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Das «Dritte Reich» im Visier

Interpretationen, Urteile, Strategien der Action française, 1933-1945

von Michel Grunewald (Autor:in)
©2021 Monographie 286 Seiten

Zusammenfassung

Das Buch befasst sich mit der 1889 gegründeten Bewegung Action Française und der gleichnamigen Zeitschrift, die in erster Linie für die Durchsetzung eines «integralen Nationalismus» als Voraussetzung von Frankreichs Wiedergeburt nach der Niederlage 1870/71 kämpfte. Das Buch analysiert insbesondere die Deutschlandwahrnehmung sowie die Auseinandersetzung des Gründungsmitglieds Charles Maurras und seiner Mitstreiter mit dem Nationalsozialismus. Die Studie setzt sich mit den geschichtlichen Hintergründen auseinander und versucht, durch eine systematischen Auswertung von mehr als 15 Jahrgängen der Tageszeitung L’Action française vom Ende der 1920er Jahre bis zum Erscheinen der letzten Ausgabe im August 1944 eine Lücke zu schließen. Die Grundlinien des politischen Diskurses der Zeitung der Ligue d’Action française werden herausgearbeitet und analysiert.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Title
  • Copyright
  • About the author
  • About the book
  • This eBook can be cited
  • Abstract
  • Résumé
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • TEIL A Im Kampf gegen den »schlechten Vertrag« (1919–1939)
  • Einleitung
  • Kapitel I Die Action française und das »ewige Deutschland«
  • I.1 Die Grundlagen eines Systems
  • Ordnung und Unordnung
  • Die Action française gegen die »Schweizer« Ideen Rousseaus
  • Das »jüdische Miasma« als Gefahr für die Zivilisation
  • I.2. Gegen die Demokratie als »deutsches« System
  • Die Demokratie als Herrschaft der Unordnung und des »Germanismus«
  • Werbung für die Monarchie – Sympathien für den italienischen Faschismus
  • I.3. »Integraler Nationalismus« vs. »Germanismus«
  • I.4 Der Kampf gegen den »Germanismus«: eine Lebensnotwendigkeit für Frankreich
  • Der unüberbrückbare Unterschied zwischen Deutschen und Franzosen
  • Deutsche »Unersättlichkeit«
  • Praktische Konsequenzen für Frankreich
  • Kapitel II Die Wahrnehmung des Nationalsozialismus in L’Action française
  • II.1 Der Nationalsozialismus als genuin deutsches Phänomen
  • II.2 Der Nationalsozialismus als politisches Phänomen
  • Beobachtungen vor Ort
  • Hitlers Rolle als »Führer« der NSDAP
  • Nationalsozialismus – Sozialismus – Kommunismus
  • Nationalsozialismus und Faschismus
  • Nationalsozialismus und Demokratie
  • Der Nationalsozialismus als »Religion« – als »Islam«
  • Hitlers Ziel: der Krieg
  • II.3 Eine antisemitische Wahrnehmung des Nationalsozialismus und des »Dritten Reiches«
  • Der Antisemitismus der Action française
  • Der »semitische Einfluss« in Deutschland
  • Die Action française und die Verfolgung der Juden in Deutschland unter Hitler
  • Ein geheimes Bündnis zwischen »Jerusalem« und »Berlin«
  • Kapitel III L’Action française im Kampf gegen den Nationalsozialismus und das »Dritte Reich« in den 1930er Jahren
  • III. 1 L’Action française gegen die (vermuteten) inneren Feinde Frankreichs
  • Das Versagen der französischen Lehrer
