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EpiDoc: Guidelines for Structured Markup of Epigraphic Texts in TEI
Edition 8 copyright © 2008–2016 by all contributors listed in <div type="gl-responsibility">, below.
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Information about the EpiDoc community can be obtained via
http://epidoc.sf.net.
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<?oxygen NVDLSchema="../schema/epidoc.nvdl"?>
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xml:id="intro-intro-de" xml:lang="de">
<head>Einführung in die EpiDoc Richtlinien</head>
<p>EpiDoc ist ein loser Zusammenschluss von Projekten sowie Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, die antiken Quellen mittels <term target="#tei">Text Encoding
Initiative</term> (TEI) <term target="#xml">XML</term> erarbeiten und hierzu
Empfehlungen ausarbeiten, Werkzeuge identifizieren und „best practice“-Richtlinien in Bezug
auf das <term target="#encoding">Encoding</term>, das Verarbeiten sowie das Publizieren
dieser Texte formulieren. Die EpiDoc Homepage ist unter <ref target="http://epidoc.sf.net"
>http://epidoc.sf.net</ref> zu finden.</p>
<p>Das vorliegende Dokument (die <title>EpiDoc Richtlinien</title>) ist ein sich ständig
weiterentwickelndes Produkt, dass sich aus der langjährigen Erfahrungen der EpiDoc-Community
speist. Die Richtlinien beschreiben, wie charakteristische Phänomene epigraphischer und
papyrologischer Dokumente kodieren werden können. Die Richtlinien basieren – was die
Transkription anbelangt – auf den allgemein akzeptierten Konventionen des sogenannten <term
target="#leiden">Leidener Klammersystems</term>, was die beschreibende und historischen
Bestandteile angeht – auf den Datenmodellen des <term target="#eagle">Electronic Archive of
Greek and Latin Epigraphy (EAGLE)</term>. Die <title>Richtlinien</title> sollten im
Zusammenspiel mit dem <title><term target="#epidoc-schema">EpiDoc-Schema</term></title>
verwendet werden. So kann jedes im Entstehen begriffene EpiDoc-XML-Dokument bereits während
der Bearbeitung gegen das Schema validiert werden, sodass dessen interne Konsistenz stets
gewährleistet ist. Die <title><term target="#epidoc-stylesheets"
>EpiDoc-Beispiel-Stylesheets</term></title> enthalten grundlegende
Ausgabe-Funktionalitäten (Rendering), mit denen eine erste Lese- oder Druck-Ansicht
generiert werden kann.</p>
<p>Dabei sind die <title>EpiDoc-Richtlinien</title> weder eine vollständige noch erschöpfende
Einführung in Umsetzung und Planung eines EpiDoc-Projekts, oder die Erstellung einer
Webseite mit X-Technologien, die Implementierung eines Such-Werkzeuges oder die Realisierung
anders gearteter technischer oder kollaborativer Arbeitsaufgaben. Es wird auch keine
erschöpfende Einführung in die epigraphischen Fachdisziplinen oder die Papyrologie gegeben.
Die <title>Richtlinien</title> verstehen sich dagegen ausschließlich als Leitfaden zur
Kodierung der am häufigsten auftretenden Phänomene antiker Quellendokumente deren Edition
und jeweiligen Spezifika in XML. </p>
<p>Da sich Konventionen, Strukturen und Aufbau epigraphischer und papyrologischer Editionen im
Detail durchaus voneinander unterscheiden können, orientieren sich die
<title>EpiDoc-Richtlinien</title> und die dazugehörigen <title><term
target="epidoc-stylesheets">EpiDoc Stylesheets</term></title> an Datenmodellen, wie
sie beispielsweise in Projekten wie <term target="#apis">APIS</term>, <term target="#eagle"
>EAGLE</term> und <term target="#petrae"><foreign xml:lang="fr">Programme
d’enregistrement, de traitement et de recherche automatique en épigraphie</foreign>
(PETRAE)</term> erstellt wurden und noch immer eingesetzt werden. Da die Fachdisziplin
der Epigraphik im Allgemeinen, und der digitalen Epigraphik im Besonderen, bereits über ein
ausgeklügeltes System von Verfahren und Methoden verfügt, mit deren Hilfe eine Edition
aufgebaut und strukturiert wird, empfehlen wir im Folgenden nur diejenigen Verfahren, Daten
und Beobachtungen in die Praxis der XML-Kodierung zu überführen, deren Nützlichkeit bereits
bewiesen ist und die sich in der Praxis als unverzichtbar erwiesen haben. </p>
<p>Die Richtlinien wollen das <term target="#leiden">Leidener Klammersystem</term> (im folgenden
"Leiden"), das bereits seit über 80 Jahren in der Epigraphik sowie der Papyrologie
Verwendung findet und in vielen philologischen und dokumentatorischen Kontexten verstanden
wird, zu ergänzen. Die Richtlinien sehen das Leidener Klammersystem als adäquate Grundlage
an, auf der die in vormodernen Texten zu findenden Phänomene sinnvoll kenntlich gemacht und
aufgezeichnet werden können. Die Empfehlungen basieren auf dieser Grundlage, ohne sich
dabei jedoch auf eine einzige Art der typographischen Repräsentation oder ein spezifisches
Set von Siglen festzulegen. EpiDoc versucht, Phänomene – wie beispielsweise Textverlust – in
der XML-Kodierung klar und eindeutig abzubilden, ohne jedoch eine spezifische Form der
graphischen Repräsentation – beispielsweise in eckigen Klammern „[ ]“ – im XML-kodierten
Dokument oder in einer wie auch immer gearteten Repräsentationsschicht zu erzwingen.
