Rechte Umsturzpläne

Lauterbach-Entführung: Mann zu Haft verurteilt

Ausland
14.08.2024 18:58

In Düsseldorf wurde jetzt ein Mann zu einer Haftstrafe verurteilt, der an der geplanten Entführung des deutschen Gesundheitsministers Karl Lauterbach beteiligt gewesen sein soll. Er ist Mitglied der terroristischen Vereinigung „Kaiserreichsgruppe“.

Laut Anklage wollte die Gruppe die Stromversorgung in Deutschland mit Sprengstoffanschlägen wochenlang lahmlegen. Im Mai 2022 sollte eine Umsturz-Aktion erfolgen. Darüber hinaus sollte der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführt werden. Anfang Juli ist bereits einer der Unterstützer der Gruppe zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zudem läuft seit mehr als einem Jahr der Prozess gegen fünf mutmaßliche Rädelsführer (siehe Video oben).

Karl Lauterbach (Bild: AFP)
Karl Lauterbach

„Corona-Gegner auf Abwegen“
Jetzt wurde ein 50-jähriger ehemaliger Haustechniker einer Landesklinik für schuldig bekannt – einerseits der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, andererseits der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Er wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt, zehn Monate saß er bereits in Untersuchungshaft.

Der Familienvater hatte im Prozess gestanden, sich der „Kaiserreichsgruppe“ angeschlossen und deren Umsturzpläne unterstützt zu haben. Eine geplante Entführung Angela Merkels habe er aber abgelehnt. Seine Anwältinnen und Anwälte stellten ihn jedoch als „Papiertiger“ dar, der kein „Reichsbürger“ sei, „sondern ein auf Abwege geratener Corona-Gegner“. Er habe sich nur wichtig machen wollen und seine Lektion gelernt.

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Er ist kein originärer Reichsbürger, sondern jemand, der durch die Umstände radikalisiert wurde.

Der Senat in Düsseldorf

Gegen Mitverschwörer ausgesagt
Aus Sicht des Senats ist der Verurteilte „jemand, der durch die Umstände radikalisiert wurde“. Die Richterinnen und Richter halten dem Installateur zugute, dass er gestanden und gegen Mitverschwörer ausgesagt hatte. Daher wurde der Haftbefehl unter Meldeauflagen außer Vollzug gesetzt, sodass der Mann zunächst wieder auf freiem Fuß ist. Nach der Verhandlung empfingen ihn seine Familie und der Freundeskreis vor dem Gericht mit Sekt.

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