Busow ist ein Ortsteil der Gemeinde Ducherow des Amtes Anklam-Land im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.[1]

Busow
Gemeinde Ducherow
Koordinaten: 53° 47′ N, 13° 48′ OKoordinaten: 53° 47′ 3″ N, 13° 47′ 35″ O
Höhe: 5 m ü. NHN
Postleitzahl: 17398
Vorwahl: 039726
Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang

Geografie

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Der Ort liegt 2 Kilometer nordnordöstlich von Ducherow, 10 Kilometer südöstlich von Anklam und 17 Kilometer östlich von Spantekow, dem Verwaltungssitz des Amtes Anklam-Land.[2] Der Ort war bis ins 20. Jahrhundert ein typisches Gutsdorf, d. h., er bestand aus dem Gutshof und den Landarbeiterhäusern.

Geschichte

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Kapelle Busow
 
Grab an der Kapelle Busow

Busow wurde 1278 als Bussow erstmals urkundlich erwähnt, als der pommersche Herzog Barnim I. das Dorf zur Hälfte mit der Vogtei dem Kloster Stolpe schenkte.[3][4] Der Name belegt eine slawische Gründung, er soll so viel wie Gotteszorn oder Gottesruhm bedeuten.[5] 1288 verkaufte das Kloster den Zehnt des Gutes an Rudolf v. Neuenkirchen.[6][4] Damit ging Busow in den Lehnsbesitz der Familien von Neuenkirchen (Nienkerken) über. 1295 bestätigte der Knappe Henning von Bugewitz, genannt von Neuenkirchen, in einer in Busow ausgestellten Urkunde gegenüber der Stadt Anklam die Grenzen des Dorfes Rosenhagen.[7]

Gut Busow gehörte ab dem 16. Jahrhundert bis zur Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg durchgängig der Familie von Schwerin, wobei die Linien Schwerinsburg und Stolpe/Usedom im Besitz wechselten. Mitte des 18. Jahrhunderts lebte in Busow zeitweise der General Otto Magnus von Schwerin, später war unter anderem der Landrat Moritz Friedrich Wilhelm von Schwerin Gutsbesitzer auf Busow. Das Gut hatte lange konstante 700 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.[8] Die damaligen Besitzer hielten auch das Kirchenpatronat und ließen im 15. Jahrhundert die Kapelle Busow errichten, die Ende des 18. Jahrhunderts nochmals umgestaltet durch Hermann Heinrich Karl Kurt Graf von Schwerin (1807–1846)[9] wurde. 1939 weist das letztmals amtlich publizierte Güter-Adressbuch Pommern für Gut Busow 700 ha aus.[10] Der letzte Gutsherr war Karl Josef Graf von Schwerin (1895–1941), der Sohn von Friedrich Rudolf Bernhard von Schwerin, verheiratet mit Margarete Gräfin Bernstorff, auf Schloss Stolpe Usedom. Er fiel im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion. Für ihn, wie auch für den genannten preußischen General Otto Magnus (Martin) von Schwerin wurden 2004 auf dem Friedhof an der Kapelle Gedenktafeln angebracht. Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels war der Sohn des Grafen, Hans-Josef von Schwerin, als Erbe vorbestimmt.[11]

1996 wurde das Gutshaus abgerissen.[12]

Busow liegt an der Bahnstrecke Berlin–Stralsund und hier ist der Abzweig dieser Strecke zu der 1945 abgebauten, nach Swinemünde über die Karniner Brücke führenden Strecke.

Söhne und Töchter

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Einzelnachweise

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  1. Hauptsatzung der Gemeinde Ducherow. Ducherow 10. Februar 2015, S. 1, § 1 (amt-anklam-land.de [PDF; 2,5 MB; abgerufen am 28. Mai 2016]).
  2. Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
  3. Pommersches Urkundenbuch Bd. II, Nr. 1087.
  4. a b Hermann Hoogeweg: Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern. Bd. 2. Leon Saunier, Stettin 1925, S. 688, urn:nbn:de:gbv:9-g-5274453.
  5. Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 13 ff.
  6. Pommersches Urkundenbuch Bd. III, Nr. 1487.
  7. Pommersches Urkundenbuch Bd. III, Nr. 1742.
  8. Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, S. 48, ISBN 3-88042-636-8.
  9. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1938. In: "Der Gotha". Teil A (Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter. Deutscher Uradel). Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 111. Auflage. Schwerin, 2. Haus Busow. Justus Perthes, Gotha 22. November 1937, S. 514–515 (google.de [abgerufen am 19. August 2022]).
  10. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Reprint Klaus D. Becker Potsdam. Facsimile Edition Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern. Reg. - Bez. Stettin, Kreis Anklam, Kreis Usedom-Wollin. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1939, ISBN 978-3-88372-229-0, S. 5–77 (google.de [abgerufen am 19. August 2022]).
  11. Wolf Graf v. Schwerin: Fünfter Nachtrag zur Geschichte des Geschlechts von Schwerin. Hrsg.: von Schwerinscher Familienverband, Curd Christoph v. Schwerin. vgl. Busower Zweig, Tafel XII B, 47–60 Auflage. Wolfshagen. Degener & Co, Neustadt an der Aisch 2003, S. 77–92 (kit.edu [abgerufen am 19. August 2022]).
  12. Eckhard Oberdörfer: Ostvorpommern. Vom Amazonas des Nordes zu den Kaiserbädern-ein Reise- und Lesebuch. Edition Temmen, Bremen, 2006, ISBN 978-3-86108-917-9.