Nichtsdestoweniger ist es so, dass ein in EpiDoc kodierter Text auf Basis der
EpiDoc-Stylesheets standardmäßig auf Basis des Leidener Klammersystems dargestellt wird. Auf
der Grundlage von TEI-XML ist es dabei theoretisch häufig möglich, bestimmte textuelle
Phänomene feingranularer und tiefergehender zu annotieren, als dies auf Basis des Leidener
Klammersystems möglich wäre. Einige dieser Annotationsmöglichkeiten werden zwar im Folgenden
innerhalb der Richtlinien dargestellt, dennoch befürworten die Richtlinien in keinster
Weise, die etablierte und standardisierte epigraphische sowie papyrologische Praxis durch
solche neuartigen Verfahren zu ersetzen. </p>
<p> Die durch die EpiDoc-Community erstellten und empfohlenen <title>Richtlinien</title> sind
eine Untermenge sowie spezialisierte Anpassung der <title><ref
target="http://www.tei-c.org/release/doc/tei-p5-doc/en/html/index.html"
>TEI-Richtlinien</ref></title>, welche Empfehlungen für die XML-Kodierung einer
großen Bandbreite an literarischen und historischen Texten sowie linguistischer Corpora
aussprechen. Genauso wie es sich bei EpiDoc um eine Spezialisierung von TEI im Bezug auf
antike Dokumente und Texte handelt, die nur diejenigen Elemente, Attribute und Objekte
empfiehlt, welche sich als besonders nützlich für die Belange dieser Fachcommunity gezeigt
haben, sollen die <title>EpiDoc-Richtlinien</title> die <title>TEI-Richtlinien</title>
ergänzen jedoch auf keinen Fall ersetzen. Insbesondere die Referenz sowie das technische
Kapitel der TEI bleiben darum stets eine außerordentlich wertvolle Quelle für alle
EpiDoc-Nutzer. Dort findet man Listen der Elemente, Erläuterungen der Attributwerte oder der
Datentypen sowie Anwendungsbeispiele aus zahlreichen Kontexten. Zusätzlich bieten die
<title>TEI-Richtlinien</title> ausführliche Beschreibungen nützlicher Funktionen. Die
EpiDoc-Richtlinien empfehlen eine eingeschränkte Untermenge an TEI-Elementen, content
models, Attributen und Werten. Daher ist jede EpiDoc-Datei auch stets eine valide TEI-Datei,
umgekehrt jedoch ist nicht jede TEI-Datei auch notwendigerweise immer auch eine valide
EpiDoc-Datei. Dort wo die <title>EpiDoc-Richtlinien</title> restriktiver sind als die
<title>TEI-Richtlinien</title>, sollten erstere an Stelle letzterer genutzt werden; dort
hingegen, wo die TEI stärker ins Detail geht, oder ein breiteres Spektrum an Beispielen
gibt, sollte ihr gegenüber EpiDoc der Vorzug gegeben werden. </p>
<div xml:id="structure-de">
<head>Struktur und Charakteristika der <title>EpiDoc-Richtlinien</title></head>
<p>Mehrere Einstiegspunkte in die <title>EpiDoc-Richtlinien</title> werden angeboten:</p>
<list type="bulleted">
<item>Inhaltsverzeichnisse strukturieren die Unterseiten nach drei Kategorien: <ref
rend="bold" target="app-alltrans.html">Transkription</ref> (Charakteristika,
welche sich auf Inhalt, Erscheinung, Wiederherstellung und grundlegende
Interpretation des Textes selbst beziehen); <ref rend="bold"
target="app-allsupp.html">Unterstützende Daten</ref> (beinhaltet die
Beschreibung des Inschriftenträgers bzw. des Manuskriptes); und Vokabular und
Indexierung (Begriffe und Charakteristika, welche im Text annotiert werden, um in
der Folge zum Zweck der <ref rend="bold" target="app-allidx.html">Kontrolle der
Vokabular und Indizes</ref>, der Suchfunktionalitäten und Facetierung genutzt zu
