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Bremen
Nichtbin�re*r Journalist*in Masha Gessen erh�lt Hannah-Arendt-Preis 2023
Masha Gessen darf sich �ber einen prestigetr�chtigen Preis aus Bremen freuen.
Der Preis an Masha Gessen soll Mitte Dezember �bergeben werden (Bild: Suhrkamp Verlag / Lena Di)
- 3. August 2023, 17:30h 2 Min.
Den diesj�hrigen Hannah-Arendt-Preis f�r politisches Denken erh�lt Masha Gessen. Gessen geh�rt der Jury zufolge zu den mutigsten Chronist*innen der Zeit, wie es in einer Mitteilung von Donnerstag hei�t. Gessens B�cher, Essays und Pr�senz �ffneten neue Sichtweisen, die h�lfen, eine Welt im beschleunigten Wandel zu verstehen, teilte der Tr�gerverein des Preises mit.
Gessen, 1967 in Moskau geboren, schreibt �ber politische Str�mungen und Konflikte in der amerikanischen und in der russischen Gesellschaft. Gessen lebt seit 2013 in New York City. 2020 outete sich Gessen als trans-nichtbin�r und verwendet im Englischen das Personalpronomen "they".
/ mashagessenI avoided the topic of pronouns for a while, but when my new book was coming out, it seemed I had to make a decision about self-presentation. I am trans*, nonbinary, so I asked to be referred to as "they." It's been an instructive few weeks.
masha gessen (@mashagessen) June 23, 2020
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"Als Analytiker*in des Niedergangs und der Hoffnung berichtet Gessen �ber Machtspiele und totalit�re Tendenzen ebenso wie �ber zivilen Ungehorsam und die Liebe zur Freiheit. Masha Gessen schreibt �ber den m�hsamen Alltag, �ber kulturelle Konflikte und den Kampf um demokratische Selbstbestimmung", so der Tr�gerverein. "In einer Zeit, die von der autokratischen Erosion in den USA, von einem kriegsbereiten Totalitarismus in Russland und von gravierenden Konflikten zwischen den gro�en M�chten gepr�gt ist, wird das Verstehen geradezu erste B�rgerpflicht. Mit B�chern ebenso wie mit Essays in 'The New Yorker' und einer starken �ffentlichen Pr�senz �ffnet Gessen neue Sichtweisen, die helfen, eine Welt im beschleunigten Wandel zu verstehen."
Mit 10.000 Euro dotiert
Der Hannah-Arendt-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Benannt ist die Auszeichnung nach der Totalitarismus-Forscherin Hannah Arendt (1906-1975). Der Preis soll Menschen ehren, die in der Tradition Arendts zu �ffentlichem politischen Denken und Handeln beitragen. �ber die Vergabe entscheidet den Angaben nach eine unabh�ngige, internationale Jury. Vergeben wird der Preis von einem Tr�gerverein, der Bremer Regierung und den gr�nennahen Heinrich-B�ll-Stiftungen in Berlin und Bremen. Die Preisverleihung ist f�r den 15. Dezember im Bremer Rathaus angek�ndigt.
Im vergangenen Jahr gewann der ukrainische Schriftsteller Serhij Schadan den Hannah-Arendt-Preis. Es gab aber auch Kontroversen um den Preis: Die J�dische Gemeinde kritisierte etwa 2007 die Auszeichnung des britischen Historikers Tony Judt (1948-2010), dem antizionistische Propaganda vorgeworfen wurde. 1998 war die Gr�nenpolitiker Antje Vollmer (1943-2023) geehrt worden, die sich sp�ter als eine der wenigen Vertreter*innen ihrer Partei gegen die Gleichbehandlung von homosexuellen Paaren aussprach (queer.de berichtete). (dpa/dk)