StartseiteRegionalAnklamSo soll es mit Jarmens geschlossenem Altenheim weitergehen

Diakonieverein

So soll es mit Jarmens geschlossenem Altenheim weitergehen

Jarmen / Lesedauer: 2 min

Der Pommersche Diakonievereins scheint eine weitgehend interne Lösung für die Nachnutzung des 2023 geschlossenen Alten- und Pflegeheimes „Annastift“ in Jarmen gefunden zu haben.
Veröffentlicht:31.01.2024, 19:01

Artikel teilen:

„Wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, kann das Haus ab 2025 mit neuem Leben gefüllt werden“, erklärte jetzt Manuela Röthke auf Nordkurier-Anfrage. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit des in Züssow ansässigen Pommerschen Diakonievereins zuständig, der neben vielen anderen Einrichtungen bis zum Herbst 2023 auch ein Alten- und Pflegeheim in Jarmen betrieb.

Verkauf stand nicht zur Debatte

Doch wegen Personal- und Belegungsproblemen verwarf er die zuvor bestehenden Anbau-Überlegungen und zog stattdessen das 1994 in der Lindenstraße der Peenestadt eröffnete „Annastift“ leer. Um diesen Geschäftszweig in der Region dann im moderneren Nikolaiheim im benachbarten Gützkow zu konzentrieren.

Der Verein stellte allerdings von Anfang an klar, dass er Eigentümer der Immobilie bleiben wolle, und kündigte die Gründung einer innerbetrieblichen Arbeitsgruppe an, um nach Möglichkeiten für eine Nachnutzung zu suchen. Was wegen der Größe und des aus der Baugeschichte bedingten Zuschnitts der Räumlichkeiten als nicht gerade einfach galt.

Schließlich war das mit seinem großen Säulenportikus samt Terrasse obenauf sehr repräsentativ wirkende Gebäude Anfang der 1920er-Jahre als Firmensitz für den „Landwirtschaftlichen An- und Verkaufsverein“ errichtet worden und fungierte zu DDR-Zeiten als Landambulatorium. Trotzdem scheinen die internen Überlegungen nun recht schnell Früchte getragen zu haben.

Projekte für betreutes Wohnen geplant

Die verschiedenen Ebenen des Hauses aufgreifend, werde für die Zukunft eine Mischnutzung angestrebt, so die Pressesprecherin. Dabei gehe es zum einen um betreute Wohnformen im Rahmen der Kinder- und Jugendnothilfe und zum anderen um den Pflegebereich, insbesondere sogenanntes ambulantes betreutes Wohnen. Solche Angebote richten sich in der Regel an Menschen mit Beeinträchtigungen, die trotzdem eigenständig und in einer eigenen Wohnung leben können und möchten, aber Hilfe benötigen. Darüber hinaus stehe die gewerbliche Nutzung einzelner Räume in Aussicht.

Nur Letzteres indes werde eine Fremdnutzung der Immobilie bedeuten, wie Manuela Röthke erläuterte. „Das andere sind beides Angebote, die wir im eigenen Rahmen umsetzen möchten.“ Derzeit würden zu diesen Plänen Abstimmungen mit Architekten laufen. „Weil es vorher ja einige bauliche Veränderungen geben muss.“ Die Umsetzung soll dann möglichst noch in diesem Jahr beginnen, damit im nächsten der Startschuss für die neue Nutzung folgen kann.

Auch für die Kommune dürften das erfreuliche Nachrichten sein. Schließlich hegten nicht wenige Jarmener Befürchtungen, dass das „Annastift“ jahrelang leer stehen und dann vielleicht zur Ruine verkommen könnte. Obwohl der Züssower Träger von vornherein versprochen hatte, sich um den Erhalt der Bausubstanz und die Pflege des Geländes zu kümmern, einschließlich der Sicherung gegen Vandalismus.

Einhergegangen war das mit der persönlichen Zusicherung von Geschäftsführer Michael Bartels, dass eine Vermietung als Flüchtlingsunterkunft, wie sie kurz nach dem Bekanntwerden der Schließung über die sogenannten sozialen Medien in der Region kolportiert wurde, nicht infrage komme. Auch jetzt wohne niemand in dem Gebäude, wie die Pressesprecherin klarstellte.