Fürstinnenkorrespondenzen in der Reformationszeit

Edition der Briefe der Herzogin Elisabeth von Sachsen

 
Bearbeiter: Jens Klingner
 

Elisabeth von Sachsen gilt zu Recht als eine der politisch und geistig einflussreichsten Reformationsfürstinnen. Als ältere Schwester Landgraf Philipps von Hessen, als Vertraute Kurfürst Johann Friedrichs des Großmütigen, als ältere Freundin des jungen Moritz von Sachsen und schließlich in ihrer Rolle als lutherische „Vorkämpferin“ am katholischen Hof ihres Schwiegervaters, Herzog Georgs des Bärtigen, stand Elisabeth durchaus einflussreich an den politischen und kommunikativen Schnittstellen der Reformationszeit. Ihre Korrespondenz lässt daher tiefe Einblicke in das Geschehen und seine Hintergründe zu, belegt zugleich aber auch ein außergewöhnliches Frauenschicksal. Das Corpus des überkommenen Briefwechsels der Elisabeth umfasst schätzungsweise 2000 Briefe. Es wird aufgrund von Handschrift und Diktat als schwierig eingeschätzt und ist deshalb trotz seiner hohen Bedeutung bislang selten für historische Forschungen genutzt worden. Die Edition kann sich auf Vorarbeiten der Elisabeth-Biografin Elisabeth Werl stützen und soll zunächst die Briefe bis zum Ende der Rochlitzer Herrschaft (1547) erfassen. Nach der Veröffentlichung der ersten beiden Bände (1505–1534) werden im dritten Band die Briefe der Jahre 1535 bis 1537 im Volltext wiedergegeben. Dieser Teil behandelt inhaltlich die letzten Jahre Elisabeths am Dresdner Hof sowie die Übernahme ihres Rochlitzer Wittums nach dem Tod ihres Gemahls Herzog Johann von Sachsen.

Herzogin Elisabeth von Sachsen, Reisebild, um 1577 [Sammlung des Museums Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, D IV a 1307].

(Stand 9/2020)