„Universitätsbibliothek Würzburg“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Bibliothek
|Name = Universitätsbibliothek Würzburg
|Bild = [[Datei:University of Würzburg seal.svg|120px]]
|Gründung = 1619
|Gesamtbestand = 3,6 Millionen
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== Geschichte ==
1619 gründete der Fürstbischof [[Johann Gottfried I. von Aschhausen]] die ''Bibliotheca Academica Godefridiana''. Bis 1981 war sie im Renaissancegebäude der Alten Universität in der Domerschulstraße 16 untergebracht.
Im 17./18. Jahrhundert wuchsen die Buchbestände durch Ankauf privater Büchersammlungen, z. B. des Augsburger und Eichstätter Domherrn [[Johann Georg von Werdenstein]], des Würzburger Domvikars Paul Wenger und des Augsburger Bürgers Johann Baptist Welser. Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] brachte große Verluste. Als Folge der [[Säkularisation]] kamen 1803 zahlreiche [[Handschriften]] und [[Inkunabeln]] in den Besitz der Bibliothek. Die wertvollste Handschrift, die die Bibliothek seither (für 1,35 Millionen DM mit Sondermitteln des Bayerischen Staatsministeriums Wissenschaft und Kunst) erworben hat, ist eine im Auftrag von Julius Echter angefertigte Abschrift der ''Bischofs-Chronik'' von [[Lorenz Fries]].<ref>Gottfried Mälzer, Eva-Pleticha Geuder: ''Die Fries Chronik des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn. Eine fränkische Prachthandschrift des 16. Jahrhunderts aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Würzburg Codex M.ch.f.760.'' (Ausstellung zur 500. Wiederkehr des Geburtstages von Magister Lorenz Fries (1489–1550), 19. Oktober – 3. Dezember 1989) Universitätsbibliothek Würzburg 1989, ISBN 3-923959-14-1, hier: S. 6 f.</ref> Bis 1806 wuchs der Gesamtbestand auf 25.500 Bände. Private Sammlungen erhielt die Bibliothek etwa durch die Würzburger Sammler [[Friedrich Prym]] (vgl. [[Sosylos]]-[[Papyrus]]), Philipp Franz Horn (1781–1856), Oberpfleger am [[Juliusspital]], und den Mediziner [[Johann Lukas Schönlein]].<ref>Gottfried Mälzer: ''Würzburg als Bücherstadt.'' In: Karl H. Pressler (Hrsg.): ''Aus dem Antiquariat.'' Band 8, 1990 (= ''Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe.'' Nr. 70, 31. August 1990), S. A 317 – A 329, hier: S. A 326 und A 329.</ref> Durch Schenkung und Kauf – zum Beispiel der [[Fürstlich Leiningensche Bibliothek Amorbach| Fürstlich Leiningenschen Bibliothek Amorbach]] – wuchs der Gesamtbestand in den folgenden 100 Jahren auf 370.000 Bände. Bei der letzten Zählung vor dem [[Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945]] waren es 462.000 Bände.
Der Brand vernichtete 80 % des Bestandes. Die unter dem Staatsoberbibliothekar und stellvertretendem Direktor der UB Georg Keller erfolgte Wiederherstellung der Bibliotheksräume in der Domerschulgasse<ref>Julius-Maximilians-Universität Würzburg: ''Vorlesungs-Verzeichnis für das Sommer-Halbjahr 1948.'' Universitätsdruckerei H. Stürtz, Würzburg 1948, S. 16.</ref> war 1957 abgeschlossen. 1981 wurde der Neubau (Architekt: [[Alexander Freiherr von Branca]]) auf dem Erweiterungsgelände ''Am Hubland'' bezogen. In dem Gebäude war bis Juni 2014 auch das [[Institut für Hochschulkunde]] untergebracht.
Zu den bedeutenden Bibliothekaren der Würzburger Universitätsbibliothek zählen [[Peter von Richarz]] und [[Anton Ruland]]. 2019 feierte die Universitätsbibliothek ihr 400-jähriges Bestehen mit einem vielfältigen und umfangreichen Jubiläumsprogramm.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bibliothek.uni-wuerzburg.de/400/ |titel=400 Jahre Universitätsbibliothek Würzburg |werk=Website |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-08 |sprache=}}</ref> Einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr war die Ausstellung „Elfenbein & Ewigkeit“,<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bibliothek.uni-wuerzburg.de/400-alt/ausstellung/ |titel=Ausstellung "Elfenbein & Ewigkeit" |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-08 |sprache=}}</ref> in der über 70 Spitzenstücke aus den Sondersammlungen in einer
== Bibliothekssystem und Bestände ==
Die analogen Bestände der UB umfassen rund 3,6 Millionen Medien, darunter ca.
