Die im Lauf des 4.Jhs. n. Chr. im Römischen Reich ausgebildete Regionalverwaltung faßt Provinzen, Diözesen und Präfekturen in einem flächendeckenden System zusammen und ordnet ihre jeweiligen Leitungsbeamten - Präfekten, Vikare, Statthalter - in einer Ämterhierarchie an. Die vorliegende Arbeit zeichnet die Genese der neuen Administration nach und legt dar, daß sie erst in den 60er Jahren des 4. Jhs. auf allen Ebenen regionalisiert und hierarchisiert wird. Außerdem kommen wichtige Eigenschaften dieser Verwaltung zur Sprache, u.a. ihre Legitimation, ihre innere Struktur und ihre Effizienz. Es soll gezeigt werden, daß die spätantike Verwaltung keine rationale Bürokratie ist, sondern von den spezifischen Voraussetzungen der Zeit geprägt wird. Soziales Differenzierungsstreben, eine besondere Form von Staatlichkeit und zahlreiche traditionale Elemente üben hierbei entscheidenden Einfluß auf sie aus.
Aus dem Inhalt: Chronologischer Überblick: Konstantin - Bis zum Beginn der Valentinianischen Dynastie. Spezifische Charakterzüge der Regionalverwaltung: Präfekten und Diözesen - Reichsteilungen und Präfekturen - Der Kaiser und seine Beamten - Verwaltungsinterne Funktionsprinzipien - Bürokratische Hierarchie und traditionales Würdesystem - Die Regionalisierung des Reiches und historisch-politische Geographie.
Der Autor: Joachim Migl wurde 1963 in Stuttgart geboren. Er studierte Geschichte und Latein an den Universitäten Göttingen, Wien und Freiburg, wo er 1993 mit den Fächern Alte Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte und Latein promoviert wurde.