Auf 3100 Metern Höhe

Gebeine von österreichischem Soldaten entdeckt

Ausland
04.09.2024 17:20

Forscher haben in den norditalischen Alpen auf 3100 Metern Höhe die skelettierten Überreste eines österreichisch-ungarischen Soldaten entdeckt. Der Tod soll sich höchstwahrscheinlich während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1916 ereignet haben. 

106 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs sind in den norditalienischen Alpen wieder Leichen gefallener Soldaten entdeckt worden.

Fund im Adamello-Massiv
Forscherinnen und Forscher bargen im Adamello-Massiv in der Lombardei die skelettierten Überreste eines österreichisch-ungarischen Soldaten. Die Reste wurden auf 3100 Meter Höhe gefunden, wie die Behörden mitteilten.

Die Bergung erfolgte mit Unterstützung eines Hubschraubers der Feuerwehr der Provinz Trient. Die Überreste werden einer Untersuchung unterzogen und gemäß den Bestimmungen der zuständigen Militärbehörden bestattet.

Die Überreste, hauptsächlich Knochen, wurden mit militärischen Ausrüstungsgegenständen auf der Oberfläche eines Gletschers entdeckt. Der Tod soll sich höchstwahrscheinlich im Zuge der Kämpfe während der letzten Tage des Aprils 1916 ereignet haben.

Soldat wurde wohl in Gletscherspalte hinabgelassen
Die Funde – Knöpfe, Teile einer Uniform und ein Votivmedaillon mit deutscher Widmung – erlauben die Zuordnung zu einem österreichisch-ungarischen Soldaten. Der Gefallene wurde – wie viele andere – wahrscheinlich von italienischen Soldaten in eine Gletscherspalte hinabgelassen, die damals in Kontakt mit dem felsigen Hang stand. So wurden mehrere Soldaten bestattet.

Seit 20 Jahren führt das Amt für das archäologische Erbe im Trentino Bergungsarbeiten der sterblichen Überreste von Gefallenen des Ersten Weltkriegs durch. Ziel sei es, Informationen zu sammeln, die zur Identifizierung der gefallenen Soldaten beitragen könnten, hieß es von den Expertinnen und Experten.

Nicht der erste derartige Fund
Bereits vor wenigen Tagen waren in der Gemeinde Borgo Valsugana auf 1032 Metern Höhe Skelette zweier österreichisch-ungarischer Soldaten geborgen worden. Sie dürften zwischen dem 25. und 26. Mai 1916 während der Schlacht um die Eroberung des Gipfels im Rahmen der österreichischen Offensive „Strafexpedition“ gefallen sein.

Massengrab im August 2022 gefunden
Im August 2022 war ein Massengrab mit den Leichen von zwölf österreichischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg oberhalb des Tonale-Passes im Trentino entdeckt worden. Neben den Skelettresten wurden persönliche Ausrüstungsteile gefunden – darunter Steigeisen, Stiefel, Gasmaskengehäuse, Werkzeuge und andere Gegenstände. Auch wurden drei Folienbehälter, in denen Immatrikulationsbescheinigungen aus Papier aufbewahrt worden waren, entdeckt. Dass dadurch die Identität der Gefallenen ermittelt werden könne, sei jedoch äußerst schwierig, hieß es.

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