Kapitalismus

Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung
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Kapitalismus ist ein vielfältig verwendeter Begriff, der vor allem Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen bezeichnet, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln sowie der dezentralen privatunternehmerischen Planung der Wirtschaftsprozesse beruhen, die über den Marktmechanismus koordiniert werden. Als weitere charakteristische Merkmale werden oftmals das Streben nach Gewinn sowie der Gegensatz zwischen Unternehmern bzw. Kapitaleignern und lohnabhängigen Beschäftigten betrachtet.

Als Epoche der Wirtschaftsgeschichte wird Kapitalismus vom Feudalismus und Merkantilismus abgegrenzt. Er wird in unterschiedliche Phasen oder Entwicklungsformen eingeteilt, wie Frühkapitalismus, Industriekapitalismus und Spätkapitalismus. Max Weber begreift den Kapitalismus im Zusammenhang mit der Herausbildung des okzidentalen Rationalismus.[1] Für diesen ist eine Wirtschaftsgesinnung typisch, die Werner Sombart als „kapitalistischen Geist“ und Weber als „asketisch-rationalen Geist“ aus der protestantischen Ethik abgeleitet hat.[2] Weber betont als Merkmal des klassischen Kapitalismus die Reinvestition - also den Nichtkonsum - der erzielten Gewinne und die Dauerhaftigkeit des aufgebauten Unternehmens gegenüber der Oikoswirtschaft mit ihrer Orientierung auf das Erzielen einer Rente.[3]

Dem stehen die nicht historisierenden Charakterisierungen des Kapitalismus gegenüber: Die Österreichische Schule sieht Kapitalismus als ein System, bei dem „die wirtschaftlichen Handlungen nach den Ergebnissen der Kapitalrechnung ausgerichtet werden“. Die ordoliberale Ordnungstheorie Walter Euckens sucht die Einteilung von Wirtschaftssystemen in sozialistisch und kapitalistisch entbehrlich zu machen, indem sie die Ordnungsformen Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft unterscheidet.[4]

Die vielfältige Auseinandersetzung um den Begriff und seine Verwendung geht nicht zuletzt auf kontroverse Diskussionen um Karl Marx’ Hauptwerk Das Kapital zurück. Kapitalismus wurde in vielfältigen Begriffsvarianten benutzt: als Manchesterkapitalismus, Laissez-faire- oder Staatsmonopolistischer Kapitalismus; bis in die Gegenwart wird er in weiteren Komposita, wie etwa Finanzkapitalismus, Kasino-Kapitalismus oder Turbokapitalismus verwendet. Trotz politischer Gegnerschaft wurde in zentralen marxistischen Schriften, wie dem Manifest der Kommunistischen Partei, ihm und der ihn tragenden Schicht, dem Bürgertum, eine bedeutende Rolle bei der Ausweitung der weltweiten Wirtschaftsproduktion und der Überwindung regionaler Grenzen zuerkannt

Eine institutionalistisch orientierte, nichtmarxistische Politische Ökonomie hat insbesondere nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Weltsystems das wissenschaftliche Interesse auf nationalstaatlich differierende Kapitalismusmodelle (varieties of capitalism) gerichtet.

Begriff

Etymologie

Etymologisch leitet sich das Wort von lat. „capitalis“ („den Kopf“ oder „das Leben betreffend“) ab, dieses selbst geht auf „caput“ − „Kopf“ zurück. Ab dem 16. Jahrhundert[5] findet sich das italienische Lehnwort „capitale“ − „Vermögen“ im Sinne der Kopfzahl eines Viehbestandes, als Gegensatz zu den frisch geworfenen Tieren als „Zinsen“.[6][7] Nach anderen Quellen machte schon im Lateinischen „caput“ und „capitalis“ einen Bedeutungswandel durch, der im deutschen durch „Haupt-“ nachvollzogen wird. „Summa capitalis“ war die Hauptsumme in Wirtschaftsrechnungen, woraus „Kapital“ entstanden sei.

Verbreitung

Ausgehend von diesem Wortstock werden Worte wie „Kapital“ und „kapitalistisch“ bereits im 18. und 19. Jahrhundert gebraucht, jedoch mit vagem und unspezifischem Sinn.[4] Das Wort „capitaliste“ ist erstmals 1753 in Frankreich belegt und meint hier Person, die Güter besitzt.[8] Julius von Soden verwendet in National-Oekonomie (1805) „kapitalistisch“, um einen „Überschuss an Genußstoff, ein[en] Vorrat“ zu bezeichnen.[4] Theodor Mommsen verwendet „Kapital“ in seiner Römischen Geschichte (1854–1856).[4]

In seinem heutigen Sinn wird es erstmals von Richard de Radonvilliers 1842 verwandt. Weitere Belege für sein Auftreten finden sich bei Pierre Leroux 1848 und im Englischen erstmals bei William Thackeray 1854. Im Englischen geht seine weitere Verwendung wesentlich von David Ricardo aus. Zur Beschreibung einer Klassengesellschaft wird er vor Marx bereits 1840 in Louis Blancs Organisation du travail gebraucht; bereits dort ist er negativ wertend.[4] Karl Marx und Friedrich Engels sprechen zunächst von „kapitalistischer Produktionsweise“, später im ersten Bande von Das Kapital (1867) von „Kapitalist“; das Wort „Kapitalismus“ wird dagegen nur einmal in der erst 1905 bis 1910 erschienenen Ausgabe der 1863 verfassten Theorien über den Mehrwert (1863) genannt,[9] sowie einmal im zweiten Bande seines Hauptwerks Das Kapital (1885).[10]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts häuft sich seine Verwendung und erlangt Bekanntheit insbesondere durch Werner Sombarts Der moderne Kapitalismus (1902) sowie durch Max Webers Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904).