  • Ein unversöhnlicher Kampf gegen Aristide Briand
  • Der Hass der Action française gegen Léon Blum
  • III. 2 »Frankreich zuerst« – La France d’abord410
  • Gegen die Politik der »kollektiven Sicherheit«
  • »Aufrüsten«
  • Plädoyer für einen »realen Nationalismus«
  • Gegen »Kriege um Ideen«
  • III.3 Den »germanistischen Islam« eindämmen (1933–1938)
  • Frankreich und Großbritannien: eine schwierige Beziehung
  • Frankreich-Italien: die Reaktionen der Action française angesichts der Annäherung zwischen Rom und Berlin
  • Gegen ein Abkommen zwischen Paris und Moskau
  • III. 4 Von der Münchner Konferenz bis zum Kriegsausbruch – Die Action française und der Zusammenbruch des Versailler Systems
  • Die Sudetenkrise
  • Nach dem Münchner Abkommen
  • Die polnische Krise
  • Der Weg zum Krieg
  • Kapitel IV Vom »Sitzkrieg« bis zum Zusammenbruch der Dritten Republik
  • Für einen »Frieden im Sinne Bainvilles« (»paix Bainville«)
  • Den »tollwütigen Hund Europas« besiegen
  • Vom »Sitzkrieg« bis zur französischen Niederlage
  • TEIL B Von Vichy bis Clairvaux (1940–1952)
  • Einleitung
  • Kapitel V Das besiegte Frankreich in der Wahrnehmung der Action française
  • V.1 Die Schuldigen beim Namen nennen – Frankreich 1940 = Preußen 1806
  • Die Schuldigen
  • Frankreich 1940 = Preußen 1806/07
  • V.2 Ein neuer Feind: England
  • Kapitel VI Das Werben der AF für eine neue »französische Ordnung«
  • VI 1 Aus Fichtes Reden an die deutsche Nation lernen
  • VI 2 Im Dienst an der Einheit der Nation und für eine »französische Ordnung«
  • Die Einheit der Nation wiederherstellen
  • Für eine neue »französische Ordnung«
  • VI 3 Im Dienst an Pétain – Gegen ein Einparteiensystem
  • Der Kult um Pétain in der Action française
  • Gegen ein Einparteiensystem in Frankreich
  • VI 4 Antisemitismus und »französische Ordnung«
  • Die Maurrasianer als Stützen der antisemitischen Politik des Vichy-Staates
  • Angriffe gegen prominente jüdische französische Politiker
  • Das »internationale Judentum« und dessen Schuld am Krieg
  • Kapitel VII »La France seule«: Idee und Wirklichkeit
  • VII 1 Plädoyer für Äquidistanz Frankreichs gegenüber London und Berlin
  • Den Franzosen vermitteln, was »La France seule« international bedeute könne
  • Die Krise Ende 1942
  • 1943
  • VII 2 »France seule« und Kollaboration mit NS-Deutschland
  • Die Action française und die Montoire-Politik
  • Von Montoire bis zur Rückkehr Lavals an die Macht
  • Nach Lavals Rückkehr an die Macht
  • Die Action française und die »Relève«-Politik943
  • Die Action française und der »service du travail obligatoire« (STO)
  • Kapitel VIII Das letzte Jahr des Vichy-Regimes
  • L’Action française und die Lage in Frankreich Ende 1943
  • Im Frühjahr 1944
  • Pétain in Paris (Ende April 1944)
  • Das Ende
  • Warum die Action française mit ihrer »France seule«-Vorstellung scheitern musste
  • Kapitel IX Die Action française und der »Germanismus« nach dem Zweiten Weltkrieg (1945–1952)
  • Maurras’ Selbstrechtfertigung
  • Ein nie endender Kampf gegen Deutschland und den »Germanismus«
  • Epilog
  • Fazit
  • Literatur
  • Personenverzeichnis
  • Series Index

