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Erzieherin verrät, auf welche Warnzeichen Eltern bei der Kita achten sollten

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Eine Pädagogin berichtet, was sie in Kitas stört und bei welchen Warnsignalen sie ihren Job ohne zu Zögern kündigen würde.

430.000. So groß ist der Mangel an Kita-Plätzen in etwa in Deutschland. Das zeigt der nationale Bildungsbericht. Vielerorts fehlt das Personal. Die Arbeitsbedingungen in Kitas sind herausfordernd. Eine, die sich bereits seit zehn Jahren als Erzieherin in drei verschiedenen Kitas diesen Herausforderungen stellt, ist Hannah*.

Hannah ist studierte Kindheitspädagogin und hat in Kitas einiges erlebt. Im Gespräch mit BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA teilt sie ihre persönlichen „Red Flags“ in der Kita und welche Warnsignale sie sogar dazu veranlasst haben, zu kündigen.

Kind malt in der Kita ein Bild
Nur Ausmalbilder im Kindergarten? Für Erzieherin Hannah eine „Red Flag“. © imagebroker/begsteiger/Imago

1. Mangel an pädagogisch ausgebildetem Personal in Kitas

In vielen Kitas in Deutschland gibt es aufgrund des Fachkräftemangels nicht genügend pädagogisch ausgebildetes Personal. In einer Einrichtung war die Situation besonders kritisch. „Ich war dort zeitweise die einzige ausgebildete pädagogische Fachkraft. Eine Person war noch in der Ausbildung, der Rest waren Quereinsteiger“, sagt Hannah BuzzFeed News Deutschland. Dies hatte einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der Betreuung. Nach nur einer Woche habe Hannah diesen Job deswegen gekündigt.

2. „Honey“: Erzieher verwenden Kosenamen in Kitas

Hannah ist der Meinung, dass Kosenamen in Kitas gar nicht gehen. Sie hat erlebt, dass Kinder in einer Kita mit „Schatzi“ angesprochen wurden. „Wahlweise auch mit dem englischen ‚Honey‘, weil es eine bilinguale Kita war. Das geht einfach gar nicht“, sagt Hannah. Auch Küsse auf die Wange hält sie für unangebracht.

3. Kinder in Kitas bekommen nur Ausmalbilder

Die Art und Weise, wie in einer Kita mit Papier und Stift umgegangen wird, kann laut Hannah viel über die Qualität der Kita aussagen. Sie nennt das Beispiel Ausmalbilder. „Ausmalbilder sind natürlich nicht verboten“, erklärt die Kindheitspädagogin. „Aber sie fördern nicht gerade die eigene Kreativität.“ Wenn Kinder ständig nur Ausmalbilder vorgesetzt bekommen, sieht sie das als pädagogische „Red Flag“.

4. Erzieherinnen in Kitas basteln für die Kinder

Noch problematischer findet Hannah es, wenn die Kinder nicht einmal selbst malen dürfen, sondern eine Erzieherin oder ein Erzieher für sie malt oder bastelt, weil das Kind frustriert Schere oder Stift hinwirft. Das hat ihrer Meinung nach „wenig mit Pädagogik“ zu tun, sagt sie BuzzFeed News Deutschland.

5. Kinder dürfen nicht streiten

Ein weiteres Warnsignal in Kitas ist für Hannah, wenn Kinder nicht dazu ermutigt werden, ihre Konflikte selbst zu lösen. Pädagoginnen und Pädagogen sollten sich auf die Ebene der Kinder begeben und ihnen helfen, mit ihren Emotionen umzugehen, sagt sie. Aussagen wie: „Jetzt hör auf zu weinen Schatzi und komm auf meinen Schoß!“, sind für die 29-Jährige ein absolutes No-Go.

*Hannah heißt in Wirklichkeit anders. Ihr voller Namen ist der Redaktion bekannt.

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