Kapitalismus und Marktwirtschaft

In der deutschen Wirtschaftswissenschaft wird statt des oft wertend gebrauchten Wortes die Bezeichnung Marktwirtschaft synonym verwendet.[11] Unter angelsächsischen Ökonomen ist der Gebrauch des Begriffs capitalism durchgängig üblich.[12] Nach John Kenneth Galbraith wurde der Begriff „market system“ in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg gezielt eingeführt, da „capitalism“ durch die Weltwirtschaftskrise in Misskredit geraten war.[13] Tatsächlich beinhalte die Marktwirtschaft aber alle Strukturelemente des Kapitalismus und sei mit diesem gleichzusetzen.

Andere Autoren unterscheiden zwischen beiden Begrifflichkeiten. Danach hängt das Vorliegen einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung von den Eigentumsverhältnissen der Produktionsmittel ab, eine Marktwirtschaft zeichnet sich durch die Koordination der Wirtschaftsprozesse über den Marktmechanismus aus.[14][15] Beide Merkmale treten im Wirtschaftssystem der kapitalistischen Marktwirtschaft gemeinsam auf; eine Marktwirtschaft kann gemäß dieser Klassifikation theoretisch jedoch ebenso ohne Kapitalismus vorliegen (Beispiel: Sozialistische Marktwirtschaft in Jugoslawien) wie Kapitalismus ohne Marktwirtschaft (Beispiel: Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland).[16] Gleichwohl treten die beiden letztgenannten Wirtschaftssysteme vergleichsweise selten auf. Mankiw und andere Autoren verstehen Kapitalismus als Marktwirtschaft mit Privateigentum an Produktionsmitteln, bezweifeln jedoch, dass Marktwirtschaft ohne Privateigentum funktionsfähig ist.[17][18]

Theoriegeschichte

Vorklassische Ökonomen

Erste für den Kapitalismus grundlegende Ideen finden sich in der spätscholastischen Schule von Salamanca und bei den Physiokraten.

Klassische Nationalökonomie

 
Adam Smith

Ein bedeutender Theoretiker des Kapitalismus ist der schottische Nationalökonom und Moralphilosoph Adam Smith mit seinem Hauptwerk Der Wohlstand der Nationen (1776). Er begründet den Eigennutz als einen wichtigen Motor für Wohlstand und gerechte Verteilung und meint in Theorie der ethischen Gefühle (1759), dass die Selbstregulation des Marktes durch Gleichgewichtspreise mehr Vertrauen verdient (die „Unsichtbare Hand“).

Smith beschreibt im zweiten Buch von Der Wohlstand der Nationen, wie der Einsatz von Kapital zu einem „Ertrag oder Gewinn“ (engl. „revenue or profit“) führen könne. Die Ansammlung von Kapital hält er für notwendig, um durch dessen Einsatz technische Neuerungen zu finanzieren.[19]

Im vierten Buch wendet er sich gegen den vorherrschenden Merkantilismus, der Außenhandel als ein Nullsummenspiel betrachtete. Er entwickelt als Gegenmodell die Theorie vom absoluten Kostenvorteil, bei der durch Arbeitsteilung alle beteiligten Länder profitieren würden. David Ricardo führt Smiths Ideen in der Theorie vom komparativen Kostenvorteil fort.

Die wichtigsten Autoren der klassischen Nationalökonomie neben Smith sind David Ricardo, John Stuart Mill, Thomas Robert Malthus und Jean-Baptiste Say.

Marxismus

 
Karl Marx

Der Begriff der „kapitalistischen Produktionsweise“ wurde durch Marx geprägt, am systematischsten in Marx' Hauptwerk Das Kapital, dessen erster Band 1867 veröffentlicht wurde. Das prägende Charakteristikum sind für Marx die durch das Privateigentum an den Produktionsmitteln bestimmten Produktionsverhältnisse. Das Kapital drückt dieses Verhältnis aus, es ist „ein durch Sachen vermitteltes gesellschaftliches Verhältnis zwischen Personen“, Kapitalisten auf der einen, Lohnarbeiter auf der anderen Seite des Klassengegensatzes. Marx gibt dem Kapital dabei ein Eigenleben, in der Art eines handelnden historischen Subjekts.[4]

Marx und Engels beschreiben die kapitalistische Gesellschaft als eine Gesellschaft des revolutionären Umbruchs aller traditionalen Verhältnisse, gleichzeitig auch als eine Gesellschaft der „Ausbeutung“ und der „Entfremdung“.[20]

In seinen Frühschriften, unter anderem in den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten (1844) betont Marx den Aspekt der Entfremdung.[21] Die Arbeiter würden dem Produkt ihrer Arbeit entfremdet, weil dieses, von den Kapitalisten angeeignet, die Form des Kapitals annehme, das die Arbeiter beherrsche. Wesentliche Potentiale und Entfaltungsmöglichkeiten des menschlichen „Gattungswesens“, das heißt der menschlichen Schaffensmöglichkeiten, würden so „pervertiert“ und durch eine subtile Form der Knechtschaft ersetzt, auch wenn diese auf einer scheinbaren, jedoch nur juristischen Freiheit beruhe. Arbeit sei im Kapitalismus nicht eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung, sondern ihrem Wesen nach „Zwangsarbeit“.

In seinem späteren Werk, insbesondere im Kapital, betont Marx vor allem den ausbeuterischen Charakter der kapitalistischen Produktionsweise. Diese Ausbeutung leitet er aus der Analyse der kapitalistischen „Warenform“ ab. Jede Ware habe einen Doppelcharakter und besitze sowohl Tauschwert als auch Gebrauchswert (siehe auch Warenfetischismus). Die Vermehrung des Kapitals erfolge über die Ausbeutung fremder Arbeitskraft als Lohnarbeit, wobei die Ausbeutung darin bestehe, dass der Kapitalist dem Arbeiter nicht den ganzen vom Arbeiter geschaffenen Wert bezahle, sondern lediglich die gesellschaftlich durchschnittlichen Kosten, die der Arbeiter zur „Reproduktion seiner Arbeitskraft“ benötige. Den restlichen vom Arbeiter geschaffenen „Neuwert“ streiche der Kapitalist als „Mehrwert“ ein, aus dem er seinen Profit schöpfe. Jedoch sinke die vom Kapitalisten erwirtschaftete Profitrate durch das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate immer weiter, unter anderem aufgrund der Konkurrenz der Kapitalisten untereinander sowie durch den zunehmenden Ersatz menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen, die nach Marx selbst keinen Mehrwert zu schöpfen imstande sind. Dieser Widerspruch zwischen sinkender Profitrate und Verwertungsbedürfnis bestimme den grundsätzlich antagonistischen Charakter der kapitalistischen Produktionsweise und sei letztlich die Ursache für die regelmäßigen Krisen des Kapitalismus.

