Wachau: Safari – einmal anders!

Was ist die Wachau schon besungen worden, sie steht schließlich für eine der herrlichsten Gegenden in Österreich, reicht von Melk bis Krems und lockt jährlich viele Touristen aus aller Welt an. Im Vergleich dazu ist unsere Anreise überschaubar, dauert nicht einmal eine Stunde. Wir treffen uns mit den „Mitreisenden“ im „Il Magazzino“ in Krems-Stein auf einen Kaffee, der nach Italien schmeckt. Was uns eint – wir alle sind mit einem alten Auto gekommen. Das älteste, Baujahr 1954, ist ein Land Rover Series, ohne Dach. Es besitzt Kultstatus, macht aber manchmal durchaus Mucken, erfahren wir beim Kennenlernen.

Heute ist ein goldener Herbsttag, das freut alle – vor allem diejenigen, die offen fahren. Luxus bietet keines dieser neun Autos, aber sie alle haben „das gewisse Etwas“. Elke und Michi haben zu dieser Wachau-Safari eingeladen. Sie kennen sich hier aus, nennen selbst einige dieser Oldtimer ihr Eigen und haben sich auf spezielle Touren in der Wachau spezialisiert. Ob mit dem Jeep, dem Kanu oder dem Fahrrad, es ist immer das besondere Erlebnis, das im Vordergrund steht.

TRAUMHAFTE SOWIE „GEHEIME“ PLÄTZE
Nach dem kleinen Frühstück starten wir mit dem Besuch von Eglsee und der Donauwarte auf dem Braunsdorfer Berg. Wir erklimmen den Turm und freuen uns über den herrlichen Ausblick über das Donau-Tal, die Stadt Krems und das Stift Göttweig. Das prächtige Kloster, das hoch über dem Fluss in 422 m Seehöhe thront, wurde vom Barockbaumeister Lucas von Hildebrandt erbaut und gilt als einer der Orte, die in der Region unbedingt einmal zu besuchen sind.

Es geht auf alten Weinwegen weiter zur Loibnerhöhe und dann zur Ried Pfaffenberg, wo wir eine kleine Rast einlegen – nicht nur um die Umgebung zu genießen, sondern auch um Wein und handgeschöpfte Schokolade, die die alteingesessene Konditorei Hagman aus Krems erzeugt, zu verkosten. Die Wachau ist nicht nur für ihren Wein berühmt, sondern auch für Marillen – und all diese für die Gegend charakteristischen Spezialitäten werden etwa in der Schoko vereint – köstlich, besonders auch die mit Mohn! Da wir ja mit den Land Rovern unterwegs sind, kosten den Wein bei diesem Stopp übrigens die Beifahrer, die anderen haben dafür das reine Fahrvergnügen mit den puristischen Autos.

Die Fahrt führt durch die abwechslungsreiche Wein-, Fels- und Waldlandschaft weiter nach Dürnstein, einem der bekanntesten malerischen Orte in der Wachau. Jetzt im Herbst ist es viel ruhiger, unser kleiner Konvoi fällt auf – Gott sei Dank nicht negativ, im Gegenteil, die Leute, denen wir am Weg begegnen, winken und sprechen uns auf die Autos, von denen die meisten schon als Oldtimer durchgehen, positiv an. Bei manchen hat man sogar den Eindruck, am liebsten würden sie mitkommen. Wir wechseln mit der Rollfähre in Weißenkirchen auf die andere Seite der Donau. Das dauert, aber das stört niemanden, denn wer hier mitmacht, der lässt sich auf Entschleunigung ein. Auch für die Organisatoren ist eines immer wichtig: sich Zeit zu nehmen. Wenn es wo gefällt, bleibt man eben länger.

Der unvergessliche Tag endet – wie könnte es anders sein? – schließlich bei einem regionalen Heurigen, nämlich beim Weingut Polz in Rührsdorf, wo es nicht nur gutes Essen und Trinken gibt, sondern wo auch Gästezimmer zum Übernachten zur Verfügung stehen, was sicherlich eine gute Idee für den Ausklang eines Wachau-Ausflugs ist.