Bahnhof Mahlow
Der Bahnhof Mahlow ist ein Bahnhof im Ortsteil Mahlow der brandenburgischen Gemeinde Blankenfelde-Mahlow. Er wird von der Linie S2 der Berliner S-Bahn bedient.
Mahlow | |
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Empfangsgebäude des Bahnhofs Mahlow
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | BMAH |
IBNR | 8080970 |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 17. Juni 1875 |
Webadresse | s-bahn-berlin.de |
bahnhof.de | Mahlow |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Blankenfelde-Mahlow |
Ort/Ortsteil | Mahlow |
Land | Brandenburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 21′ 37″ N, 13° 24′ 31″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Bahnhöfe in Brandenburg |
Lage
BearbeitenDer Bahnhof liegt im Zentrum des Ortsteils Mahlow am Streckenkilometer 16,8 der Bahnstrecke Berlin–Dresden, einige hundert Meter innerhalb des Berliner Außenrings.
Geschichte
BearbeitenDer Bahnhof Mahlow wurde zusammen mit der Dresdener Bahn am 17. Juni 1875 eröffnet. Seit 15. Mai 1939 fuhren elektrische S-Bahn-Züge bis Mahlow, im Oktober 1940 wurde die S-Bahn-Verbindung bis Rangsdorf verlängert. Während des Zweiten Weltkrieges wurde bei Bombenangriffen im Jahr 1943 das Bahnhofsgebäude getroffen und schwer beschädigt.[1]
Durch den Bau der Berliner Mauer war der S-Bahn-Verkehr nach Norden abgeschnitten. Ein noch südlich nach Rangsdorf pendelnder Zug wurde im September 1961 eingestellt und dafür die zwischen Rangsdorf und Wünsdorf verkehrenden Züge nach Mahlow verlängert,[2] die dann ab Mai 1963 aber über den Außenring nach Schönefeld geleitet wurden.[2] Um Mahlow weiterhin anzubinden, wurde am Bahnhof Blankenfelde ein separater Bahnsteig angelegt und das kurze Stück mit einem Pendelzug bedient. Zum Einsatz kamen während der ersten Jahre Diesellokomotiven der Baureihe V 15 mit einem Steuerwagen, auf Grund der blauen Lackierung der Loks erhielt diese Verbindung in Anlehnung an eine zeitgleich ausgestrahlte Unterhaltungssendung den Kosenamen „Blauer Bock“.[2][3]
Nach der Wende wurde die Verknüpfung des West-Berliner S-Bahn-Netzes mit dem Umland in Angriff genommen. Da die Dresdener Bahn 1985 mit Wechselstrom elektrifiziert wurde, hätte für eine Wiederinbetriebnahme der S-Bahn nach Rangsdorf aber ein komplett neues Streckengleis errichtet werden müssen. Daher beschränkte man sich auf eine Wiederinbetriebnahme bis Blankenfelde, wo ein Umstieg zum Regionalverkehr hergestellt wurde. Der „Blaue Bock“ wurde am 16. September 1991 eingestellt und der betroffene Abschnitt für den elektrischen Betrieb umgebaut. Am 31. August 1992 wurde der S-Bahn-Verkehr von Blankenfelde über Mahlow nach Lichtenrade und weiter nach Bernau wieder aufgenommen.[3]
Entgegen dem Regelabfertigungsverfahren ZAT erfolgte auf diesem Bahnhof die Zugabfertigung durch den Fahrdienstleiter als örtliche Aufsicht.[4] Seit dem 26. März 2018 wird der Bahnhof durch ein elektronisches Stellwerk gesteuert.[5]
Anlagen
BearbeitenDas Empfangsgebäude liegt östlich der Gleisanlagen. Es ist im Wesentlichen ein Neubau, der 1961, kurz vor Mauerbau, eröffnet wurde. Der S-Bahnsteig liegt in Hochlage, es ist ein Inselbahnsteig mit zwei Gleisen. Mahlow dient als Kreuzungsbahnhof, wo sich die Züge der Linie S2 auf der ansonsten eingleisigen Strecke zwischen Lichtenrade und Blankenfelde begegnen. Zwischen S-Bahnsteig und Empfangsgebäude liegen die heute nicht mehr genutzten Anlagen der Fernbahn, nördlich des Empfangsgebäudes befindet sich die Ladestraße. Die Königlich Preußische Militär-Eisenbahn hatte ihr Empfangsgebäude auf der Westseite der Gleisanlagen. Es wird als Wohnhaus genutzt und steht unter Denkmalschutz.[6]
Verkehr
BearbeitenDer Bahnhof wird heute von der Linie S2 der Berliner S-Bahn im 20-Minuten-Takt bedient und bietet die Umsteigemöglichkeit zu Buslinien der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming.
Linie | Verlauf | Takt |
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Bernau – Bernau-Friedenstal – Zepernick – Röntgental – Buch – Karow – Blankenburg – Pankow-Heinersdorf – Pankow – Bornholmer Straße – Gesundbrunnen – Humboldthain – Nordbahnhof – Oranienburger Straße – Friedrichstraße – Brandenburger Tor – Potsdamer Platz – Anhalter Bahnhof – Yorckstraße – Südkreuz – Priesterweg – Attilastraße – Marienfelde – Buckower Chaussee – Schichauweg – Lichtenrade – Mahlow – Blankenfelde | 20 min |
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Kramer, Jürgen Meyer-Kronthaler: Berlins S-Bahnhöfe. Ein dreiviertel Jahrhundert. be.bra, Berlin 1998, ISBN 3-930863-25-1, S. 175–176.
- Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs. 2. Auflage. GVE, Berlin 2004, ISBN 3-89218-073-3.
Weblinks
Bearbeiten- Detlef Hoge, Mike Straschewski: Mahlow. In: stadtschnellbahn-berlin.de. 13. März 2008, abgerufen am 30. Dezember 2012.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jürgen Meyer-Kronthaler, Wolfgang Kramer: Berlins S-Bahnhöfe / Ein dreiviertel Jahrhundert. be.bra verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930863-25-1, S. 175
- ↑ a b c Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs. 2004, S. 203.
- ↑ a b Detlef Hoge, Mike Straschewski: Mahlow. In: stadtschnellbahn-berlin.de. 13. März 2008, abgerufen am 30. Dezember 2012.
- ↑ Manuel Jacob: ZAT jetzt Regelabfertigung bei der S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 6, 2017, S. 112 f.
- ↑ Mahlow Maf. In: Stellwerke.info. Abgerufen am 7. Juli 2023.
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Teltow-Fläming (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Stand: 31. Dezember 2011