)
Bearbeiten
Commons: Crodo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. https://www.e-rara.ch/zut/content/zoom/7203547
  3. Celestino Trezzini: Crodo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2, S. 648 (PDF Digitalisat, abgerufen am 1. Juni 2017)