Andrea Büttner (Künstlerin)

deutsche Installationskünstlerin, Grafikerin und Bildhauerin

Andrea Büttner (* 1972 in Stuttgart) ist eine in Berlin lebende deutsche Künstlerin, die für ihre großformatigen Holzschnitte bekannt ist. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Themen wie Scham, Verlegenheit, Verletzbarkeit, Würde und Armut auseinander. Ihr künstlerisches Schaffen umfasst Druckgrafik, Zeichnung, Malerei und Hinterglasmalerei, Skulptur, Textilarbeiten, Installation, Fotografie, Video und Performance.

Leben und Werk

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In ihrer künstlerischen Praxis hinterfragt Andrea Büttner Wertesysteme und gesellschaftliche Konventionen und beleuchtet die Produktion, das Ausstellen und die Rezeption von Kunst. In ihren Rauminstallationen setzt sie Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen sowie Film- und Klangarbeiten ein. In ihren Holzschnitten, aus denen sie in groben Gesten Negativformen herausarbeitet, erscheinen unter anderem Protagonisten der modernen Kunstgeschichte. Dieter Roth und Martin Kippenberger treffen sich auf der Seufzerbrücke, Wassily Kandinsky tritt in Tracht in bayrischer Landschaft auf, oder sie verwendet Schriftlösungen, wie in „All my favourite artists had problems with alcohol“.

Andrea Büttner wurde 2017 in der Shortlist für den Turner Prize geführt und wurde international mit verschiedenen Auszeichnungen gewürdigt. 2010 wurde ihr der Max Mara Kunstpreis für Frauen zuerkannt, den die Londoner Whitechapel Art Gallery in Zusammenarbeit mit dem Modehaus Max Mara vergibt. Die Auszeichnung war mit einem sechsmonatigen Stipendium in Italien verbunden, bei dem Büttner die künstlerische Praxis der Arte Povera untersuchte. Ihr Schaffen ist Gegenstand zahlreicher Einzelausstellungen, unter anderem im Kunstmuseum Basel, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Bergen Kunsthall, Kunst Halle Sankt Gallen, Hammer Museum Los Angeles, Staatsgalerie Stuttgart, Museum Ludwig Köln, MMK Frankfurt am Main und im Walker Art Center Minneapolis. Sie hat an der Documenta 13 in Kassel und Kabul, an der 33. und 29. São Paulo Biennale teilgenommen. Ihre Werke sind in bedeutenden Sammlungen wie der Tate in London, dem Museum of Modern Art in New York, dem Lenbachhaus in München, der Hamburger Kunsthalle oder der Reina Sofia in Madrid vertreten.

Büttner studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin bei Dieter Hacker sowie Philosophie und Kunstgeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2008 wurde sie am Royal College of Art in London mit einer Dissertation zu Perspectives on Shame and Art promoviert. 2012 wurde Büttner zur Professorin für das Fach Zeichnen an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen[1]. Seit 2017 lehrt sie als Professorin für Kunst im zeitgenössischen Kontext an der Kunsthochschule Kassel.[2]

Andrea Büttner wird von Hollybush Garden, Jan Mot, David Kordansky und Galerie Tschudi vertreten.

Ausstellungen

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Publikationen

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  • Shame, artist’s book, published by Koenig Books, London, UK ISBN 978-3-96098-740-6
  • Beggar, artist’s book, published by Koenig Books, London, UK ISBN 978-3-96098-343-9
  • Immanuel Kant. Kritik der Urteilskraft, hrsg. vom Museum Ludwig, Felix Meiner, Hamburg 2014 (vollständiger Text von Immanuel Kant in der Ausgabe von Heiner Klemme), erschienen anlässlich der Andrea-Büttner-Ausstellung vom 5. September 2014 bis 15. März 2015 im Museum Ludwig Köln, ISBN 978-3-7873-2759-1
  • Hidden Marriages, Gwen John and Moss, artist’s book with essays by Lily Foster and Ray Tangney, edited by Ben Borthwick, Koenig Books, London, UK, ISBN 978-3-86335-609-5
  • Glass, Douglas Hyde Gallery, Dublin, Ireland, ISBN 978-1-905397-45-7
  • Andrea Büttner, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main and MK Gallery, Milton, ISBN 978-3-86335-326-1
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Einzelnachweise

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  1. Pressemeldung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom 28. Juni 2012 (Memento vom 7. Januar 2013 im Internet Archive)
  2. KhK – Büttner, Andrea. Abgerufen am 23. März 2019.
  3. Tate: Turner Prize 2017: Andrea Büttner. Abgerufen am 21. Dezember 2023 (britisches Englisch).