Laut Marx findet die Entwicklung zu marktbeherrschenden Oligopolen und Monopolen, die zu überhöhten Preisen bzw. einer Unterversorgung des Marktes führten, zwangsläufig statt. Er bezeichnet dies als die „Zentralisation“ des Kapitals.[22]

Der grenzenlose Ausdehnungsdrang des Kapitals, der die Bourgeoisie „über die ganze Erdkugel jagt“, sei letztlich nichts als eine verzweifelte Flucht nach vorn, um den der kapitalistischen Gesellschaft systematisch inhärenten Widersprüchen durch Eroberung neuer Märkte zu entkommen. Mit dem letztlich unausweichlichen Unerträglichwerden dieser Widersprüche schlage schließlich die weltgeschichtliche Stunde der sozialistischen Revolution durch das Proletariat. Das Kapital, so Marx und Engels im Manifest der Kommunistischen Partei (1848), produziere seine eigenen „Totengräber“.

In marxistischer Tradition wird der Kapitalismus in die Phasen Früh- oder Übergangskapitalismus, Konkurrenzkapitalismus, Monopolkapitalismus, Imperialismus unterteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg spalteten sich die „Schulen“ in Staatsmonopolistischer Kapitalismus (orthodoxer Marxismus) und Spätkapitalismus (westlicher Marxismus).

Historische Schule

Ältere Historische Schule

Die ab 1850 in Deutschland aufkommende Historische Schule der Nationalökonomie lehnt die auf die Klassische Nationalökonomie und den Rationalismus zurückgehende Vorstellung von allgemein geltenden Wirtschaftsgesetzen ab, sondern sucht stattdessen ihre - oft auch soziologischen - Erkenntnisse durch die Herausarbeitung von historischen Entwicklungsgesetzen zu untermauern. Die allgemeinen Gesetze der Klassischen Nationalökonomie hätten nur Gültigkeit für das kapitalistische Wirtschaftssystem.

Ihre wichtigsten Vertreter sind Wilhelm Roscher, Bruno Hildebrand und Gustav von Schmoller.

Jüngere Historische Schule

Georg Friedrich Knapp unterscheidet den Kapitalismus durch das Aufkommen von Großbetrieben von früheren Wirtschaftsepochen.

Karl Bücher beschreibt in seiner klassisch gewordenen Entstehung der Volkswirtschaft (1917) Kapitalismus als die Wirtschaftsepoche, bei der alle ökonomischen Verhältnisse über ihre Beziehung zum Kapital definiert werden. Werner Sombart wandte sich in der zweiten Auflage von Der moderne Kapitalismus entschieden gegen diese Charakterisierung. Richard Passow wandte ein, dass dies dem üblichen wirtschaftswissenschaftlichen Gebrauch zuwiderlaufe.[4]

Jüngste oder Dritte Historische Schule

 
Max Weber 1917

Die sogenannte Jüngste Historische Schule charakterisiert den Kapitalismus über eine auftretende kapitalistische Gesinnung und begründete die soziologische Untersuchung des Kapitalismus.

Werner Sombart sah diese Gesinnung in Erwerbsprinzip, Rationalität und Individualismus manifestiert. Er entwarf in Der moderne Kapitalismus (1902) die verbreitete Einteilung des Kapitalismus in die Entwicklungsphasen Früh-, Hoch- und Spätkapitalismus. Im Spätkapitalismus sah er in den zunehmenden Staatseingriffen erste Anzeichen eines Entwicklungsgesetztes hin zur Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Von ihm stammt der später von Joseph Schumpeter verbreitete Begriff der „schöpferischen Zerstörung“.[23]

Max Weber versteht und erklärt den Kapitalismus als okzidentalen Rationalismus. Marxistischen Positionen folgend geht Weber davon aus, dass die entwickelten Industriegesellschaften mit dem Modell des Kapitalismus in Einklang stehen. Während Karl Marx der Überzeugung war, dass Industriegesellschaften durch kapitalistisches Profitstreben in ihrer Dynamik und Problemhaftigkeit bestimmt werden, stellt Weber das in allen Gesellschaftsebenen umgreifende Rationalitätsstreben in den Mittelpunkt und bezeichnet den Kapitalismus als die schicksalsvollste() Macht unseres modernen Lebens[24]. Alle Entscheidungen im kapitalistischen System basieren auf Nutzen- bzw. Gewinnmaximierung. Dabei kann ein soziales Handeln unterstellt werden, das zweckrational orientiert ist. Kapitalistische Wirtschaftsakte sind bestimmt durch „Erwartung von Gewinn durch Ausnützung von Tausch-Chancen“[25].

Der Staat, die Bürokratie und das Recht geben dem aufkommenden (Früh-)Kapitalismus für seine Entfaltung einen gefestigte gesellschaftliche Form. Religion in Gestalt von Kultur als soziales Handeln ist dabei die stärkste Macht hinsichtlich rational-methodischer Lebensführung.

Weber stellt in seinem Buch Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus die These auf, dass der Kapitalismus in Nordwesteuropa und den USA aus religiösen Gründen entstanden sei und eine – im geistigen Sinne – Weiterentwicklung der Reformationsbewegung darstelle (vgl. das protestantische Arbeitsethos und die protestantische Ethik allgemein). Da dies für Japan nicht haltbar war, untersuchte Weber die (funktional entsprechende) Rolle der Samurai.

