2. Bundesliga

Die verrückte Geschichte von HSV-Verteidiger Stephan Ambrosius

Der HSV-Verteidiger soll Terodde stoppen - und war eigentlich schon weg

Die verrückte Geschichte des Stephan Ambrosius

Ist beim HSV wieder mittendrin statt nur dabei: Stephan Ambrosius.

Ist beim HSV wieder mittendrin statt nur dabei: Stephan Ambrosius. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Wendungen, mitunter auch dramatische, gehören fest zum Karriereverlauf des gebürtigen Hamburgers. Debütiert hatte er für den HSV als 19-Jähriger noch in der Bundesliga unter Christian Titz. Im Winter 2018 zog er sich erstmals einen Kreuzbandriss zu. Sein Comeback schaffte er dann in der Saison 2020/21, als er unter Daniel Thioune völlig überraschend in einer starken Vorbereitung den Grundstein für den Platz in der Stammelf legte. Zu dieser gehörte auch Terodde, der nun mit dem Bundesliga-Absteiger in den Volkspark zurückkehrt. Dass ausgerechnet Ambrosius die Aufgabe zukommt, den Torjäger zu stoppen, ist wieder eine dieser Wendungen in der Laufbahn des Deutsch-Ghanaers.

Im Saisonfinale der gemeinsamen Spielzeit mit Terodde hatte sich Ambrosius zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen, brauchte lange für das Comeback und stand bei Thioune-Nachfolger Tim Walter nicht besonders hoch im Kurs. Der Grund: Der 47-Jährige bevorzugt spielstarke Innenverteidiger, Ambrosius‘ Vorzüge sind Robustheit und Zweikampfstärke.

Nach der Leihe zum Karlsruher SC in der vergangenen Saison kam er in diesem Sommer eigentlich nur zurück, um endgültig zu gehen. Weil ein Wechsel nach Osnabrück scheiterte, blieb er - und setzte schon Akzente, bevor die Verletzungswelle beim HSV eine komplette Viererkette wegspülte. "Stephan", hatte Walter bereits während der Trainingslagertage in Kitzbühel gelobt, "hat in Karlsruhe gelernt, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. Er bringt sich super in die Mannschaft ein, ist gewillt Dinge zu verbessern. Deshalb ist er eine klare Option für uns."

Als Option für Ambrosius nannte Walter zu diesem Zeitpunkt einen Verbleib, nicht einen Startplatz. Weil nach Sebastian Schonlau (Wadenprobleme) in dieser Woche auch Dennis Hadzikadunic wegen muskulärer Probleme den Daumen sank, ist der Heimkehrer nun voraussichtlich sogar erste Wahl. Und bekommt mit Rekordtorjäger Terodde direkt eine der größten Aufgaben, die diese 2. Liga für Verteidiger bereithält. Das erscheint auf den ersten Blick verrückt. Aber es passt zu Ambrosius und seiner Geschichte.

Sebastian Wolff

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