Sie möchten, dass Ihre Kunden frühzeitig zahlen? Das Skonto ist ein weit verbreitetes Instrument im Geschäftsleben, das für beide Seiten – Kunden und Lieferanten – Vorteile hat. Erfahren Sie, welche Arten von Skonti es gibt, wie Sie ein Skonto berechnen und abziehen und welchen Nutzen ein Skontoabzug hat.
Was bedeutet Skonto?
Die Bedeutung des Wortes Skonto ist einfach erklärt: Es heisst «Abzug» und bezeichnet einen prozentualen Preisnachlass, den ein Lieferant auf eine Rechnung gewährt, wenn der Kunde sie innerhalb einer bestimmten – meist kurzen – Frist bezahlt. Üblicherweise bewegt sich ein Skonto im Rahmen von 2–5 %.
Welche Arten von Skonti gibt es?
Man unterscheidet zwischen Lieferantenskonto und Kundenskonto.
Lieferantenskonto
Ein Lieferantenskonto soll den Kunden zur schnellen Bezahlung einer Rechnung bewegen: Der Lieferant bietet einen Nachlass von einigen Prozent an, unter der Bedingung, dass der Kunde die Rechnung innerhalb einer bestimmten, oft kurzen Frist oder per Vorkasse bezahlt. Auf diese Weise erhält der Lieferant schneller sein Geld und verbessert somit seine Liquidität.
Der Kunde hingegen spart bzw. reduziert die Anschaffungskosten für die erhaltene Ware oder Dienstleistung.
Beispiel für ein Lieferantenskonto: Ein Lieferant stellt eine Rechnung über CHF 10’000 aus und bietet 2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen. Der Kunde spart also CHF 200, wenn er innerhalb dieser Frist bezahlt.
Kundenskonto
Im Gegensatz zum Lieferantenskonto geht es beim Kundenskonto um einen Preisnachlass, den der Kunde dem Lieferanten für bestimmte Bedingungen gewährt. Der Fall ist eher selten und tritt meist in speziellen Vertragsverhältnissen auf. So könnte etwa ein Grosskunde mit einem kleinen Lieferanten ein Skonto vereinbaren, wenn er im Gegenzug einen langfristigen Auftrag vergibt und für alle Auftragsetappen sehr schnelle Zahlungen garantiert.
Die Summe des Skontos verrechnet das gewährende Unternehmen, also in diesem Fall der Kunde, als einen Kostenbestandteil in seiner Buchhaltung. Daraus ergibt sich ein reduzierter Umsatzerlös.
Beispiel für ein Kundenskonto: Ein Grosskunde sagt einer kleinen Marketingagentur eine Jahresbestellung im Wert von CHF 200’000 zu, verlangt aber im Gegenzug ein Skonto von 3 %. Die Agentur erhält damit eine grössere Sicherheit über ihre Einnahmen und der Auftraggeber spart CHF 6’000.
Vergleich: Lieferanten- vs. Kundenskonto
Während das Lieferantenskonto eher darauf abzielt, den Cashflow des Lieferanten zu verbessern, hat das Kundenskonto meist einen anderen Zweck, etwa einen Mengenrabatt oder andere besondere Konditionen. Aus beiden Skonti sollte jedoch eine Win-Win-Situation für beide Parteien entstehen.
Skonto berechnen
Die Skonto-Formel ist einfach: Preis minus Skonto gleich Rechnungsbetrag.
Ein einfaches Rechenbeispiel:
Betrag | Rechenweg | |
ursprünglicher Rechnungsbetrag | CHF 100.00 | |
abzüglich Skonto 5 % | CHF 5.00 | 5 % von 100 = 5 100 – 5 = 95 |
neuer Rechnungsbetrag | CHF 95.00 |
Viele fragen sich, ob in der Schweiz das Skonto vor oder nach der Mehrwertsteuer berechnet wird. Die Antwort: Der Bruttopreis (Preis inklusive Mehrwertsteuer) vermindert sich um das gewährte Skonto. Das Skonto wird also nach dem Aufschlag der MWST abgezogen.
Ein einfaches Rechenbeispiel mit MWST:
Betrag | Rechenweg | |
ursprünglicher Rechnungsbetrag | CHF 100.00 | |
zuzüglich MWST 8 % | CHF 108.00 | 8 % von 100 = 8 100 + 8 = 108 |
abzüglich Skonto 5 % | CHF 5.40 | 5 % von 108 = 5.40 108 – 5.40 = 102.60 |
neuer Rechnungsbetrag | CHF 102.60 |
Skonto abziehen
Ein Kunde darf in der Schweiz nur dann ein Skonto abziehen, wenn der Lieferant bzw. Rechnungssteller (Kreditor) dem zugestimmt hat. Normalerweise wird die Möglichkeit des Skontoabzugs vertraglich vereinbart und auf der Rechnung ausgewiesen. Besteht keine solche Vereinbarung und bietet der Lieferant auch auf der Rechnung kein Skonto an, darf der Kunde (Debitor) nicht von sich aus etwas abziehen – auch dann nicht, wenn er sehr frühzeitig zahlt.
