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Kategorie: Rezensionen

Jaqueline Kornmüller, 6 aus 49

Jaqueline Kornmüller, 6 aus 49

In ihrer Novelle „Das Haus verlassen“ – so passend illustriert von Kat Menschik – geht es um den Verkauf des Hauses, in dem die Ich-Erzählerin wohnt. Auch in diesem Roman geht es um ein Haus. Es ist das Hotel „Amalia“, das Lina leitet. Sie ist die Großmutter der Ich-Erzählerin und leidenschaftliche Lottospielerin, daher der Romantitel. Dieses Hotel ist Linas Lebens(t)raum, die als Küchenhilfe in einem Hotel begonnen hat und mit Umsicht und Weitsicht erkennt, dass die aufmerksame Arbeit für Gäste…

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In Sichtweite

In Sichtweite

Kalendermäßig ist das Jahr 2026 in den Buchhandlungen bereits angekommen, sozusagen in Sichtweite: Seit Jahren begleitet mich dieser Kalender. Ja, nicht immer sind alle 365 Zitate sinn-haft, zielführend, lustig, erbaulich, was weiß ich. Dennoch mag ich diesen Kalender, vor allem das Motto: Abreißen und Loslassen! Die Rückseiten dienen mir als tägliche To-Do- oder auch Einkaufslisten. Das Papier ist so gut, dass es sich auch mit Füllhalter beschreiben lässt, ohne dass die Tinte verläuft. Man muss auch gönnen können ;)

Johanna Frid, Haralds Mama

Johanna Frid, Haralds Mama

„Jemand sagte meinen Namen, im Befehlston. Nicht wie ein freundlicher Gruß, sondern wie wenn man in der Sprechstunde beim Onkologen aufgerufen wird. Ein Todesurteil. Es war nur ein Name. Die Frau, die ihn gerufen hatte, betrachtete mich mehr oder weniger lächelnd. … Ich hoffte, dass sie mich nicht umarmen würde, so in einer Art flauschiger Strafe. Das perfekte Verbrechen.“ Die eine elegant gekleidet, den cremeweißen, französischen Mantel über der Schulter drapiert, die andere in gigantischer Daunenjacke. Eine Axt in ihrer…

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Weike Wang, Die Ferien

Weike Wang, Die Ferien

Der Roman erzählt von zwei Sommerurlauben, die Keru und Nate abwechselnd mit mit ihren jeweiligen (Schwieger) Eltern in einem kleinen Ferienhaus verbringen. Da werden schnell mal die kulturellen und sozialen Unterschiede – Keru ist chinesische Amerikanerin – ihrer Herkunftsfamilien deutlich. Das, was die beiden jungen Leute aneinander faszinierend fanden, als sie sich kennenlernten, wird nun zu einem heiklen Gradmesser im Umgang mit den (Schwieger)Eltern auf der einen Seite, aber auch zwischen ihnen, denn beide sind durch die Gegenwart ihrer jeweiligen…

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Christina Hauff, Schattengrünes Tal

Christina Hauff, Schattengrünes Tal

Kristina Hauffs Roman „Unter Wasser Nacht“ ist verfilmt worden und wird im ZDF im Sommer unter dem Titel „Das verschwundene Kind“ gezeigt mit Mark Waschke und Julia Koschnitz in den Hauptrollen, so jedenfalls die Presseinformation des Hanser Verlages. Auch „Schattengrünes Tal“ ist ein erweitertes Kammerspiel um Lisa und Simon, die als Ehepaar in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald leben. Er ist Förster und kommt gerade von einer Forschungsreise, einer Wanderung durch den Bialowieza-Nationalpark, dem letzten Flachlandurwald Europas zurück. Er ist…

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Chantal Akerman, Eine Familie in Brüssel

Chantal Akerman, Eine Familie in Brüssel

Dieser nur 94 Seiten starke Roman erzählt – in erlebter Rede aus unterschiedlichen Perspektiven – von einer in der Welt verstreuten Familie, deren Mitglieder namenlos bleiben, und das auf recht distanzierte Weise: „Und dann sehe ich noch eine große fast leere Wohnung in Brüssel. Darin nur eine Frau oft im Morgenmantel. Eine Frau die grade ihren Mann verloren hat. …Ich sehe sie vor allem am Telefon und vor ihrem Fernseher auf dem Sofa liegen manchmal eine Zeitung vor sich. Wenn…

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Ayelet Gundar-Goshem, Ungebetene Gäste

Ayelet Gundar-Goshem, Ungebetene Gäste

Naomi ist eine junge Mutter, mit einem Hang zur Überbehütung. Sie genießt mit ihrem 14 Monate alten Sohn Uri die „Bande der Mutterschaft“, fühlt sich geschmeichelt und genervt zugleich, dass er letztlich nur an ihrer Brust einschläft. Sie hat ihn ständig im Blick, immer aus der Sorge heraus, es könnte ihm etwas passieren bzw. er könnte etwas umwerfen, etwas, was er anscheinend dauernd macht. Doch im entscheidenden Augenblick hat sie ihn für einen kurzen Moment auf dem Boden abgesetzt, um…

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Martin Suter, Wut und Liebe

Martin Suter, Wut und Liebe

Camilla und Noah sind seit drei Jahren ein Paar. Doch Camilla will sich von Noah trennen. Sie liebt ihn zwar immer noch, aber nicht das Leben mit ihm, der als Künstler kaum etwas zum gemeinsamen Lebensunterhalt beitragen kann. „Ich will ein Leben ohne finanzielle Sorgen. Kein Luxusleben … aber ein Leben, in dem ich nicht immer überlege, worauf ich verzichten muss, um mir das oder das zu leisten. Ein Leben, das ich mir nicht verdienen muss mit einer Arbeit, die…

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Sebastian Haffner, Abschied

Sebastian Haffner, Abschied

Schon das Cover verweist auf den Inhalt und lässt die Zeit der Handlung erkennen, die in Volker Weidermanns Nachwort ausführlich erklärt wird. Dort finden sich auch entsprechende Hinweise auf die autobiografischen Bezüge zum Autor dieses Romans. Sebastian Haffner ist vielen vielleicht als Verfasser historischer Bücher bekannt, sicher aber nicht als Romanautor. „Abschied“, 1939 im Exil entstanden, erzählt von der noch verbleibenden sehr kurzen Zeit, die Raimund Pretzel – so hieß auch Sebastian Haffner zunächst – mit seiner großen Liebe Teddy,…

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Halle König Ludwig 1/2

Halle König Ludwig 1/2

Neben kulturellen Hügeln hat das Ruhrgebiet auch das ein oder andere Königliche zu bieten: Etwa die Halle König Ludwig, ebenfalls eine der Spielstätten der Ruhrfestspiele mit kleinem Restaurant. Hier werden vor kleinerem Publikum Aufführungen gespielt. In diesem Jahr „Delusional – I killed a Man“ eine Show der brasilianischen Luftakrobatin Diana Salles. Es ist die berührende Show einer Transfrau, die tänzerisch, akrobatisch, mit bildhaft erzählenden Requisiten, einschließlich diverser Kostüme, vieler farbiger Lichteinsätze die Geschichte ihrer Transition und die damit verbundenen schwierigen…

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