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Einleitung

Am 25.Januar19451 verkündete der Sondergerichtshof der Republik in Lyon das Urteil im Prozess gegen die beiden überlebenden Gründungsmitglieder der »Ligue d’Action française«, Charles Maurras und Maurice Pujo. Maurras wurde »nach Paragraph 75 des [französischen] Strafgesetzbuches wegen Landesverrats zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe und zur Aberkennung seiner bürgerlichen Ehrenrechte« verurteilt.2 Pujo wurde »von der Anklage wegen Landesverrats freigesprochen und nach Paragraph 83 des Strafgesetzbuches wegen Taten verurteilt, die geeignet waren, der nationalen Verteidigung Schaden zuzufügen«; das Strafmaß gegen ihn lautete auf »fünf Jahre Freiheitsentzug, 20 000 Francs Strafgeld und Aberkennung seiner bürgerlichen Ehrenrechte«.3

Die Verurteilung von Maurras und Pujo wirft ein Schlaglicht auf einen »blinden Fleck« in der Forschung über die Action française: Die Deutschlandwahrnehmung wie die Auseinandersetzung Maurras’ und seiner Mitstreiter mit dem Nationalsozialismus sind trotz ihrer zentralen Bedeutung zur Einordnung der politischen Positionen ihrer Bewegung noch nicht Gegenstand einer gründlichen Analyse gewesen.

Diese Lücke soll diese Studie4 schließen, die sich als Beitrag zur Perzeptionsforschung, zur Ideologiegeschichte, zur Kulturgeschichte des Politischen wie auch zur historischen Presseforschung versteht. Ihre Grundlage besteht in der ←15 | 16→systematischen Auswertung von mehr als 15 Jahrgängen der Tageszeitung L’Action française vom Ende der 1920er Jahre bis zum Erscheinen der letzten Ausgabe im August 1944. Es gilt, gestützt auf dieser Quellenbasis, die Grundlinien des politischen Diskurses der Zeitung der Ligue d’Action française herauszuarbeiten und zu analysieren wie auch zum Teil in einem close-reading-Verfahren der genuinen Rhetorik ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden, die über mehrere Jahrzehnte neben ihrer Ideologie ein strukturierendes Merkmal ihrer nahezu täglich erscheinenden Berichte und Kommentare gewesen ist. Die Autoren der Action française waren in ihrer Mehrheit Literaten und (gleichzeitig) engagierte Publizisten aber in keiner Weise professionelle Journalisten, denen es in erster Linie darum gegangen wäre, die von ihnen dargestellten Sachverhalte zuerst möglichst sachlich darzustellen und einzuordnen. Ihre Berichte und Kommentare waren oft »aus dem Bauch heraus« geschrieben, und ließen keinen Zweifel an den Sympathien und Abneigungen ihrer Verfasser aufkommen.

Wenn man sie in ihrer Gesamtheit in den Blick nimmt, lesen sich die Beiträge, die die Mitarbeiter der Action française bis Ende 1944 der politischen Entwicklung in Frankreich und Europa widmeten wie Bausteine zu einer Chronik der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts aus der Feder engagierter Publizisten. Der besondere journalistische Stil der Action française prägt auch deren Darstellung des Nationalsozialismus und des »Dritten Reiches«, die im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht, in der gleichzeitig nacherzählt und analysiert wird, wie Maurras und seine Mitstreiter ihre Stellungnahmen gegenüber Hitler und seinen Parteigängern formulierten und begründeten.

Während des Zeitraumes, auf dem hier der Focus der Untersuchung liegt, verfügte die Action française über einen überaus stabilen Mitarbeiterstab aus zum Teil hochgebildeten Publizisten (zwei von ihnen wurden in den 1930er Jahren Mitglieder der Académie française),5 Diese Autoren waren zwar sehr gut informierte und scharfe Beobachter ihrer Zeit, aber sie filterten ihre politische Realitäten maßgeblich durch ihre ideologische Brille und ordneten sie nach einem Analyseraster aus dem 19. Jahrhundert ein, das sie von den Anfängen ihrer Zeitung 1908 bis zu deren Untergang1944 nie kritisch hinterfragten.

Maurras und seine Mitstreiter waren bekennende Monarchisten und Antisemiten. Sie bekämpften die Dritte Republik als Schöpfung von »Juden«, Protestanten, Freimaurern usw. und setzten sich unermüdlich für die Wiederherstellung der Monarchie ein, die in ihren Augen allein Frankreich vor dem Untergang ←16 | 17→retten konnte. Sie waren keine Faschisten,6 obwohl sie Mussolini als Staatsmann schätzten. Sie äußerten nie die geringste Sympathie für den Nationalsozialismus und erkannten in Hitler eine Gefahr für den Weltfrieden.