Skonto verbuchen
In der Schweiz ist jedes Skonto zu verbuchen. Dafür werden in der Buchhaltung meist separate Konten geführt. Ein Beispiel: Lieferant X hat dem Kunden Y eine Warenlieferung berechnet und ihm dabei 5 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen eingeräumt. Der Lieferant führt das Skonto als Kundenskonto, der Kunde als Lieferantenskonto. Beide müssen das Skonto verbuchen. Beim Lieferantenskonto, das der Kunde verbucht, wird der Wert der eingegangenen Ware gegenüber der ursprünglich gebuchten Verbindlichkeit vermindert.
Welche Vorteile bieten Skonti?
Ein Skonto bietet sowohl für den Lieferanten als auch für den Kunden eine Reihe von Vorteilen.
Für den Lieferanten
- Verbesserte Liquidität: Mit einem Skonto motiviert der Lieferant den Kunden zur schnellen Zahlung – das verbessert seinen Cashflow und sorgt für Sicherheit in der Liquiditätsplanung.
- Risikominderung: Schnellere Zahlungseingänge verringern das Risiko von Zahlungsausfällen.
- Kundentreue: Ein Skonto steigert die Kundenbindung, da der Kunde sich geschätzt fühlt und eher geneigt ist, weitere Geschäfte abzuwickeln.
- Administrative Entlastung: Schnellere Zahlungen bedeuten weniger Aufwand in der Verwaltung offener Forderungen – der Lieferant muss beispielsweise keine Zahlungserinnerungen oder Mahnungen versenden.
Für den Kunden
- Kosteneinsparungen: Ein Skonto bietet die Möglichkeit, die Kosten für Waren oder Dienstleistungen zu senken.
- Flexibilität: Der Kunde hat die Wahl, ob er das Skonto nutzen will oder nicht. Dadurch gewinnt er Flexibilität in der eigenen Liquiditätsplanung.
- Vertrauensaufbau: Bietet ein Lieferant ein Skonto an, kann der Kunde das als Zeichen für eine gesunde Geschäftsbeziehung und für gegenseitiges Vertrauen werten.
- Wettbewerbsvorteil: Durch die Inanspruchnahme von Skonti senkt ein Unternehmen seine Betriebskosten, was einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann.
Beide Seiten profitieren von einer schnelleren Zahlungsabwicklung. Das Anbieten oder die Inanspruchnahme eines Skontos kann also eine effektive Strategie sein, um verschiedenen geschäftlichen Herausforderungen mit einem einfachen Mittel zu begegnen und dabei Vorteile für beide Seiten zu schaffen.
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Häufig gestellte Fragen rund um das Skonto
Ein Skonto ist ein zeitbedingter Preisnachlass, ein Rabatt hingegen ist ein mengenbedingter Preisnachlass: Mit einem Skonto wollen Lieferanten ihre Kunden zu einer schnelleren Zahlung bewegen. Einen Rabatt gibt es hingegen, wenn die Kunden dem Lieferanten grössere Mengen abnehmen. Beide Nachlässe stellen einen finanziellen Vorteil für den Käufer der Waren oder Dienstleistungen dar.
Während ein Rabatt in der Regel bereits im Verkaufspreis berücksichtigt ist und unabhängig von der Zahlungsfrist gewährt wird, ist ein Skonto eine Preisermässigung, die ausschliesslich bei schneller Bezahlung der Rechnung gewährt wird.
In der Schweiz gibt es keine gesetzlichen Obergrenzen für den Skontosatz, den ein Unternehmen anbieten darf. Allerdings sollten die Skontobedingungen im Einklang mit den allgemeinen geschäftlichen Gepflogenheiten und den Vertragsbedingungen zwischen den Parteien stehen. Üblicherweise vereinbaren der Lieferant und der Kunde den Skontosatz und die Frist für die Inanspruchnahme des Skontos im Vorfeld vertraglich. Gängig ist – je nach Branche – ein Skonto von 2–5 %.
In der Regel nicht. Ein Skonto ist an die Einhaltung der vereinbarten Frist gebunden. Einige Lieferanten lassen allerdings aus Kulanz oder anderen Gründen eine nachträgliche Skontogewährung zu.
Im B2B-Bereich (Business-to-Business: von Firma zu Firma) ist die Skontogewährung üblicher, da es oft um höhere Beträge geht und komplexere Vertragsverhältnisse vorliegen. Im B2C-Bereich (Business-to-Customer: von Firma zu Verbraucher) ist Skonto weniger üblich, kann aber in einigen Fällen, etwa bei Möbel- oder Elektronikgeschäften, auch vorkommen.
Wie in vielen anderen Ländern auch gilt die Gewährung von Skonti in der Schweiz nicht als Geschenk oder als steuerlich absetzbare Spende. Sie ist lediglich eine Form der Preisreduktion und wird in der Buchhaltung als solche behandelt.
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