Rund 1400 Angestellte hat Kika/Leiner in Österreich noch, nach der Insolvenz wackeln nun deren Arbeitsplätze. Die Gewerkschaft rät den Mitarbeitern jedoch zur Vorsicht.
Stellenabbau und Sanierungsplan halfen nicht, Kika/Leiner musste nach 2023 erneut Insolvenz anmelden. Betroffen sind vor allem die rund 1400 Mitarbeiter des Unternehmens. Ihnen rät die Gewerkschaft GPA, keine voreiligen Schritte zu setzen: „Unterschreiben Sie nichts, setzen Sie keine eigenmächtigen Schritte, kündigen Sie nicht. Sie könnten um Ansprüche umfallen.“
Gewerkschaft rät: „Lassen Sie sich beraten!“
Michael Pieber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Niederösterreich, führt aus: „Im Fall einer Insolvenz übernimmt der Insolvenzentgeltfonds die Auszahlung offener Ansprüche. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind damit davor geschützt, dass ihnen aufgrund der Insolvenz Geld entgeht.“
Wer selbst kündigt oder eine Vereinbarung unterschreibt, gefährdet seine Ansprüche. Pieber rät den Betroffenen daher, sich unbedingt beraten zu lassen, die GPA stünde hier in enger Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung.
Vorbote des Signa-Zusammenbruchs
Als René Benkos Signa-Kartenhaus begann, in sich zusammenzubrechen, war Kika/Leiner noch Teil der Signa Holding. Mitte 2023 verkaufte Signa zwar die Möbelkette – das Kind war damals allerdings bereits in den Brunnen gefallen, kurz nach dem Verkauf meldete Kika/Leiner die erste Insolvenz an.
Die Signa hatte zu diesem Zeitpunkt nach Jahren des aggressiven Wachstums weitere relativ überraschende Verkäufe getätigt, unter anderem einen Anteil von 49,9 Prozent am Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin. Ende November 2023 meldete die Signa Holding schließlich die Insolvenz an.
Der maroden Möbelkette Kika/Leiner beziehungsweise deren Sanierungsbeauftragten kam das denkbar ungelegen. Zwar ließ man öffentlich verlautbaren, dass man „von der Insolvenz der Signa nicht betroffen wäre“, doch die Signa schuldete den Kika/Leiner-Gläubigern, darunter dem Finanzamt, noch insgesamt rund 15 Millionen Euro.
Wie es nun mit dem einstigen Platzhirsch der Möbelbranche weitergeht, ist offiziell unklar. Die Wortspenden des Unternehmens dazu waren allerdings alles andere als optimistisch.
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