Arthur Spiethoff bezog eine vermittelnde Position („anschauliche Theorie“) zwischen der historisierenden Charakterisierung des Kapitalismus in der Historischen Schule und der reinen Theorie der klassischen und neoklassischen Nationalökonomie.

Österreichische Schule

Ältere und jüngere Österreichische Schule

 
Ludwig von Mises

Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich in Wien um Carl Menger die Österreichische Schule. Diese lehnte geschichtsrelativistische und geschichtsdeterministische Kapitalmustheorien ab. Ökonomische Gesetze gelten für sie immer und überall und ergeben sich aus der Knappheit der Güter und der subjektiven Beziehung der Menschen zu jenen.

Die Österreichische Schule lehnt den Homo oeconomicus der Klassischen Nationalökonomie als unrealistisch ab und bezieht auch außerwirtschaftliche Ziele in ihre Theorie ein.[26] Staatsinterventionismus in das Wirtschaftssystem wird generell abgelehnt (Ölflecktheorem).

Ludwig von Mises hielt den Kapitalismus für das einzig logisch mögliche Wirtschaftssystem. Der Sozialismus sei nicht funktionsfähig aufgrund der Unmöglichkeit der Wirtschaftsrechnung im Sozialismus. Mises schreibt: „Die Wirtschaftsforschung hat den Beweis erbracht, daß keine andere denkbare Wirtschaftsordnung den gleichen Grad von Prosperität erreichen könnte wie der Kapitalismus. Sie hat alle zugunsten von Sozialismus und Interventionismus vorgebrachten Beweisgründe völlig zu entkräften gewußt.“[27]

Für Österreichische Ökonomen ist das Gewinnstreben der kapitalistischen Gesellschaft kein charakteristisches Merkmal, da auch für die Produktion zur Bedürfnisbefriedigung eine Wertsteigerung der entsprechenden Güter angestrebt werden muss, d.h. zwischen der "kapitalistischen" Produktion für Profit und der "sozialistischen" Produktion für Bedürfnisse gibt es keinen Unterschied.[28] Der Unterschied bestehe nur darin, dass im Kapitalismus "Gewinn" durch sinnvolle Kostenrechnung erst rational erzielbar wird.

Nach Mises ergibt sich der Gewinn der Unternehmers daraus, dass er die zukünftigen Bedürfnisse der Verbraucher besser vorhersieht als seine Konkurrenten und sein Kapital dementsprechend einsetzt.[29] Zur Monopolbildung vertrat Mises, dass Monopole in einer freien Marktwirtschaft nicht entstehen können, bzw. nicht von Dauer seien. Monopole entstünden immer nur durch staatliche Intervention.[30]

Die bedeutendsten Vertreter der Österreichischen Schule sind außer Ludwig von Mises (Human Action (1949)) und der Nobelpreisträger Friedrich von Hayek. Der Thatcherismus beruht in Teilen auf Hayeks Analyse (The Road to Serfdom (1944)).

Joseph Schumpeter

Joseph Schumpeter definierte einen funktionierenden Kapitalismus als das „liberale Modell einer interventionsfreien Wirtschaft, in der nur die Gesetze des freien Marktes gelten und in der keine monopolistischen Strukturen bestehen, denen es möglich ist, mithilfe der Staatsmacht partielle Interessen auf Kosten der Allgemeinheit durchzusetzen.“[31]

Schumpeter urteilte, die „Maschine Kapitalismus“ funktioniere nicht schlecht. Ihr Antrieb sei das freie Unternehmertum; gerade der Erfolg, der sich auch in Monopolen zeige, bringe es jedoch mit sich, dass der Kapitalismus seine eigene soziale Struktur, die ihn schützt und stützt, immer wieder zerstört. Schumpeter sah zwar die Möglichkeit zur ständigen Erneuerung, ging aber in Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie (1942) davon aus, dass der Kapitalismus letztendlich an seinen Erfolgen zugrunde ginge.[32]

Er sah ihn zunächst als Motor der gesellschaftlichen Entwicklung. Jedoch produziere er zunehmend einen Wasserkopf bürokratischer Strukturen und eine „Krise des Steuerstaats“ (indem er den Staat zu schwächen unternehme). Die Automatisierung des technischen Fortschritts führe zur immer größerer Kapitalkonzentration und diese schließlich zur Aushöhlung der Vertragsfreiheit durch kollektive Absprachen. Von Schumpeter stammt auch die Idee der „Kreislauf-Marktwirtschaft“.

Neoklassische Theorie

Die heutige ökonomische Lehrmeinung beruht im Wesentlichen auf der neoklassischen Theorie. Diese geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Akteure sich rational verhalten (Modell des sog. Homo oeconomicus) und versuchen, ihren eigenen Nutzen zu maximieren. Durch diese Ausrichtung am ökonomischen Prinzip soll, so die liberale Wirtschaftstheorie, der Markt für eine optimale Verteilung knapper Ressourcen sorgen.

Keynesianismus

 
John Maynard Keynes

Der Keynesianismus geht auf das 1937 erschienene Werk Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes von John Maynard Keynes zurück. Keynes beschreibt darin seine Interpretation der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren: Diese sei durch die mangelnde Fähigkeit des Laissez-faire-Kapitalismus entstanden, sich aus Investitionskrisen zu erholen. Der Keynesianismus hält den Kapitalismus ohne staatliche Intervention für instabil, da die Wirtschaft irgendwann in eine Liquiditätsfalle gerate, die nur noch durch eine langandauernde, deflationäre Wirtschaftskrise mitsamt den daraus resultierenden sozialen Spannungen, oder durch massive staatliche Intervention überwunden werden könne. Die im Wesentlichen auf Keynes zurückgehende Nachfragepolitik lehnt das Saysche Theorem ab und empfiehlt regelmäßige staatliche Eingriffe zur Stabilisierung der Nachfrage.

