Hierold, Alfred E. u.a.

Universalität und Partikularität in der Kirche

Die Diskussion um die Errichtung einer Katholisch-Theologischen Fakultät an der staatlichen Universität in Erfurt, besonders aber das Ringen um den Verbleib der Katholischen Kirche im System der staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatung haben in den letzten Jahren beispielhaft die Grundspannung zwischen Universalität und Partikularität in der Katholischen Kirche, zwischen �Rom� und der Katholischen Kirsch in Deutschland offengelegt.

Aber gerade auch die intensive Diskussion über eine Strukturreform der protestantischen Kirchen in Deutschland zeigt, daß es sich bei der Frage nach dem Verhältnis von über- und untergeordneten kirchlichen Einheiten zueinander nicht um ein ausschließlich katholisches Thema handelt, sondern daß auch der evangelische Bereich betroffen.

Da derartige innerkirchliche Spannungsverhältnisse zudem konkrete Auswirkungen auf das historisch gewachsene Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland haben, widmete sich das 37. Essener Gespräch dem komplexen Bereich von �Universalität und Partikularität in der Kirche�.

Die fünf Vorträge der Tagung beleuchteten das Thema aus der Sicht der katholischen und des evangelischen Kirchenrechts, der Dogmatik und des Staatskirchenrechts.

Im Rahmen der Aussprache wurden unter anderem die unterschiedlichen Kirchenverständnisse der beiden großen Kirchen sowie die daraus resultierenden staatskirchenrechtlichen Fragen deutlich. Die Bedeutung des Subsidiaritätsprinzips und seine Anwendbarkeit auf die Kirche(n) nahm hierbei breiten Raum ein.