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Hansa-Youngster lebt seinen großen Traum vom Profifußballer

Rostock / Lesedauer: 5 min

Er ist 18, kommt aus einem Dorf bei Altentreptow und spielt in der Jugend des FC Hansa Rostock. Claas Zamzow träumt von einer Karriere als Fußballprofi. 
Veröffentlicht:03.05.2024, 10:00

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Seinen Traum hat er jeden Tag vor Augen: Die Nachwuchsakademie des FC Hansa Rostock liegt nur unweit des Ostseestadions, dort möchte Claas Zamzow auch einmal auf dem Rasen stehen. Bestenfalls im Trikot des FC Hansa, das würde vermutlich seinem Vater und dem Opa besonders gefallen. Sie sind glühende Fans des Klubs von der Ostseeküste. "Es wäre sehr cool", sagt Claas Zamzow.

Der 18-Jährige möchte einmal Fußballprofi werden. Der junge Mann aus Werder lebt diesen großen Traum wie Millionen andere junge Menschen auch. Doch Claas Zamzow hat schon viele Stufen genommen auf dem Weg dorthin; er steht jetzt sozusagen vor der Tür. 

Seit zwei Jahren spielt er für den FC Hansa Rostock, aktuell bestreitet der Stürmer seine erste Bundesliga-Saison mit der U19 des Zweitligisten. Als Linksaußen stehen sechs Tore und vier Vorlagen zu Buche - er ist Hansas bester Torjäger. Trainer Christian Rahm baut auf den Youngster. "Es läuft ganz gut, ich bin Stammspieler und zufrieden", sagt er.

Die U19 steht derzeit im Tabellenkeller, zuletzt gab es eine 1:3-Niederlage beim Hamburger SV. Das Hansa-Tor erzielte Zamzow. Zwei Runden stehen in der Bundesliga noch an. Am kommenden Samstag (11 Uhr) ist Dynamo Dresden zu Gast in der Hansestadt, eine Woche später kommt Hannover 96. "Wir wollen noch ein paar Punkte holen", sagt der Torjäger.

Claas Zamzow (rechts, im Spiel gegen Werder Bremen) stürmt für die U19 des FC Hansa Rostock.
Claas Zamzow (rechts, im Spiel gegen Werder Bremen) stürmt für die U19 des FC Hansa Rostock. (Foto: FC Hansa)

Absteigen kann Hansa aber nicht. Der DFB krempelt den Nachwuchsfußball komplett um, ab der nächsten Saison gibt es eine Liga nur mit den Teams der Nachwuchsleistungszentren (NLZ). Zamzow ahnt, was dann auf ihn zukommt: "Das wird noch einmal eine ganz andere Nummer."

Claas Zamzow lebt im Internat des FC Hansap

Und - für den jungen Hansa-Stürmer wird es auch die entscheidende Saison werden. Danach weiß er, ob er seinen Profi-Traum weiterleben kann. "In der Saison muss alles stimmen, das ist mir klar", sagt Claas Zamzow. Das Ziel sei Hansas U23, die aktuell in der Regionalliga spielt.

Darauf ist auch sein Leben in Rostock eingerichtet. Er lebt im Internat des FC Hansa, besucht das Christophorus-Gymnasium. Sein Tag ist ausgefüllt, oft zweimal am Tag Training, dazwischen Schule, abends lernen. Der Stürmer erzählt, dass er sich im Internat am Abend aber dennoch die Zeit nimmt, selbst zu kochen: "Gesunde Ernährung ist mir schon sehr wichtig." Der Fokus ist allein auf seine Karriere gerichtet - in allen Bereichen.

Viel Freizeit bleibt dem jungen Hansa-Kicker nicht. "Wenn mal Zeit ist, gehen wir in die Stadt oder fahren nach Warnemünde an den Strand, das ist ja nicht weit", erzählt Claas Zamzow. Zu Hause bei seinen Eltern in Werder, das Dorf liegt bei Altentreptow, ist er, so oft es geht. "Manchmal bleibt nur der Sonntag, wenn wir am Samstag spielen. Aber das ist mir wichtig. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir das alles ermöglicht haben." 

Zuerst landete der Fußballer beim Handball

In Werder wuchs Claas Zamzow auf, beim FSV Altentreptow fing er mit dem Fußball an. Dabei hätte er auch Handballer werden können. "Ich kann mich daran natürlich nicht mehr erinnern, weil ich noch ganz klein war. Aber meine Eltern haben es mir erzählt", blickt er zurück: "Wir waren beim Handball in Altentreptow, aber ich habe den Handball nicht mit der Hand gespielt, sondern immer mit dem Fuß. Die Trainerin hat dann zu meinen Eltern gesagt, schicken Sie ihren Jungen lieber zum Fußball."

Marita Scharf war bei den Bambini des FSV Altentreptow seine erste Übungsleiterin, später übernahm Nachwuchstrainer Oliver Thoms den Steppke. Schnell war klar - der kleine Zamzow ist ein Guter. Meist kickte er schon bei den älteren Jahrgängen mit, schoss viele Tore. Zur Saison 2017/18 wechselte er schließlich zum 1. FC Neubrandenburg. "Oli Thoms hat gemeint, wenn ich weiterkommen möchte, muss ich wechseln", erinnert er sich. 

Als Jungspund kickte Claas Zamzow (rechts) für den FSV Altentreptow.
Als Jungspund kickte Claas Zamzow (rechts) für den FSV Altentreptow. (Foto: Günter Westphal)

Beim FCN, mit dem Claas Zamzow 2018 beim Nordkurier-Knabenturnier spielte, wurde schließlich der FC Hansa Rostock auf ihn aufmerksam. "Wir hatten in Greifswald einen Leistungsvergleich mit Hansa und Greifswald. Gegen Hansa haben wir 4:1 gewonnen", erzählt der 18-Jährige mit einem Lächeln. Das FCN-Talent glänzte dabei als Torschütze und Vorbereiter. Wenige Tage später klingelte bei den Zamzows in Werder das Telefon, ein Hansa-Verantwortlicher war am anderen Ende der Leitung.  

"Schon während des Gesprächs war mir klar, dass ich zu Hansa möchte", erzählt Claas Zamzow. Das war irgendwann im Jahr 2021, im Juli 2022 ging es an die Küste. Heute sagt er, dass er damals alles richtig gemacht habe. Er fühle sich sehr wohl, Hansa sei ein toller Club. 

Claas Zamzow hat schon einen Berater

Wie groß die Strahlkraft des Fußballvereins in der Region ist, hat Claas Zamzow selbst schon erleben dürfen. Mit der U19 war er zu einem Testspiel in Dummerstorf bei Rostock, der Tag bleibt ihm unvergessen: "Da waren vielleicht 1000 Zuschauer und viele wollten Autogramme oder Selfies von uns, nur weil wir bei Hansa spielen. Die konnten uns noch gar nicht kennen. Das war schon komisch. Aber auch schön."

Claas Zamzow würde seinen Weg gern beim FC Hansa Rostock weitergehen. Doch er ist nicht blauäugig, weiß, dass ein Vertrag beim Club von vielen Faktoren abhängig ist und man manchmal Glück benötigt. Deshalb hat sich der Stürmer auch bereits einen Berater genommen, der ihn jetzt in allen Fragen betreut. Auf dem Weg in den Profifußball möchte Claas Zamzow nichts unversucht lassen.