werden). </item>
<item>
<ref target="index.html#special">Mehrere Abschnitte</ref> bieten strukturierte
Listen, welche Einstiegspunkte und Lernpfade darstellen, die sich an den
Gewohnheiten spezialisierter Fachcommunities orientieren und diese in sinnvoller
Weise durch die Richtlinien führen sollen (z.B. die epigraphischen
Transkriptions-Richtlinien von <term target="#krummreypanciera"
>Krummrey-Panciera</term>; die papyrologischen Charakteristika wie sie innerhalb
der <term target="#apis">APIS</term>-Datenbank aufgezeichnet wurden).</item>
<item> Zu guter letzt bieten die <title>Richtlinien</title> ergänzende Anhänge, wie das
<ref target="app-glossary.html">Glossar technischer und spezialisierter
Fachbegriffe</ref>, und eine <ref target="app-bibliography.html"
>Bibliographie</ref> epigraphischer und papyrologischer Autoritäten,
beispielhafte EpiDoc-Corpora und digitaler Publikationen antiker Texte im
Allgemeinen. Ein <ref target="app-elements.html">Index, bietet einen Zugang zu den
<title>Richtlinien</title> auf Basis der TEI-Elemente</ref>und ermöglicht,
sämtliche epigraphischen Charakteristika zu finden in denen ein bestimmtes Element
Teil der empfohlenen Nutzung ist. </item>
</list>
<p>Die Unterseiten der <title>Richtlinien</title> sind eher nach epigraphischen oder
papyrologischen Konzepten organisiert, weniger nach TEI-Elementnamen. Daher sind
beispielsweise alle Seiten, die sich mit Abkürzungen beschäftigen, zusammen gruppiert
worden, gleichgültig, ob spezifische TEI-Elemente vorkommen oder nicht (beispielsweise
unterhalb der Rubrik „<ref target="app-alltrans.html#editorial-interventions"
>Editorische Eingriffe</ref>“). Jede Unterseite weist eine konsistente,
wiederkehrende Struktur auf: Am Anfang steht eine knappe Erläuterung des Seitentitels
(so wird beispielsweise der Titel der Seite „Uninterpretiertes Zeichen“ durch
“Deutlicher aber unverständlicher Buchstabe” erläutert). Darunter werden die relevanten
TEI-Elemente in einer Box angezeigt und mit der betreffenden Seite der
<title>TEI-Richtlinien</title> verlinkt. Im Anschluss daran folgt eine
umgangssprachlicher Erläuterungstext, der die EpiDoc-Empfehlung zur Benutzung des
Elements sowie der damit zusammenhängenden Attribute und Werte enthält. </p>
<p>Unter dieser Erläuterung finden sich für gewöhnlich mehrere Anwendungsbeispiele in ihrem
jeweiligen Kontext. In den Fällen, die sich auf Besonderheiten der Transkription
beziehen, listen die Richtlinien auf, wie das infrage stehenden Phänomen mit den
allgemeinen epigraphischen wie papyrologischen Transkriptionsrichtlinien (wie <term
target="#krummreypanciera">Krummrey-Panciera</term> und die <term target="#ddb"
>Duke-Datenbank</term>) wiederzugeben wäre. </p>
<p>Die XML-Beispiele zeigen das empfohlene Markup für die einzelnen Varianten jedes
Transkriptions-Charakteristikums an, z.B. werden verschiedene Varianten gezeigt, auf
welche Weise <ref target="trans-abbrevmark.html">Abkürzungen, die ein Symbol enthalten,
aufgelöst werden können. Die Beispiele listen häufig mehrere Markup-Optionen
auf</ref>, die sich im Detailgrad unterscheiden. Unterhalb der Beispiele wird
gezeigt, wie das jeweilige Markup durch die EpiDoc-Stylesheets dargestellt und
ausgegeben werden würde. Der Standard orientiert sich an der <term
