Abisolieren
Beim Abisolieren wird ein Teil der Isolierhülle, auch Isolierung oder Isolation genannt, eines elektrischen Leiters (Draht oder Litze) auf einer bestimmten, zum Anschluss erforderlichen Länge entfernt.
Die abzuisolierende Länge ergibt sich aus den Abmessungen der Klemmstelle, an die der Draht angeschlossen werden soll, beziehungsweise aus der Länge der Aderendhülse, mit der Litzenleitungen bestückt werden.
Die Isolierhülle wird mit einem Spezialwerkzeug, einer Abisolierzange oder einem Abisoliermesser, entfernt. In automatischen Fertigungsprozessen werden auch gegenläufig angeordnete Bürsten zum Abisolieren eingesetzt. Diese haben meist einen Besatz aus gewelltem Stahldraht, der in einer elastischen Kunststoffmasse eingebettet ist. Weitere Verfahren sind das Abisolieren mit einem Laserstrahl, welches in automatischen Fertigungsstätten angewendet wird. Weiterhin gibt es im industriellen Umfeld Abläng- und Abisolierautomaten, die eine Leitung auf eine bestimmte Länge abschneiden und gleichzeitig das Abisolieren durchführen.
Damit ungewollte Bruchstellen vermieden werden, darf der Leiter beim Abisolieren durch Einkerbungen nicht beschädigt werden. Der Grenzwert für die Verringerung des Leitungsquerschnittes beträgt 5 %.
Im handwerklichen Umfeld oder bei händischer Bearbeitung kommt meist eine Abisolierzange zum Einsatz. Bei niedrigen Qualitätsansprüchen kann auch ein Kabelmesser oder dafür nicht ausgelegtes Werkzeug wie ein Seitenschneider verwendet werden, was aber leicht zur Beschädigung des Leiters führt.
Abmanteln
BearbeitenIm weiteren Sinne zählt zum Abisolieren auch das vorherige Abmanteln, das heißt die Entfernung des Mantels, der alle Einzelleitungen noch einmal umfasst. Der Außenmantel wird dazu mit dem Abmantler, einem Spezialwerkzeug, zunächst ringförmig umlaufend, dann entlang der Längsachse des Kabels aufgeschnitten und danach vom Kabel abgezogen.
Literatur
Bearbeiten- Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Elektro-Installationstechnik – Die Meisterprüfung. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2007, ISBN 978-3-8343-3079-6