Gegenstand dieser Arbeit ist ein zentrales Identitätsmerkmal der Action française, das bislang weitgehend unberücksichtigt geblieben ist: Die 1898 als »Comité d’Action française« ins Leben gerufene und 1905 in »Ligue d’Action française«7 umbenannte Bewegung focht in erster Linie für die Durchsetzung eines »integralen Nationalismus« als Voraussetzung von Frankreichs Wiedergeburt nach der Niederlage 1870/71. Gleichermaßen für ihr ideologisches Koordinatensystem wichtig war allerdings von Beginn an ihre kompromisslose Abgrenzung gegenüber Deutschland und dem »Germanismus«, den die Maurrassianer zum fundamentalen Feindbild für Frankreich erklärten.

Die Tageszeitung L’Action française erschien erstmals am 21. März 1908. Politischer Direktor und Chefredakteur des Blattes bei seiner Gründung waren Henri Vaugeois und Léon Daudet. Nach Vaugeois’ frühem Tod 1916 übernahmen Daudet und Maurras die politische Leitung der Zeitung gemeinsam mit Maurice Pujo,8 der zu deren Chefredakteur avancierte und nach dem Tod von Daudet 1942 zusammen mit Maurras bis Ende August 1944 als Herausgeber fungierte.

L’Action française9 unterschied sich von der Mehrzahl der anderen Pariser Tageszeitungen durch ihren dezidiert polemischen Stil und die prononcierte ←17 | 18→Neigung ihrer Redakteure, missliebige Personen zu diffamieren. Sämtliche Vertreter der Eliten der Dritten Republik wurden von ihnen als schlechte Franzosen und gar als Betrüger an den Pranger gestellt. Eine der häufigsten Zielscheiben ihrer zahlreichen Diffamierungskampagnen war Aristide Briand, den die Zeitung wegen seiner angeblichen Schwäche gegenüber Deutschland mit ihrem Hass verfolgte. Am verhasstesten war ihr Léon Blum aufgrund seiner jüdischen Herkunft.

Dass der Focus dieser Studie auf der Auseinandersetzung der Action française mit dem Nationalsozialismus liegt, geht auf eine Beobachtung zurück, die bereits Gegenstand eines Aufsatzes ihres Verfassers10 gewesen ist: Im Gegensatz zu den französischen Historikern sahen Maurras und seine Mitstreiter im Verlauf der deutschen Geschichte vom 16. Jahrhundert bis in die späten 1930er Jahre hinein eine bruchlose Entwicklung, die mit der Reformation ihren Anfang genommen habe. Daher lehnten sie die zeitgenössischen Faschismus-Theorien ab, die den Nationalsozialismus in eine weltweite Strömung einbetteten. Von ihrer Warte aus war die Ideologie Hitlers und seiner Parteigänger genuin deutsch. Ihnen zufolge hatte die innere Krise in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg das schädliche Potential des »Germanismus« zu seiner vorläufig höchsten Entfaltung gebracht und die Feindschaft zwischen Frankreich und Deutschland noch weiter vertieft.

