1) Ein persischer Hofmann τόλμῃ καὶ παρανομίᾳ διαφέρων (Diod. XVI 47, 4). Er genoss das Vertrauen des Artaxerxes Ochos und wurde von diesem Memnon beigegeben, der ein Drittel der gegen die aufständischen Ägypter entsandten Streitmacht commandierte (Diod. XVI 47, 3. 4). Im Auftrage des Königs nahm er Pelusion ein. Seine Leute verletzten den der feindlichen Besatzung zugesicherten freien Abzug. Lakrates, der Führer des Belagerungsheeres, der die Garantie für den freien Abzug übernommen hatte, kam den Abziehenden zu Hülfe; der König gab ihm recht (Diod. XVI 49, 4–6). Bald danach drang er im Einverständnis mit der Bevölkerung
[2772] in Bubastis ein, während die griechische Besatzung mit Mentor verhandelte. Von der Besatzung gefangen genommen, wurde er durch Mentors Fürsprache gerettet und schloss seitdem mit diesem innige Freundschaft (Diod. XVI 50, 1–6). Der König übergab ihm die höchste Gewalt in den oberen Satrapien und fragte ihn über alles um Rat (Diod. XVI 50, 8). Trotzdem liess er Artaxerxes vergiften, tötete alle seine Söhne bis auf Arses, den jüngsten (Diod. XVII 5, 3. 4. Aelian. v. h. VI 8. Suid. s. Λαβαῖς), machte diesen zum König, hatte aber thatsächlich selbst die königliche Gewalt (Diod. XVI 50, 8) und ermordete schliesslich auch Arses nebst allen Kindern (Diod. XVII 5, 4). Nun machte er Dareios aus einer Nebenlinie des Achaimenidenhauses zum König (Strab. XV 736. Diod. XVII 5, 5. Plut. de Alex. fort. II 5, vgl. 8. Curt. VI 3, 12), dem deshalb von Alexander vorgeworfen wird, er habe Arses mit B. getötet (Arrian. anab. II 14, 5). Als er Dareios seinen Vorgängern nachsenden wollte, kam ihm dieser zuvor und zwang ihn, das von ihm selbst gemachte Gift zu trinken (Diod. XVII 5, 6. Curt. VI 4, 10. Joann. Ant. frg. 38). Er hatte in Babylon einen berühmten Garten (Theophr. h. pl. II 6, 7. Plin. n. h. XIII 41), in Susa ein prächtiges Haus, welches Alexander Parmenion schenkte (Plut. Al. 39). Die Verworfenheit des B. war sprichwörtlich (Quint. inst. V 12, 21).