Erica Eloff: „Ich halte nichts von Schubladen“

„Krone“: Sie kommen aus Südafrika. Was war der Grundstein für Ihre Karriere?
Erica Eloff: Ich bin die Älteste von vier Kindern. Ich komme aus einem musikalischen Haushalt. Wenn wir mit dem Auto unterwegs waren, haben wir immer gesungen. Singen hat mir immer Spaß gemacht. Ein Gesangswettbewerb im Gymnasium gab dann den Anstoß für ein Gesangsstudium.

Warum sind Sie nach Europa gekommen?
Die Möglichkeiten in Südafrika sind beschränkt, wenn man Karriere machen möchte.

Mit welchen Hürden haben Sie in Europa gekämpft?
Ich war lange in England, dort hat man mich in die Schublade „Alte Musik und Mozart“ reingeschubst. Ich halte nichts von Schubladen – ich singe Sopran!

Wie erleben Sie die Möglichkeiten in Linz?
Das Repertoire ist interessant. Momentan fühlt es sich so an, als ob ich in das Spinto-Fach gehen kann. Wenn mir jemand vor drei Jahren gesagt hätte, dass ich Wagner singen werde, hätte ich ihn ausgelacht. Aber nun war ich schon in den „Meistersingern“, in der kommenden Spielzeit singe ich Senta in „Der fliegende Holländer“ und diese Rollen finde ich interessant.

Sie kommen aus Südafrika, ist Wagner nicht sehr weit weg für Sie?
Von der musikalischen Ausbildung her bin ich Europäerin. Ich habe Geige und Klavier gelernt und singe – ich war und bin immer mit europäischer Musik beschäftigt und darum fühle ich mich nicht fremd.

Sie haben heuer beim Salzkammergut Open-Air an der Seite des Weltstars Erwin Schrott gesungen. Damit haben Sie sich an die Spitze der Sängerinnen in Österreich katapultiert.
Ja, es war schön, das Programm vielfältig. Er ist ein großartiger Sängerdarsteller. Es machte Spaß mit ihm zu musizieren und zu spielen! Ich hoffe, es wird wieder die Gelegenheit geben.

Diesen Sommer verbringen Sie in Südafrika.
Mit meiner Tochter! Ich habe uns zwei große Koffer gekauft, wir müssen viel mitnehmen, denn dort ist gerade Winter.