Der Keynesianistische Beschreibung des Kapitalismus ist heute zur sog. Neoklassische Synthese weiterentwickelt worden.

Neoliberalismus

Mitte des 20. Jahrhunderts bildete sich an der University of Chicago die Chicagoer Schule. Ihr wichtigster Vertreter, der spätere Nobelpreisträger Milton Friedman, ist der Auffassung, dass die Weltwirtschaftskrise durch die vorherige Intervention (Fiskalpolitik, Geldpolitik, Währungspolitik) des Staates erst ausgelöst worden sei. Damit steht Friedmans Monetarismus im Gegensatz zum Keynesianismus.

Friedman vertritt unter Verweis auf die demokratischen Entwicklungen in Europa, Amerika und Teilen von Asien, dass kapitalistische Gesellschaften langfristig zu Rechtsstaat und Demokratie tendieren.[33]

Friedmans Sohn David D. Friedman entwickelte in The Machinery of Freedom (1971) den Kapitalismus seines Vaters zu einer Form des Anarchokapitalismus weiter.

Die Freiburger Schule gilt als die deutsche Variante des Neoliberalismus. Durch die Einbettung der historisierenden Betrachtungsweise in eine allgemein geltende Ordnungstheorie erscheint für Walter Eucken der analytische Nutzen des Begriff „Kapitalismus“ für die Wirtschaftswissenschaften zweifelhaft.[34] Er nennt die marxistische Verwendung des Begriffs „Hypostase“ und „säkularisierte Gnosis“.[35] Wirtschaftsordnungen bestehen vielmehr zeitlos nebeneinander zur Lösung von Knappheitsproblemen und sozialen Interessenskonflikten. Kapitalismus und Sozialismus sind demnach mit ihren historischen und wertenden Konnotationen überflüssig. Auf diese Ordnungstheorie geht die heutige Verwendung von Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft zurück.

Soziologie

Die repräsentativen Lexika zur Soziologie definieren den Kapitalismus als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung mit den Merkmalen: Güterproduktion unter Bedingungen des Privateigentums an den Produktionsmitteln, über das eine Minderheit verfügt, während die Mehrheit ein Lohnarbeitsverhältnis eingehen muss. Triebkraft der wirtschaftlichen Prozesse ist das Interesse der Produktionsmittelbesitzer an der Vermehrung des eingesetzten Kapitals, d.h. an Profitmaximierung und Akkumulation.[36] Jedoch bestehen in jeder Gesellschaft eigene intervenierende soziale Tatbestände, welche die Abläufe der kapitalistischen Prozesse auf ihren Märkten, das Betriebsklima ihrer Unternehmen und ihre Lebensstile deutlich variieren.[37]

Walter Benjamin charakterisiert den Kapitalismus als eine „essentiell religiöse Erscheinung“ zur „Befriedigung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die sogenannten Religionen Antwort gaben“.[38] Die Soziologen Dirk Baecker und Christoph Deutschmann haben den Benjaminschen Gedanken aufgegriffen und ihn in den Kontext der sozioökonomischen Situation der Jahrtausendwende unter den Bedingungen des globalisierten Kapitalismus ohne gesellschaftspolitische Alternative gestellt. Laut Dirk Baecker "glaubt diese Gesellschaft an den Kapitalismus", seit "die soziologische Alternative nicht mehr verfügbar ist und damit die Form der Gesellschaft nicht mehr Gegenstand einer ideologisch begründeten politischen Entscheidung ist".[39]

Geschichte

Vorgeschichte

Privateigentum und verschiedene andere Merkmale des Kapitalismus finden sich in unterschiedlich starker Ausprägung bereits ab der neolithischen Revolution.[40] Der Autor Peter Temin vertritt, dass bereits im Römischen Reich eine Marktwirtschaft existierte.[41] Andere sehen im Kalifat vom 9. bis zum 12. Jahrhundert bereits wesentliche Merkmale des Kapitalismus: Geldwirtschaft, Marktwirtschaft, Frühformen der Gesellschaft („mufawada“ und „mudaraba“) und Kapital („al-mal“).[42][43][44]

Handelskapitalismus

In Europa entstanden erste Gesellschaften, die wesentliche Merkmale des Kapitalismus trugen, ab dem 13. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Fernhandels[45] in Oberitalien (Venedig, Pisa, Genua, Florenz) und in Portugal, sodann ausgeprägt im 15. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Belgien und der Niederlande mit den Zentren Brügge und Antwerpen.


Industrialisierung

Der Industriekapitalismus nahm seinen Ausgang in dem Ende des 18. Jahrhunderts entstehenden Fabriksystem, und zwar in den Baumwollspinnereien Englands.[46] Die gleichzeitig mit der Industriellen Revolution entstandenen Fabriken konnten dank der mechanischen Spinnmaschine (Spinning Jenny) den Engpass in der Nachfrage nach zu Garn gesponnener Baumwolle beseitigen und vollends mit der weiteren Erfindung des mechanischen Webstuhls eine gewaltige Produktionssteigerung bei der Erzeugung von gewebten Textilien herbeiführen, für die es auf den Binnen- und Außenmärkten eine große Nachfrage gab. Auch in Branchen der Metallerzeugung und anderen Gewerben wurden Fabriken für eine neue Klasse „industrieller Kapitalisten“[47] zu Profit generierenden Anlageobjekten. In ihnen erstellten Lohnarbeiter in einer neuen, maschinenvermittelten Arbeitsteilung und unter der Beaufsichtigung von „industriellen Ober- und Unteroffizieren“ (Marx) ein „gesellschaftliches“ Produkt.

Während Marx noch davon ausging, dass unter dem Regime der kapitalistischen Produktionsweise den Lohnarbeitern nur ein Lohn gezahlt würde, der zur Reproduktion ihrer Arbeitskraft erforderlich sei, zwangen die Arbeiter durch ihren kollektive Organisierung in Gewerkschaften und Arbeiterparteien die ökonomischen Eliten, sie an den erzielten Produktionsfortschritten und Wohlstandsgewinnen des sich entfaltenden Industriekapitalismus zu beteiligen. Die von Marx und Engels prognostizierten Verelendungstendenzen der Arbeiterklasse traten ebenso wenig ein wie die sich zuspitzenden Klassenkämpfe mit einem proletarischen Umsturz der kapitalistischen Produktionsweise. Stattdessen wurde der Industriekapitalismus im 19. und 20. Jahrhundert zur weltweit dominierenden Gesellschaftsformation, obwohl zeitweilig auch nichtkapitalistische Industriegesellschaften im sowjetischen Herrschaftsbereich und nach nationalen Revolutionen in ehemaligen Kolonialgebieten entstanden.

Spätes 19. und frühes 20. Jahrhundert

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Rolle von Bankiers und Financiers zunehmend bedeutender. Monopole und Kartelle häufen sich; die Unternehmenseigentümer delegieren den Produktionsprozess an Manager. Das Bankensystem, die Unternehmensverflechtungenn und der Aktienmarkt werden zunehmend komplexer.[48] In marxistischer Diktion wird diese Phase auch als Zeit des „Finanzkapitalismus“, „Monopolkapitalismus“ oder „Staatsmonopolkapitalismus“ bezeichnet.[49] Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden Boom und Depressionen (1857/58, 1873) zum sich häufenden Problem. Auch außerhalb der marxistischen Geschichtsdeutung wird auf die enorme Zahl von Monopolen und Trusts hingewiesen. Murray Rothbard hält dies in den USA jedoch nicht für das Ergebnis des freien Marktes, sondern zuvoriger staatlicher Intervention durch Zölle, Einfuhrlizenzen und politischen Einflusses in der Progressive Era auf die Großkonzerne. Die Anti-Trust-Gesetze (z.B. Sherman Antitrust Act) seien tatsächlich zum Schutz der Großkonzerne gegen kleinere Unternehmen geschaffen worden.[50][51] Milton Friedman hält die Geldmengenänderungen durch die FED für die Hauptursache.[52] Marxisten weisen hier auf die wirtschaftliche Stabilität der Sowjetunion hin.[53]

Nach der Weltwirtschaftskrise

Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 war der Kapitalismus in weiten Teilen der Bevölkerung der westlichen Industrienationen diskreditiert. In den USA erfolgten im Rahmen des New Deals unter Präsident Franklin D. Roosevelt massive, am Keynesianismus orientierte Eingriffe in die marktwirtschaftlichen Prozesse. In Deutschland profitierte vor allem die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei von der antikapitalistischen Stimmung.[54]

Soziale Marktwirtschaft in Deutschland

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands auf dem Neoliberalismus aufbauend als Wirtschaftspolitik die so genannte Soziale Marktwirtschaft durch. Ihr Begründer Ludwig Erhard sah sich in der Tradition des Ordoliberalismus der Freiburger Schule.[55] Heute verwenden auch Befürworter eines keynesianischen Wohlfahrtsstaates den Begriff für ihre wirtschaftspolitischen Konzepte.[56] Manche Autoren setzten den Begriff des Rheinischen Kapitalismus mit der Sozialen Marktwirtschaft gleich.[57]

Globalisierung und Zerfall des Realsozialismus

Die Geschichte des Kapitalismus war stets eng mit der Internationalisierung des Handel verknüpft. Der Prozess des Abbaus von Handelsschranken (GATT 1948) und die daraus folgende internationale Verflechtung des Handels und Kapitalverkehrs, insbesondere seit Abschaffung des Bretton-Woods-Systems, werden als Globalisierung bezeichnet. Einige Autoren bestreiten jedoch, dass die Globalisierung im 20. Jahrhundert stärker ist als in früheren Epochen.[58]

Die Folgen dieser Entwicklung sind umstritten: Die mit der Industrialisierung beginnende Einteilung der Welt in arme und reiche Länder wird nicht bestritten. Globalisierungskritiker halten den Kapitalismus für diese Entwicklung verantwortlich.[59] Globalisierungsbefürworter glauben dagegen, dass die Übernahme des westlichen Wirtschaftssystems und der Abbau von Handelsschranken die einzige Möglichkeit sei, Armut einzudämmen und sprechen angesichts des globalen Bevölkerungswachstums von der „Unvermeidlichkeit des Kapitalismus“.[12]

Seit dem Untergang der Sowjetunion und des Realsozialismus sprechen einige Beobachter vom Ende der Geschichte,[60] bei dem Kapitalismus und Demokratie als einzige Regierungs- und Wirtschaftssysteme überlebt hätten. Die Frage, ob die heute vorherrschende Wirtschaftsform kapitalistisch ist, wird jedoch äußerst kontrovers diskutiert. Andere verweigern den europäischen Staaten und den USA seit Mitte des 20. Jahrhunderts überhaupt die Bezeichnung „kapitalistisch“ und sehen fortschreitende sozialistische Tendenzen: Der Kapitalismus sei zugunsten eines Mischsystems aufgegeben worden; alle von Kapitalismuskritikern gerügten ökologischen und sozialen Mängel seien in Wahrheit durch staatliche Intervention entstanden und nicht das Ergebnis des freien Marktes.[61] Zudem wurden realsozialistische Wirtschaftssysteme innerhalb der Linken kritisch auch als Staatskapitalismus beschrieben.[62]

Kritik

Hauptartikel: Kapitalismuskritik

Literatur

Primärliteratur

Klassische Nationalökonomie

Marxismus

Historische Schule

Joseph Schumpeter

Österreichische Schule

Soziologie

  • Karin Claessens/Dieter Claessens: Kapitalismus als Kultur. Entstehung und Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979.
  • Werner Sombart: Krieg und Kapitalismus. München 1913.
  • Werner Sombart: Luxus und Kapitalismus. Duncker & Humblot, München 1922.
  • Ferdinand Tönnies: Geist der Neuzeit. Buske, Leipzig 1935.

Keynesianismus

  • John Maynard Keynes: Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. 9. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 2000, ISBN 978-3-428-07985-8 (englisch: The General Theory of Employment, Interest and Money (1936). Übersetzt von Fritz Waeger).

Ordoliberalismus, Neoliberalismus

Sekundärliteratur

Einführungen

  • Tom Bottomore: Theories of Modern Capitalism. Allen & Unwin, London 1985.
  • Ingomar Bog: Kapitalismus. In: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaften. Band IV. Gustav Fischer u.a., Stuttgart/New York u.a. 1978, S. 419–432.
  • James Fulcher: Kapitalismus. Reclam, 2007, ISBN 978-3-15-018397-7.
  • Kapitalismus. In: Gabler Wirtschaftslexikon. 16. Auflage. Band III, 2004, S. 1643 sq.
  • Geoffrey Ingham: Capitalism. Wiley & Sons, 2008, ISBN 978-0-7456-3648-1.
  • Jürgen Kromphardt: Konzeptionen und Analysen des Kapitalismus: von seiner Entstehung bis zur Gegenwart. 4. Auflage. UTB, Göttingen 2008, ISBN 3-525-03148-3.
  • Hannes Leidinger: Kapitalismus. Stuttgart: UTB 2008, ISBN 978-3-8252-3019-7

Geschichte

  • Elmar Altvater: Kapitalismus – Zur Bestimmung, Abgrenzung und Dynamik einer geschichtlichen Formation. In: Erwägen Wissen Ethik. Heft 3, 2002, S. 281−291 (online).
  • Eric Hobsbawm: The Age of Capital 1848−1875. little, brown book group, 1988, ISBN 978-0-349-10480-5.
  • Jerry Z. Muller: Captalism and the Jews, Princeton University Press, Priceton, New Jersey 2010

Zeitgenössische Analysen

Wiktionary: Kapitalismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Capitalism – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Schluchter: Die Entwicklung des okzidentalen Rationalismus. Eine Analyse von Max Webers Gesellschaftsgeschichte. Mohr Siebeck, Tübingen 1964, ISBN 3-16-541531-5, 9783165415315
  2. Gerhard Willke: Kapitalismus, Campus, Frankfurt am Main 2006, S. 12.
  3. Wolfgang Schluchter a.a.O.
  4. a b c d e f g Ingomar Bog: Kapitalismus. In: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaften. Band IV. Gustav Fischer u.a., Stuttgart/New York u.a. 1978, S. 419–432.
  5. Wolfgang Schweicker: Zwifach Buchhalten. Petreius, Nürnberg 1549.
  6. Gerhard Köbler: Deutsches Etymologisches Wörterbuch. 1995 (online [PDF]).
  7. Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage. Walter de Gruyter, 2002, ISBN ISBN 978-3-11-017473-1(?!) – (online).
  8. Alain Rey (Hrsg.): Dictionnaire historique de la langue française. Dictionnaire Le Robert, Paris 1992, ISBN 978-2-84902-236-8.
  9. Karl Marx: Theorien über den Mehrwert. In: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke. Band 26.2. Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968, S. 493 sqq (online).
  10. K. Marx: Das Kapital II, MEW, Berlin 1968, Bd. 24, S. 123
  11. Kapitalismus. In: Gabler Wirtschaftslexikon. 16. Auflage. Band III, K–R, 2004, S. 1643 sq.
  12. a b Artur Woll: Kapitalismus. In: Hermann May (Hrsg.): Lexikon der ökonomischen Bildung. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 978-3-486-58042-6.
  13. John Kenneth Galbraith: Free Market Fraud. In: The Progressive magazine. Januar 1999 (online).
  14. Ulrich Baßeler, Jürgen Heinrich: Wirtschaftssysteme. Kapitalistische Marktwirtschaft und sozialistische Zentralplanwirtschaft. Würzburg 1984, S. 13–19.
  15. Erich Weede: Mensch und Gesellschaft. Mohr Siebeck, 1992, ISBN 978-3-16-145899-6, S. 249 (online).
  16. Jürgen Pätzold: Soziale Marktwirtschaft. Konzeption – Entwicklung – Zukunftsaufgaben. 6. Auflage. Ludwigsburg, Berlin 1994 (online [abgerufen am 29. Juni 2008]).
  17. Nicholas Gregory Mankiw: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 3. Auflage. Stuttgart 2004, S. 255.
  18. Ludwig von Mises: Human Action - A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0-945466-24-6, S. 678 (online [PDF]).
  19. Adam Smith: Der Wohlstand der Nationen. (wikisource.org).
  20. Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei. In: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke. Band 4. Dietz Verlag, Berlin/DDR 1972, S. passim (online).
  21. Karl Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844. In: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke. Ergänzungsband I. Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968, S. 465–590 (online).
  22. Karl Marx: Das Kapital. In: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke. Band 23.1. Dietz Verlag, Berlin/DDR 1968, S. 799 sqq (online).
  23. Werner Sombart: Krieg und Kapitalismus. München 1913, S. 207.
  24. In: Hans-Peter Müller, Max Weber. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2007.
  25. Hans-Peter Müller: Max Weber: eine Einführung in sein Werk. UTB 2007. ISBN 3-8252-2952-1. S. 79
  26. Ludwig von Mises: Human Action - A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0-945466-24-6, S. 62−64 (online [PDF]).
  27. Mises, Ludwig von. 1957. „Die Wahrheit über den Interventionismus“. Monatsblätter für freiheitliche Wirtschaftspolitik, 3:10 (Okt. 1957) 599-607. S.600. Siehe new.mises.de/public_home/article/287
  28. Pohle, Ludwig und Georg Halm, Kapitalismus und Sozialismus, Berlin: Julius Springer, 1931, pp. 12 ff., Mises, Socialism: An Economic and Sociological Analysis, 5: Profitability and Productivity, Indianapolis: Liberty Fund, 1981)
  29. Ludwig von Mises: Human Action - A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0-945466-24-6, S. 292, 536 (online [PDF]).
  30. Ludwig von Mises: Liberalismus. 1927, S. 80 ff.
  31. Joseph Schumpeter: Aufsätze zur Soziologie. Tübingen 1953.
  32. Joseph Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. 1942.
  33. Milton Friedman: Kapitalismus und Freiheit. ISBN 3-8218-3960-0.
  34. Walter Eucken: Die Grundlagen der Nationalökonomie. 9. Auflage. 1990, S. 87.
  35. Walter Eucken: Grundsätze der Wirtschaftspolitik. 6. Auflage. UTB Mohr/Siebeck, Tübingen 1990, S. 206 sq.
  36. Beispielsweise Werner Fuchs-Heinritz/Rüdiger Lautmann/Otthein Rammstedt/Hanns Wienold (Hg.): Lexikon zur Soziologie. 4. Auflage, VS Verlag für Sozialwssenschaften, Wiesbaden 2007, S. 323 ff.. Ähnlich auch in Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie, Kröner, Stuttgart, ³1994, S. 403 und in Günter Endruweit/Gisela Trommsdorf (Hg.): Wörterbuch der Soziologie. Lucius & Lucius, Stuttgart ²2002, S. 264.
  37. Vgl. für Deutschland Karin Claessens/Dieter Claessens, Kapitalismus als Kultur. Entstehung und Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft. Frankfurt/Main, Suhrkamp, 1973; ²1979 (=stw 275), bes. S. 99 ff.
  38. Walter Benjamin: Kapitalismus als Religion. In: Dirk Baecker (Hrsg.): Kapitalismus als Religion. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2003, S. 16.
  39. Dirk Baecker (Hrsg): Einleitung zu Kapitalismus als Religion. Berlin 2003, S. 3.
  40. Uwe Wesel: Frühformen des Rechts in vorstaatlichen Gesellschaften. Suhrkamp, 1985, ISBN 978-3-518-57723-3..
  41. Peter Temin: A Market Economy in the Early Roman Empire. In: University of Oxford − Discussion Papers in Economic and Social History. Nr. 39, März 2001 (online [PDF]).
  42. Jairus Banaji: Islam, the Mediterranean and the rise of capitalism. In: Journal Historical Materialism. Band 15. Brill Publishers, 2007, S. 47–74, doi:10.1163/156920607X171591..
  43. Maya Shatzmiller: Labour in the Medieval Islamic World. Brill Publishers, 1997, ISBN 978-90-04-09896-1, S. 402–403.
  44. Subhi Y. Labib: Capitalism in Medieval Islam. In: The Journal of Economic History. Band 29, 1969, S. 79–96.
  45. Ferdinand Tönnies, Geist der Neuzeit, [1934], in: Ferdinand Tönnies Gesamtausgabe, Bd. 22, Berlin/New York 1998, S. 29 et passim
  46. James Fulcher: Kapitalismus. Reclam Stuttgart 2007, S. 12.
  47. Karl Marx: Das Kapital. Erster Band. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 777ff.
  48. John Scott: Industrialism. In: A Dictionary of Sociology. Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 978-0-415-34406-7.
  49. Charlene Gannage: E.S. Varga and the Theory of State Monopoly Capitalism. In: Review of Radical Political Economics. Band 12.3, S. 36–49, doi:10.1177/048661348001200304.
  50. Joseph R. Stromberg: The Role of State Monopoly Capitalism in the American Empire. In: Journal of Libertarian Studies. Band 15.3, 2001, S. 74–75 (mises.org [PDF]).
  51. Murray Rothbard: A History of Money and Banking in the United States: The Colonial Era to World War II. Ludwig Von Mises Institute, Auburn (Alabama) 2002, ISBN 978-0-945466-33-8, S. 185–186.
  52. Milton Friedman, Anna Schwartz: A Monetary History of the United States, 1867–1960. Princeton University Press, 1971, ISBN 978-0-691-00354-2.
  53. Stanley Engermann: The Oxford Companion to United States History. Hrsg.: Paul Boyer. Oxford University Press, 2001, ISBN 978-0-19-508209-8.
  54. Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) 1920-1933 Deutsches Historisches Museum in Berlin
  55. Alfred C. Mierzejewski: Ludwig Erhard – Der Wegbereiter der Sozialen Marktwirtschaft. Siedler, 2005, ISBN 978-3-88680-823-6, S. 59.
  56. Beispielhaft:SPD-Parteivorstand (Hrsg.): Hamburger Programm. Grundsatzprogramm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Berlin 2007 (spd.de [PDF]).
  57. Michel Albert Interview mit der Wirtschaftswoche
  58. Peter Evans: The Eclipse of the State? Reflections on Stateness in an Era of Globalization. In: World Politics. Band 50.1, 1997, S. 62–87.
  59. Beispielhaft: Eine andere Welt ist möglich! In: attac/Publik-Forum. Band 50, 13. Mai 2002 (attac.de [PDF]).
  60. Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte. 1992, ISBN 978-3-463-40132-4.
  61. Beispielhaft Ludwig von Mises: Human Action - A Treatise on Economics. 1. Auflage. Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama) 1948/2007, ISBN 978-0-945466-24-6, S. 829 (online [PDF]).
  62. So insbesondere in den Theorietraditionen des Anarchismus und Rätekommunismus sowie des Trotzkismus. Zu ersteren vgl. Rudolf Rocker: Wir und die Marxisten. In: Der Syndikalist. 15. Februar 1919 (online). Zum Rätekommunismus vgl. Gruppe internationaler Kommunisten: 60 Thesen über den Bolschewismus. In: Anton Pannekoek und Paul Mattick (Hrsg.): Marxistischer Anti-Leninismus. 2. Auflage. Ça ira, Freiburg 2007, ISBN 3-924627-22-3 (online). Zum Trotzkismus vgl. Tony Cliff: Staatskapitalismus in Rußland. Sozialistische Arbeitergruppe, Frankfurt 1975 (online).

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