Die Gründungsmitglieder der Action française wurden unmittelbar vor dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 und in dessen unmittelbaren Nachkriegsjahren geboren.11 Zu ihren frühesten Erfahrungen gehörte die elementare Identitätskrise, die ihr Land zu bewältigen hatte, um wieder Tritt zu fassen. In diesem Frankreich, das sich z.T. neu erfinden musste, wurden die Werke deutscher Philosophen der Aufklärung wie des Idealismus eingehend rezipiert und ←18 | 19→in Übersetzungen dem französischen Publikum zugänglich gemacht wie z.B. 1894 die Reden an die deutsche Nation von Johann Gottlieb Fichte.12 Zu den frühesten Rezipienten von Fichtes Reden zählte der junge Charles Maurras, der 1895 deren Veröffentlichung zum Anlass nahm, in einem durch und durch polemischen Aufsatz den seines Erachtens unüberbrückbaren Gegensatz von »Germanismus« und civilisation zu thematisieren.13 Auf die Hauptthesen aus diesem Aufsatz stützten sich Maurras und seine Mitstreiter in allen ihren Einlassungen über Deutschland und den Nationalsozialismus. Ihnen zufolge waren die Nationalsozialisten die legitimen Erben der deutschen Nationalbewegung, wie sie zur Zeit der antinapoleonischen Kriege entstanden war, und es bestand für sie kein Zweifel, dass es Hitler gelungen war, den deutschen Patriotismus in seinem Sinn neu zu beleben. Dadurch sei der Unterschied zwischen Frankreich und Deutschland umso auffallender: Die Dritte Republik sei eindeutig unpatriotisch und die grande nation seit dem Untergang der Monarchie nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Vor diesem skizzierten ideologischen Hintergrund erfolgte die Wahrnehmung der Nationalsozialismus in der Action française. Um der Gefahr zu begegnen, der Hitler und seine Paladine Europa aussetzten, sahen die Anführer der Action française einen einzigen Weg: die Durchsetzung des von ihnen verfochtenen »integralen Nationalismus«, um mit der Umwandlung der Republik in eine autoritäre Monarchie eine grundlegende Erneuerung Frankreichs ins Werk zu setzen. Für den Fall, dass dies eintreten würde, hofften Maurras und seine Getreuen, dass ihr Land auf internationalem Parkett auch einen Teil der ihm ihres Erachtens verloren gegangen Glaubwürdigkeit zurückgewinnen würde.

Die Gedankenspiele der Action française waren in der Welt der 1920er und 1930er Jahre irreal. Die europäische Krise, die sich nach dem Machtantritt Hitlers zuspitzte, der Niedergang der Dritten Republik und das Scheitern Pétains, in den Maurras ab 1940 alle seine Hoffnungen gesetzt hatte, besiegelten das endgültige Scheitern der Strategie seiner Bewegung. Maurras und seine Getreuen blieben in ihrer Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus erfolglos. Nach der Niederlage Frankreichs blieben sie ihrer Abneigung gegen den »Germanismus« treu und kämpften auf verlorenem Posten für eine »französische Ordnung«, die in einem neuen europäischen System geeignet sein sollte, einem »selbständigen« ←19 | 20→Frankreich (»France seule«) eine Zukunft zu sichern. Am Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sie sich im Lager der Besiegten und galten in Frankreich wegen ihrer Unterstützung des Vichy-Regimes 1940–1944 als Verräter.

Die letzte Phase ihrer Auseinandersetzung mit dem »Germanismus« begann 1945 mit dem Prozess gegen Maurras und Pujo; zum Abschluss kam sie mit der Veröffentlichung von Maurras’ letzten Schriften Anfang der 1950er Jahre.

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Einleitung

In der Zwischenkriegszeit stand L’Action française in frontaler Opposition gegenüber sämtlichen französischen Regierungen und lehnte deren Deutschland-Politik grundsätzlich ab. Als radikal deutschfeindliches Organ warnte sie beharrlich vor Revanchegelüsten, die in allen Schichten der deutschen Bevölkerung seit 1918 am Werk seien und von sämtlichen deutschen Politikern geschürt würden. Auf ihren ersten beiden, der Politik gewidmeten Seiten, nahm die deutsch-französische Problematik etwa zwei Drittel des redaktionellen Raumes ein.

Details

Seiten
286
Erscheinungsjahr
2021
ISBN (PDF)
9783631857304
ISBN (ePUB)
9783631857311
ISBN (Hardcover)
9783631856062
DOI
10.3726/b18710
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (September)
Schlagworte
Action française «Integraler» Nationalismus Charles Maurras Antigermanismus Französische Antisemiten Fichte-Rezeption
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2021. 286 S.

Biographische Angaben

Michel Grunewald (Autor:in)

Michel Grunewald ist Professor für Germanistik an der Université de Lorraine (Metz). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Klaus Mann, Arthur Moeller van den Bruck, die «konservative Revolution» in Deutschland, die deutsch-französischen Beziehungen und die Rezeption des Nationalsozialismus

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