Die Tiroler Bezirke Kufstein und Schwaz wurden am Sonntag umgefärbt. Die ÖVP dominiert noch die Bezirke Kitzbühel, Reutte, Imst, Landeck, Lienz und Innsbruck Land. Bei der Wahlbeteiligung (74,1%) hinkt Tirol hinterher.
Nach der Wahl am Sonntag hat sich die politische Landkarte in Tirol zwar farblich verändert, aber nicht so dramatisch wie in anderen Bundesländern. In sechs Bezirken ist in Tirol weiterhin die ÖVP tonangebend: In Landeck (mit 40,4% Stimmenanteil), in Lienz (39,6%), Kitzbühel (37,6%), Reutte (35,9%), Imst (32,4%) und Innsbruck Land (28,2%).
Vor allem in den Bezirken Landeck und Reutte ist die Welt aus Sicht der Schwarzen noch halbwegs in Ordnung, wenngleich sie bei den Ergebnissen der Nationalratswahl 2019 dort noch einen Fünfer davor stehen hatten. Verluste in zweistelliger Höhe (von minus 14% bis minus 18%) setzte es in acht Bezirken. Nur in Innsbruck war das Minus mit 8% einstellig, da ist die ÖVP aber nur mehr Dritter und ohnedies stets schwach.
Landeshauptstadt ist gerade noch „rot“
In der Landeshauptstadt hat die SPÖ mit 23,1% knapp die Nase vorne, die beiden verbleibenden Bezirke Kufstein (FPÖ 32,7% gegenüber 30,7% ÖVP) und Schwaz (34,1% gegenüber 32,5%) sind – wenn auch knapp – in blauen Händen.
Das kurioseste Ergebnis lieferte – wie berichtet – die Gemeinde Aschau/Zillertal (Heimat von Josef Geisler): Dort kamen die FPÖ und die ÖVP auf exakt die gleiche Stimmenzahl, nämlich jeweils 352, was 38% zu 38% bedeutet. Im von den abgegebene Stimmen in Summe „blau“ gefärbten Bezirk Schwaz dominiert aber nach wie vor in 20 Gemeinden die ÖVP, in 18 die FPÖ und in Aschau sind es eben beide Parteien.
18 Orte in Kufstein sind „blau“
Im Bezirk Kitzbühel hat in allen 20 Gemeinden die ÖVP die Nase vorne. Im Bezirk Kufstein hingegen sind 18 Orte „blau“ und 12 „schwarz“. Das knappste Ergebnis in diesem Bezirk gab es in Reith im Alpbachtal, wo die FPÖ 552 Stimmen (36,6%) erhielt, die ÖVP auf 549 (36,4%) kam.
Knapp ging es auch im Bezirk Innsbruck Land in zwei der 63 Gemeinden her: Zum einen in Fulpmes, wo die ÖVP auf 652 Stimmen (30,5%), die FPÖ auf 648 (30,3%) kam. In Trins gaben drei Stimmen für die FPÖ den Ausschlag. 256 (31,1%) zu 253 Stimmen (30,7%). Überwiegend „schwarz“ auch die Bezirke Landeck, Lienz und Reutte. Im Bezirk Landeck sind von 30 Gemeinden nur drei in FPÖ-Hand. Namentlich Pfunds, Spiss und Tösens.
Bei Wahlbeteiligung hinkt Tirol nach
Im Bezirk Reutte konnte die FPÖ zwei der 37 Gemeinden erobern: Die Bezirkshauptstadt Reutte und Weißenbach. Und im Bezirk Lienz mit 33 Orten kam die FPÖ in Amlach, Dölsach, Lavant, Matrei, Nussdorf-Debant und Virgen auf Platz eins. Die anderen Gemeinden sind in ÖVP-Händen.
Was die Wahlbeteiligung betrifft, hinkt Tirol im Bundesvergleich nach. Hierzulande machten 74,1% (das sind 400.233) der 539.833 Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Bundesweit lag die Wahlbeteiligung bei 77,3%. Niedriger als in Tirol ist sie nur in Wien (70,7%) und in Vorarlberg (71,6%). Die fleißigsten Wähler waren diesmal im Burgenland (82,3%), Niederösterreich (81,7%) sowie in Oberösterreich (79,8%) und in der Steiermark (78,2%) unterwegs.
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