Als der Sohn von Diego Klimowicz, der insgesamt 213 Bundesligapartien für den VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund und den VfL Bochum mit 70 Treffern absolvierte, im Sommer 2020 von Instituto AC Cordoba nach Stuttgart kam, war die Hoffnung beim VfB groß und der Glaube größer, ein echtes Juwel verpflichtet zu haben. Doch der heute 23-jährige Mateo Klimowicz sollte nie den Durchbruch schaffen. Mit dem endgültigen Bleiben des Offensivmanns in Mexiko für rund 800 000 Euro wird das Kapitel geschlossen.
Obwohl seine Geschichte so richtig spannend begann, sollte Klimowicz Junior ein Unvollendeter in der Historie der Schwaben bleiben. Mit überdurchschnittlichen Anlagen, viel Tempo und feiner Technik und sogar einem bis dahin nachgewiesenen Zug zum Tor. Allerdings auch mit einem überdurchschnittlichen Manko: körperlich wie mental fehlt dem Jungprofi, der bereits als 17-Jähriger für Instituto in Argentiniens Männerfußball debütierte, die nötige Robustheit.
Klimowicz' Talent blitzte nur punktuell auf
In seiner ersten Saison in Deutschland kam der flinke Angreifer auf sieben Zweitligaeinsätze und einen Auftritt im DFB-Pokal, erzielte zudem ein Tor. In den folgenden zwei Bundesligajahren waren es 40 Ligaspiele (1 Tor) und vier Pokalrunden (1 Tor) sowie sechs Einsätze beim VfB II in der Regionalliga (1 Tor). Über das gelegentliche Aufblitzen seines Talents in dieser durchaus ordentlichen Anzahl an Partien kam er aber nicht hinaus.
Trotzdem wurde der Angreifer mit der deutsch-argentinischen Doppelstaatsbürgerschaft von Stefan Kuntz für die deutsche U 21 und den DFB-Kader für die U-21-Europameisterschaft in Slowenien und Ungarn nominiert. Unterm Strich kam Klimowicz zu vier Einsätzen und mit dem Titel Europameister im Gepäck nach Hause. Wo er sich allerdings trotz vieler Einsätze weiterhin nicht durchsetzen sollte.
Auch in Bielefeld blieb der Youngster hinter den Erwartungen zurück
Die Situation schien im August 2022 verfahren und eine Leihe in die 2. Liga zu Arminia Bielefeld die beste Lösung, um Klimowicz durch konstante Spielzeit und mögliche Erfolgserlebnisse wieder Selbstvertrauen zu geben. Doch auch auf der Alm blieb der Jungprofi hinter allen Erwartungen zurück. Die für alle Seiten unbefriedigende Leihe wurde nach fünf Einsätzen und drei Monaten sowie einem Pokalspiel und ohne Tore vorzeitig abgebrochen.
Was blieb, war im Januar der Wechsel nach Mexiko. In die Nähe zu Argentinien, wo das Heimweh kleiner und die Aussichten auf einen Umschwung größer eingeschätzt wurden. Ein erneuter Trugschuss, denn auch bei Atletico San Luis pendelten seine Leistungen zwischen Licht und Schatten und der Spieler zwischen Bank und Rasen. Dennoch zeigten die Verantwortlichen jetzt Interesse an einer Festverpflichtung des mittlerweile 23-Jährigen, dessen Kontrakt in Stuttgart noch bis 2025 läuft.
VfB muss Abstriche machen
Allerdings nicht für die bisher bei über 1,5 Millionen Euro liegende Kaufoption, die im Januar ausgehandelt worden war. Rund 800 000 Euro fließen nach Stuttgart, die damit ihren durch Leihspieler aufgeblähten Kader um eine Position bereinigen. Die Verträge sind aufgesetzt und müssen nur noch abschließend abgesegnet und unterzeichnet werden.