In Duos vorgegangen
Windl legt mit Kollegen deutschen Flugverkehr lahm
Klimaaktivisten der Organisation Letzte Generation haben Donnerstagfrüh den Flugverkehr in Deutschland massiv beeinträchtigt. In den Flughäfen Köln/Bonn und Nürnberg wurde der Flugverkehr eingestellt. Die Aktivisten sollen dabei in Zweiergruppen vorgegangen sein.
Die Letzte Generation berichtete von mehreren Störaktionen an Flughäfen deutschlandweit. Je zwei Aktivisten drangen Angaben der Organisation zufolge in orangen Warnwesten auf die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln/Bonn ein.
Ab 5 Uhr hätten insgesamt acht Menschen Rollbahnen auf den vier Flughäfen betreten und sich auf dem Asphalt festgeklebt, teilte die Letzte Generation mit. „Jeweils zwei Menschen in orangen Warnwesten drückten friedlich ihren Widerstand aus.“
Windl an vorderster Front
Bei einer der Aktivisten handelte es sich um Anja Windl, die zuletzt in Österreich eine Ersatzhaftstrafe abgesessen hatte. Sie warnte, während sie sich festklebte: „Der Klimakollaps ist für etliche Menschen bereits Lebensrealität.“
Im Video: Windl klebt sich auf Flughafengelände fest:
Die Aktivisten stellten Banner mit der Aufschrift „Öl tötet“ und „Sign the treaty“ („Unterzeichnet das Abkommen“) zur Schau. Die Start- und Landebahnen seien nicht betreten worden. Sprechern zufolge hätten sich die Eindringlinge jeweils durch Löcher in Zäunen Zutritt zum Gelände verschafft. Alle Aktivisten wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Der Flugbetrieb konnte mit Verspätung – teilweise von mehreren Stunden – wieder aufgenommen werden.
Gesetzesverschärfung geplant
Die deutsche Bundesregierung will mit einer Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abhalten, berichtet der „Spiegel“.
Kern der geplanten Reform sei die Schaffung einer neuen Vorschrift, die das „vorsätzliche, unberechtigte Eindringen“ unter anderem auf das Rollfeld sowie die Start- und Landebahnen unter Strafe stellt. So soll aufgrund der Strafhöhe von künftigen Aktionen abgesehen werden.
SPD-Zentrale mit Farbe beschmutzt
Die Parteizentrale der Regierungspartei SPD in Berlin wurde unterdessen in den frühen Morgenstunden mit oranger Farbe besprüht. Wie das Lagezentrum der Polizei in Berlin mitteilte, soll die Letzte Generation das Willy-Brandt-Haus besprüht haben. Ob das mit den Regierungsplänen zusammenhängt, ist nicht überliefert.
Innenministerin Nancy Faeser verurteilte die Blockaden. „Diese kriminellen Aktionen sind gefährlich und dumm“, schrieb die SPD-Politikerin auf X. Und weiter: „Die Chaoten riskieren nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gefährden auch andere.“
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