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Auswärtiges Amt: Warnung und Sicherheitshinweisen für zwei beliebte Urlaubsländer

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Sommerzeit ist Urlaubszeit. Auch außerhalb der teuren Touristen-Hochburgen Europas gibt es verlockende Reiseziele. In einigen wird zu Vorsichtsmaßnahmen geraten.

Berlin – Der Sommer steht vor der Tür und damit auch für viele Menschen die Ferienzeit. Allerdings ist im Sommer Hauptsaison in den meisten europäischen Reisezielen. Das macht die beliebten Urlaubsländer Spanien, Griechenland oder Italien besonders teuer. Die Adria-Perle Kroatien war schon Ende April größtenteils ausgebucht, Experten erwarten einen Urlauber-Rekord in diesem Jahr.

Wer einen schmaleren Geldbeutel hat, muss sich entweder bis zur Nebensaison im Herbst gedulden oder nach günstigeren Geheimtipps umschauen. Zu denen zählen Ägypten und die Türkei zwar nicht, dennoch dürften einige Urlauber bei den beiden Mittelmeer-Zielen fündig werden. Die Länder locken mit ihren Traumstränden, ihrer Kulinarik und starkem Service – doch es gibt auch Sicherheitsbedenken.

Teilreisewarnung für Ägypten – Besondere Vorsicht gilt für Besucher an beliebtem Urlaubsort

Es ist bekannt, dass die Länder um Israel und Gaza spätestens seit Oktober kein allzu sicheres Reiseland mehr sind. Doch die Lage im Nahen Osten wirkt sich auch auf das Urlaubsparadies am Roten Meer aus. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat für die Kriegsgebiete in Israel und Gaza eine Reisewarnung ausgesprochen, für Ägypten gilt eine Teilwarnung. Für die Türkei gelten dagegen konkrete Sicherheitshinweise.

Reisehinweise, Sicherheitshinweise, Reisewarnungen – So unterscheiden sie sich

Reisehinweise enthalten Informationen unter anderem über die Einreisebestimmungen eines Landes, medizinische Hinweise, straf- oder zollrechtliche Besonderheiten.

Sicherheitshinweise machen auf besondere Risiken – primär für Reisende – in einem bestimmten Land aufmerksam. Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen wird gegebenenfalls abgeraten.

Reisewarnungen enthalten einen dringenden Appell des Auswärtigen Amts, Reisen in ein Land oder eine Region zu unterlassen. Dann besteht in der Regel konkrete Gefahr für Leib und Leben. Teilreisewarnungen beziehen sich nur auf eine bestimmte Region.

Quelle: Auswärtiges Amt

„Derzeit kommt es in Ägypten immer wieder zu pro–palästinensischen Demonstrationen mit teilweise hohen Teilnehmerzahlen“, schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Homepage. Mit solchen Versammlungen sei auch in den kommenden Wochen zu rechnen. Besonders freitags nach dem Mittagsgebet seien solche Proteste zu erwarten, heißt es weiter.

Wer die beliebte Touristen-Region Sharm el-Sheikh gebucht hat und Abwechslung von der Hotelanlage braucht, sollte mit Bedacht vorgehen. Von Ausflügen auf eigene Faust sowie Überlandfahrten innerhalb der Sinai-Halbinsel, die im Nordosten an Israel und den Gazastreifen grenzen, wird abgeraten. Vor Reisen in das ägyptisch-israelische Grenzgebiet und in entlegene Gebiete der Sahara wird dringend gewarnt. Vor allem die Lage um den dort angrenzenden Zufluchtsort Rafah ist seit Wochen angespannt.

Terrorismus, Trickbetrug, Diebstahl – Es gibt weitere Sicherheitshinweise für Ägypten zu beachten

Es bestünde außerdem landesweit weiterhin ein Risiko terroristischer Anschläge. 2019 forderte ein Autobombenanschlag im Zentrum von Kairo mindestens 20 Todesopfer und zahlreiche Verletzte, wie die Bundesbehörde schreibt. Das Auswärtige Amt rät zu besonderer Wachsamkeit und größere Menschenansammlungen zu meiden.

Urlauber genießen den Strand in der beliebten Urlaubsregion um Sharm el-Sheik in Ägypten. (Symbolfoto)
Ein Urlaubstraum: Azurblaues Wasser lädt bei angenehmen Badetemperaturen zum Plantschen, Tauchen und Schnorcheln ein, feine Sandstrände zum Verweilen. Doch gänzlich unbedarft sollten Touristen in Sharm el-Sheik nicht unterwegs sein. (Symbolfoto) © Maksim Konstantinov/Imago

Die Kriminalitätsrate in Ägypten ist jedoch vergleichsweise niedrig. Taschendiebstähle können vorkommen, auch vereinzelte Übergriffe speziell auf Frauen seien nicht ausgeschlossen. In den Urlaubsgebieten, wie etwa Hurghada, seien teilweise „betrügerische und erpresserische Verhaltensweisen bei Taxifahrern zu beobachten“. Daher rät das Auswärtige Amt:

„Die Sicherheitslage in Ägypten ist dennoch insgesamt weiterhin stabil und ruhig“, erklärt das Auswärtige Amt weiter. Zuletzt verursachte eher die FTI-Insolvenz die größten Unannehmlichkeiten für Ägypten-Reisende – in Sorge um ihr Geld nötigten etliche Hoteliers die Gäste dazu, noch einmal zu zahlen.

Sicherheitsbedenken auch in der Türkei – Mit Vorsichtsmaßnahmen ist der Urlaub unbedenklich

Eine ähnlich niedrige Kriminalitätsrate verzeichnet auch die Türkei. Nicht nur unter Türkischstämmigen ist das Reiseziel im Mittleren Osten während der Sommerferien beliebt. Touristen sollten jedoch besonders in den Großstädten aufpassen. Oftmals würden auserkorene Opfer von bettelnden Kindern abgelenkt und dabei bestohlen.

Im Istanbuler-Stadtteil Beyoğlu sei es laut dem Auswärtigen Amt vermehrt zu Betrugsfällen gekommen. Bei der Masche würden Touristen unter einem Vorwand in Bars eingeladen und anschließend dazu gezwungen, eine extrem hohe Rechnung in bar zu bezahlen. Von allzu freizügigen Verhalten oder Dresscodes sollte man überdies absehen, auch wenn das nicht verboten ist.

Auch die Nah-Ost-Lage ist in der Türkei angespannt, es könne zu gewaltsamen Protesten kommen. Von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Syrien und Irak wird dringend abgeraten. Ähnlich wie in Ägypten, können auch in der Türkei Terror-Anschläge nicht ausgeschlossen werden. Am 28. Januar 2024 gab es einen tödlichen Angriff auf die katholische Kirche Sankt Marien in der Gemeinde Sariyer von Istanbul. Es wird zu denselben Sicherheitsmaßnahmen geraten wie in Ägypten. Den gebuchten Türkei-Urlaub wieder stornieren muss man aber nicht – vor allem in den Hotelanlagen sei es unbedenklich. (rku)

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