target="#krummreypanciera">Krummrey-Panciera</term>-Konvention. Außerdem stehen der
SEG-Stil, der London-Stil und der DdbDP-Stil zur Verfügung. Unter jedem Beispiel findet
sich eine Referenz zur Quelle. Die meisten Beispiele stammen aus den <term
target="#iaph">Inschriften von Aphrodisias</term>, den <term target="#irt"
>Inschriften des römischen Tripolitanien</term> und der <term target="#ddb">Duke
Datenbank dokumentarischer Papyri</term>. </p>
</div>
<div xml:id="more-de">
<head>Training, Werkzeuge und Unterstützung</head>
<p>Die <title>Richtlinien</title> verstehen sich im Wesentlichen als Referenzwerk. Für
tiefergehende Schulung oder weitergehende Unterstützung sind andere Ressourcen
verfügbar. So halten Mitglieder der EpiDoc-Community gelegentlich Schulungen ab, die ab
und zu von langfristigeren Projekten gefördert oder getragen werden (beispielsweise gab
es in den Jahren 2004–2008 mehrere Workshops im Rahmen des Inschriften von Aphrodisias
Projektes); mehr Information zu diesen Veranstaltungen findet man auf der <ref
target="http://sourceforge.net/p/epidoc/wiki/Training/">Schulungsseite im
EpiDoc-Wiki</ref>. Für Anfänger im Bereich EpiDoc und Text Encoding kann es sinnvoll
sein eine allgemeine TEI-Schulung zu besuchen (siehe <ref
target="http://wiki.tei-c.org/index.php/Current_events">TEI
Veranstaltungskalender</ref>). </p>
<p>EpiDoc kann mit standardmäßigen XML-Werkzeugen geschrieben und bearbeitet werden (für
eine Liste siehe <ref target="http://wiki.tei-c.org/index.php/Category:Editing_tools"
>Editions Werkzeuge im TEI Wiki</ref>). Grundlegende Schulungen zum Umgang mit
diesen Werkzeugen finden für gewöhnlich im Rahmen von EpiDoc- und TEI-Schulungen, oder
auch allgemeinen XML-Schulungen statt. Andere digitale Werkzeuge mit denen EpiDoc- oder
TEI-Dateien publiziert, durchsucht oder anderweitig weiterverarbeitet werden können sind
unter anderem <ref target="http://www.w3schools.com/xsl/xsl_intro.asp">XSLT</ref> und
<ref target="http://www.w3schools.com/xquery/xquery_intro.asp">Xquery</ref> sowie
einige Suchplattformen wie <ref target="http://lucene.apache.org/solr/">Solr</ref> und
die TEI-spezifischen und quelloffenen Werkzeuge <ref
target="https://github.com/kcl-ddh/kiln">Kiln</ref> und der <ref
target="https://github.com/papyri/navigator">Papyrological Navigator</ref>. </p>
<p>Wie immer, sollte der erste Anlaufpunkt für Hilfe bezüglich eines Themas, welche nicht in
den Richtlinien besprochen wird, die <ref
target="https://sourceforge.net/p/epidoc/wiki/MarkupList/"
>Markup-Mailing-Liste</ref> sein.</p>
</div>
<div xml:id="intro-intro-de-responsibility">
<head>Verantwortlich für diesen Abschnitt</head>
<listBibl>
<bibl><respStmt>
<resp>Autor</resp>
<name>Gabriel Bodard</name>
</respStmt></bibl>
<bibl><respStmt>
<resp>Autor</resp>
<name>Laura Löser</name>
</respStmt></bibl>
<bibl><respStmt>
<resp>Autor</resp>
<name>Simona Stoyanova</name>
</respStmt></bibl>
<bibl><respStmt>
<resp>Autor</resp>
<name>Charlotte Tupman</name>
</respStmt></bibl>
<bibl><respStmt>
<resp>Autor</resp>
<name>Tom Elliott</name>
</respStmt></bibl>
<bibl><respStmt>
<resp>übersetzt ins Deutsche</resp>
<name>Max Grüntgens</name>
</respStmt></bibl>
<bibl><respStmt>
<resp>übersetzt ins Deutsche</resp>
<name ref="http://orcid.org/0000-0003-1904-1841">Thomas Kollatz</name>
</respStmt></bibl>
</listBibl>
</div>
</div>