Conraua ist eine Gattung der Froschlurche. Früher wurde sie der Familie der Echten Frösche (Ranidae) zugerechnet, heute ist sie die einzige Gattung der Familie Conrauidae. Die Frösche sind in Afrika südlich der Sahara verbreitet.

Conraua

Conraua crassipes

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
ohne Rang: Amphibien (Lissamphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Conrauidae
Gattung: Conraua
Wissenschaftlicher Name der Familie
Conrauidae
Dubois, 1992
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Conraua
Nieden, 1908

Beschreibung

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Die Frösche der Gattung Conraua können sehr groß und schwer werden. Der Goliathfrosch (Conraua goliath) erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 30 bis 40 Zentimetern und ein Gewicht von mehr als 3 Kilogramm. Er gilt als der größte rezente Frosch der Erde.

Der Körperbau ist breit, von oben her gesehen abgeplattet. Die Hinterbeine sind wesentlich länger als die vorderen Gliedmaßen. Zwischen den Fingern und Zehen gibt es Schwimmhäute. Die laterale Linie geht bei adulten Tieren verloren. Das Omosternum, der vordere Teil des Brustbeins ist gegabelt. Die Nasalia sind groß und berühren einander.[1]

Die Frösche entwickeln sich durch Metamorphose aus frei lebenden Larven (Kaulquappen), die schnell fließende Gewässer bevorzugen.

Verbreitung

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Die Gattung ist südlich der Sahara im tropischen Westafrika sowie in Äthiopien und Eriträa beheimatet.[2]

Lebensweise

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Die Larven der Gattung Conraua durchleben ein Kaulquappenstadium in den sauerstoffreichen Oberläufen der Flüsse und Bäche, wo sie sich von bestimmten Pflanzen ernähren.[1] Die Weibchen legen mehr als 100 Eier pro Gelege auf Pflanzen am Boden der Fließgewässer.

Taxonomie und Systematik

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Die Gattung Conraua wurde 1908 von Fritz Nieden erstbeschrieben. Lange Zeit wurde sie in die Familie der Echten Frösche (Ranidae) klassifiziert. Alain Dubois war der Erste, der für diese Gattung innerhalb der Ranidae eine eigene Tribus errichtete, die Conrauini.[3] Diese erhob er 2005 zur Unterfamilie Conrauinae.[4] Im Jahre 2006 wurden die meisten der 14 von Dubois innerhalb der Ranidae eingerichteten Unterfamilien als eigenständige Familien ausgegliedert. Die Conrauinae wurden jedoch von Frost et al. vorerst zusammen mit den nahe verwandten Petropedetinae und den in Indien beheimateten Ranixalinae in eine einzige Familie gestellt, die den Namen Petropedetidae erhielt.[1] Die Ranixalinae erhielten schon bald als Ranixalidae den Rang einer Familie. Wegen der bis heute nicht restlos geklärten Verwandtschaftsverhältnisse zwischen der Gattung Conraua und den anderen Gattungen der Petropedetidae sowie wegen der erheblichen Unterschiede zwischen den beiden Unterfamilien wurden die Conrauinae 2011 von Pyron und Wiens als eigene Familie anerkannt.[5] Sie umfasst die Gattung Conraua mit 8 Arten:[2]

Literatur

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  • Fritz Nieden: Die Amphibienfauna von Kamerun. In: Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin, Jg. 3 (1908), S. 491–518, (Erstbeschreibung der Gattung) online
  • Alain Dubois: Notes sur la classification des Ranidae (Amphibiens anoures). In: Bulletin Mensuel de la Société Linnéenne de Lyon, Jg. 61 (1992), S. 305–352, ISSN 0366-1326 (Erstbeschreibung als höheres Taxon)

Einzelnachweise

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  1. a b c Darrel R. Frost, Taran Grant, Julián Faivovich, Raoul H. Bain, Alexander Haas, Celio F. B. Haddad, Rafael O. de Sá, A. Channing, Mark Wilkinson, Stephen C. Donnellan, Christopher J. Raxworthy, Jonathan A. Campbell, Boris L. Blotto, Paul E. Moler, Robert C. Drewes, Ronald A. Nussbaum, John D. Lynch, David M. Green und Ward C. Wheeler: The amphibian tree of life. Bulletin of the American Museum of Natural History, 297, S. 1–370, 2006 Volltext
  2. a b Darrel R. Frost: Conraua Nieden, 1908. Amphibian Species of the World: an Online Reference, Version 6.0, American Museum of Natural History, 2014 (abgerufen am 25. Februar 2014)
  3. A. Dubois: Notes sur la classification des Ranidae (Amphibiens anoures). Bulletin Mensuel de la Société Linnéenne de Lyon, 61, S. 305–352, 1992
  4. A. Dubois: Amphibia Mundi. 1.1. An ergotaxonomy of recent amphibians. Alytes, 23, 1-2, S. 1–24, 2005
  5. R. A. Pyron & J. J. Wiens: A large-scale phylogeny of Amphibia including over 2800 species, and a revised classification of advanced frogs, salamanders, and caecilians. Molecular Phylogenetics and Evolution, 61, S. 543–583, 2011
  6. Karla Neira-Salamea, Joseph Doumbia, Annika Hillers, Laura Sandberger-Loua, N’Goran G. Kouamé: A new slippery frog (Amphibia, Conrauidae, Conraua Nieden, 1908) from the Fouta Djallon Highlands, west-central Guinea. In: Zoosystematics and Evolution. Band 98, Nr. 1, 19. Januar 2022, ISSN 1860-0743, S. 23–42, doi:10.3897/zse.98.76692 (pensoft.net [abgerufen am 21. Januar 2022]).
  7. Karla Neira-Salamea, Caleb Ofori-Boateng, N’Goran G. Kouamé, David C. Blackburn, Gabriel H. Segniagbeto: A new critically endangered slippery frog (Amphibia, Conrauidae, Conraua) from the Atewa Range, central Ghana. In: Zootaxa. Band 4995, Nr. 1, 29. Juni 2021, ISSN 1175-5334, S. 71–95, doi:10.11646/zootaxa.4995.1.4 (mapress.com [abgerufen am 21. Januar 2022]).
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Commons: Conraua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien