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Der '''Typ-B'''-Gastritis liegt eine [[Bakterien|bakterielle]] Infektion zugrunde, die zumeist von dem korkenzieherartig geformten ''[[Helicobacter pylori]]'' (HP) verursacht wird. Sie ist mit einem Anteil von 85 % die häufigste Gastritis-Form. Nach [[fäkal-oral]]er Aufnahme breitet sich der Erreger ausgehend vom Mageneingang in Richtung Magenausgang aus. Das Bakterium verursacht chronische [[Magengeschwür]]e und wird für die Begünstigung und auch Entstehung von [[Magenkrebs]] verantwortlich gemacht.
 
Diagnostisch wird bei häufigeren Magenbeschwerden eine [[Gastroskopie]] (Magenspiegelung) mit gleichzeitiger [[Duodenoskopie]] (Zwölffingerdarmspiegelung) empfohlen. An einer entnommenen Gewebeprobe ([[Biopsie|Bioptat]]) lässt sich das Bakterium mittels [[Helicobacter-Urease-Test|Ureasetest]] als Verursacher diagnostizieren. Seit einiger Zeit gibt es auch einen Helicobacter-Atemtest, ein bequemes, nicht invasives Messverfahren, bei dem mit hoher Genauigkeit der Befall mit ''Helicobacter pylori'' über die Atemluft nachgewiesen werden kann. Weitere Möglichkeiten, das Bakterium nachzuweisen, sind der HP-Antikörper-Nachweis im Serum und der HP-Antigen-Nachweis im Stuhl. Der HP-Antikörper-Nachweis ist inzwischen als Selbsttest in Drogeriemärkten erhältlich, ein Antigen-Nachweis in einer Stuhlprobe muss über den Hausarzt erfolgen. Die [[Eradikationstherapie]] wird in erster Instanz mit einer Dreifachkombination aus zwei [[Antibiotika]] und einem [[Protonenpumpenhemmer]] (z. B. [[Esomeprazol]], [[Omeprazol]]) vorgenommen.
 
Da diese Form der Gastritis meist im Bereich des [[Antrum pyloricum|Magenausgangs]] (Antrum pyloricum) lokalisiert ist, wird sie auch als Antrumgastritis bezeichnet.
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==== Typ-R-Gastritis ====
{{Belege fehlen}}
Die '''Typ-R'''-Gastritis (Synonym für C-Gastritis oder C/R-Gastritis der Sydney-Klassifikation) entsteht nicht infolge häufigen Sodbrennens, sondern ist eine reaktive, chemisch induzierte Gastritis z.zum B.Beispiel durch Rückfluss von Zwölffingerdarminhalt in den Magen (duodenogastraler Reflux) oder Einnahme von [[Nichtsteroidales Antirheumatikum|Nichtsteroidalennichtsteroidalen Antirheumatika]] (Synonym für C-Gastritis, s. o., oder C/R-Gastritis der Sydney-Klassifikation).
 
=== Nach endoskopischen/histologischen Kriterien ===
Anhand einer [[Gastroskopie]] (Magenspiegelung, eingeführt um 1925 von [[Rudolf Schindler (Mediziner)|Rudolf Schindler]]<ref>[[Paul Diepgen]], [[Heinz Goerke]]: ''[[Ludwig Aschoff|Aschoff]]/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 64.</ref>) und histologischer Kriterien bei der Untersuchung der Magenschleimhaut (gewonnen durch eine endoskopische Biopsie<ref>{{Internetquelle |url=https://mediatum.ub.tum.de/doc/602222/602222.pdf |titel=Vergrößerung der diagnostischen Gewebeausbeute in der Endoskopie durch eine veränderte Biopsiemethode – Doppel- bzw. Dreifachbiopsie – und Einführung eines neuen endoskopischen Instruments, der Zytospirale |abruf=2022-07-19}}</ref>) wird unterteilt in [[erythem]]atöse, [[Exsudat (Medizin)|exsudative]], [[Erosion (Medizin)|erosive]], [[Hämorrhagie|hämorrhagische]], [[granulom]]atöse und [[Atrophie|atrophische]] Gastritis.
 
== Symptomatik ==
Bei der akuten Gastritis bestehen häufig [[Kolik|Bauchschmerzen]], die sich als Druckgefühl in der Magengegend oder als Schmerzen im Oberbauch äußern. (Die Symptomatik eines „verdorbenen Magens“ entspricht sowohl der akuten Gastritis als auch den Folgen einer zu reichlichen Mahlzeit<ref>Hans Adolf Kühn: ''Krankheiten des Magens und Zwölffingerdarmes.'' In: [[Ludwig Heilmeyer]] (Hrsg.): ''Lehrbuch der Inneren Medizin.'' Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 767–804, hier: S. 778–784 (''Gastritis'').</ref>). {{Belege fehlen|Hier wären, um die Inhalte nachvollziehbar zu machen, Einzelnachweise geeignet}} Die auftretenden Bauchschmerzen können aber unter Umständen fehlgedeutet und dann nicht richtig diagnostiziert werden. Weil der Schmerz auch hinter dem Brustbein wahrgenommen werden kann, kommt es zu Überschneidungen mit den Symptomen anderer Erkrankungen, z.&nbsp;B. des Herzens. Typisch sind Schmerzen, die nach dem Essen zunächst besser werden, um dann mit der alten Heftigkeit zurückzukehren. Weitere Anzeichen sind [[Teerstuhl]], Bluterbrechen und [[Anämie]], verursacht durch Blutungen aus der erkrankten [[Magenschleimhaut]]. Unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, dunkel-wässriger Durchfall und [[Erbrechen]] können ebenfalls eine Gastritis – insbesondere auch die [[Krankheitsverlauf|chronische]] Verlaufsform – begleiten.
Die endoskopische und vor allem auch die histopathologische Diagnose einer Gastritis korreliert nicht besonders häufig mit der klinischen Diagnose Gastritis. Die Diagnose ist immer auch anhand der Symptome zu stellen und führt auch nicht immer zu einer Behandlungsnotwendigkeit.
 
== Komplikationen ==
* Typ A: [[Atrophie]] der Magenschleimhaut, [[perniziöse Anämie]], [[Magenkarzinom]]
* Typ B: Es können Geschwüre, v.&nbsp;a. des Duodenums (5 %) und im Magen selbst (1 %), auftreten, das Risiko für die Entstehung eines Magenkarzinoms ist erhöht (1:3000), ebenso kann es zum Auftreten von [[MALT-Lymphom]]en ([[B-Lymphozyt|B-Zell]]-[[Lymphom]]e des [[MALT|mucosa associated lymphatic tissue]]) mit einem Risiko von 1:40.000 kommen. In manchen Fällen findet sich auch eine chronische idiopathische [[Nesselsucht]] und eine [[idiopathische thrombozytopenische Purpura]]. Ebenso kann eine ätiologisch unerklärliche [[Eisenmangelanämie]] vorhanden sein.
* Typ C: Im Vordergrund stehen hier die Magenblutungen und die Geschwüre.
 
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Die Behandlung der Typ-A-Gastritis ist abhängig von der Schwere der Entzündung. Es werden vorzugsweise die Bildung von Magensäure blockende [[Protonenpumpenhemmer]], aber auch säureneutralisierende [[Antazidum|Antazida]] und die ebenfalls säureblockenden H<sub>2</sub>-[[Antihistaminikum|Antihistaminika]] ([[Ranitidin]]) verabreicht. Häufig ist eine lebenslange Substitution von Vitamin B<sub>12</sub> erforderlich. Regelmäßige gastroskopische Kontrollen wegen der möglichen Entstehung von [[Karzinom]]en sind notwendig.
 
Die Therapie der Typ-B-Gastritis ist die oben beschriebene Eradikation des ''Helicobacter pylori''. Die Triple-Therapie aus zwei Antibiotika und einem Protonenpumpeninhibitor wird über sieben Tage gegeben, dadurch wird eine [[Eradikation]]s<nowiki />squotequote von über 90 % erreicht. Die besten Resultate zeigt die Kombination [[Clarithromycin]], [[Amoxicillin]] und [[Protonenpumpenhemmer|Protonenpumpeninhibitor]] (französisches Schema). Nach sechs bis acht Wochen wird der Therapieerfolg anhand einer Gastroskopie oder des HP-Atemtests überprüft. In der Entwicklung befindet sich ein Impfstoff gegen ''Helicobacter pylori''.
 
Bei der Typ-C-Gastritis ist die Beseitigung der Ursache, also der Verzicht auf Einnahme schädlicher [[Noxe]]n, wichtig. Auch hier ist [[Adjuvante Therapie|adjuvant]] der Einsatz von Säureblockern indiziert. Lässt sich eine mit Einnahme von [[Nichtsteroidale Antirheumatika|nichtsteroidalen Antirheumatika]] verbundene Langzeittherapie nicht vermeiden, ist ein gesonderter Magenschutz mit [[Ranitidin]] oder einem [[Protonenpumpenhemmer]] (z.&nbsp;B. [[Omeprazol]]) dringend angezeigt.
 
== Verbreitung ==
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{{Commonscat|Gastritis}}
{{Wiktionary}}
* {{Flexikon |Name=Gastritis}}
* [https://www.netdoktor.at/krankheit/gastritis-7367 Gastritis – netdoktor.at]
* [http://www.medicoconsult.de/wiki/Gastritis_in_Bildern Bildergalerie zur Gastritis]