== UB Würzburg in Zahlen (
[[Datei:
[[Datei:Festakt 400JahreUBWuerzburg.jpg|alternativtext=Mit Menschen gefüllte Halle der Zentralbibliothek am Festakt der Universitätsbibliothek Würzburg|mini|Festakt zum 400-jährigen Jubiläum der Universitätsbibliothek Würzburg]]
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| Digitale Bestände (E-Books, E-Zeitungen und E-Zeitschriften)
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|Neuzugang (gedruckt)
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|Digitalisierte Seiten
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| E-Book-Zugriffe
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| Zugriffe auf Artikel in E-Zeitschriften|| 1.381.082
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|Suchanfragen im Online-Katalog
|3.042.982
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| Aufrufe E-Learning-Angebote|| 2.931
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| Kurse, Schulungen (Teilnehmende)
|5.733
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| Lernarbeitsplätze (zentral und dezentral) || 2.539
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| Entleihungen
|| 408.728
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| Auskunftsanfragen||20.591
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== Service ==
Die Universitätsbibliothek bietet Einführungskurse für spezielle Zielgruppen an, z. B. für Studierende, Schüler und Lehrer sowie Veranstaltungen, die sich an ein breiteres Publikum richten. Hierzu gehören auch die unter einem bestimmten Thema stehenden Führungen der Abteilung Sondersammlungen. Für ihre intensive und beispielhafte Zusammenarbeit mit Schulen erhielt die UB wiederholt das bayerische Gütesiegel ''Bibliotheken – Partner der Schulen''. Daneben werden zahlreiche Kurse zur Vermittlung von Informationskompetenz angeboten, die in die Curricula fast aller Studiengänge der Universität Würzburg integriert sind. Während der
== Sondersammlungen ==
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Die Abteilung Handschriften und Alte Drucke erschließt und verwaltet den wertvollen Alt- und Sonderbestand der Universitätsbibliothek. Die seit über 400 Jahren angewachsene Sammlung erfuhr ihren größten Zuwachs in den Jahren der [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]], als zahlreiche Bücher und Handschriften aus den Klöstern und Stiften in und um Würzburg in die Universitätsbibliothek gelangten. Heute umfassen die von der Abteilung betreuten Bestände neben den ca. 2300 Handschriften und ca. 3000 [[Inkunabeln]] zahlreiche Drucke aus den Jahren vor 1801, sowie Papyri, [[Autograf]]en, Nachlässe, [[Originalgrafik]], historische [[Karte (Kartografie)|Karten]] und Pläne. Zu den größten Kostbarkeiten der Sammlungen gehören das in Frankreich im 6. Jahrhundert geschriebene [[Kiliansevangeliar]]<ref>Gottfried Mälzer: ''Würzburg als Bücherstadt.'' In: Karl H. Pressler (Hrsg.): ''Aus dem Antiquariat.'' Band 8, 1990 (= ''Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe.'' Nr. 70, 31. August 1990), S. A 317 – A 329, hier: S. A 321 f.</ref> und das [[Fuldaer Evangeliar]] mit der Würzburger Markbeschreibung sowie das Rundbuch des Fürstbischofs [[Julius Echter]].
Die Abteilung Fränkische [[Landeskunde]] betreut die umfangreichste Sammlung fränkischer Literatur bzw. der Literatur über [[Franken (Region)|Franken]], seine Kultur und Geschichte an einer wissen-schaftlichen Bibliothek. Seit 1962 wird hier auch die Unterfränkische [[Bibliographie]] als [[Regionalbibliographie]] für den bayerischen Regierungsbezirk [[Unterfranken]] erstellt, heute als Teil der [[Bayerische Bibliographie|Bayerischen Bibliographie]]. Räumlich gesehen liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf Unterfranken, daneben wird aber auch Literatur über Mittel- und Oberfranken sowie [[Henneberger Land|Hennebergisches Franken]], [[Hohenlohe]], Württembergisch und Badisches Franken gesammelt. Ein weiterer Teil der Sammlung ist das [[Reisealbum des Pfalzgrafen Ottheinrich]], welches zahlreiche historische Stadtansichten enthält.
== Literatur ==
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* Eva Pleticha-Geuder: Neubau-Träume. Die Planungen für einen Neubau der Universitätsbibliothek Würzburg von 1800–1945. In: Leonhard-Frank-Gesellschaft (Hg.), Festschrift der Leonhard-Frank-Gesellschaft zum 80. Geburtstag von Werner Dettelbacher, Würzburg: Echter, 2006, S. 79–91
* [http://www.vifabbi.de/fabian?Universitaetsbibliothek_(Wuerzburg) Sigrid von der Gönna; Eva Pleticha-Geuder: Würzburg 1. Universitätsbibliothek. In: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Hrsg. v. Bernhard Fabian. Bd. 13. Hildesheim u. a.: Olms-Weidmann 1997, S. 88–125]
* [[Gottfried Mälzer]]: ''Aus der Schatzkammer der Universitätsbibliothek Würzburg. Ausstellung anlässlich des Kolloquiums der Internationalen Bibliophilengesellschaft [vom 15. September bis zum 14. Oktober 1990 in der Universitätsbibliothek].'' Universitätsbibliothek Würzburg, Würzburg 1990 (deutsch und englisch).
* [[Karl Südekum]]: ''Die Universitätsbibliothek auf dem Weg in das nächste Jahrtausend''. Würzburg – heute 67 (1999), S. 6–7.
* [https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/solrsearch/index/search/searchtype/series/id/3 Jahresberichte der Universitätsbibliothek Würzburg]
* Bibliotheksforum Bayern, Jahrgang 10 (1982), Heft 2: Universitätsbibliothek Würzburg.
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* [http://www.bibliothek.uni-wuerzburg.de/ Website der UB Würzburg]
* {{DDB|Institution|NSXPVV4QVHVB24EIH76Y6NJZFKDLQKDT}}
* [https://www.franconica.online/o/s/de/page/welcome Franconica - Das Sammlungsportal]
* [http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/index.html Virtuelle Bibliothek Würzburg]
* [http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/index.html Franconica Online]
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[[Kategorie:Bauwerk von Alexander von Branca]]
[[Kategorie:Regionalbibliothek|Wurzburg]]
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