Zum Inhalt springen

ADB:Kellerhoven, Moritz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kellerhoven, Moritz“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 584–585, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kellerhoven,_Moritz&oldid=- (Version vom 1. November 2024, 13:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Keller, Joseph von
Nächster>>>
Kellermann, Georg
Band 15 (1882), S. 584–585 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Moritz Kellerhoven in der Wikipedia
Moritz Kellerhoven in Wikidata
GND-Nummer 11612573X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|584|585|Kellerhoven, Moritz|Hyacinth Holland|ADB:Kellerhoven, Moritz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11612573X}}    

Kellerhoven: Moritz K., Maler und Radirer, geb. 1758 zu Altenrath (Herzogthum Berg), † 1830 zu München; erst wissenschaftlich zu Köln gebildet, wendete er sich 17jährig nach dem Tode seines Oheims zur Kunst in Düsseldorf (unter F. L. Krahe)[WS 1] und Antwerpen, ging 1779 nach Wien und 1782 nach Italien. Kurfürst Karl Theodor berief ihn 1784 als Hofmaler nach München, wo er 1808 bei der Reorganisation der Akademie zum ersten Professor ernannt wurde. Außer einigen Gesellschaftsstücken „in niederländischer Manier“ und etlichen historischen Gemälden excellirte K. im Porträt; sein Colorit mit dem breiten, freien und pastosen Vortrag wird heute noch bewundert, ebenso die täuschende Nachbildung von mannigfaltigen Stoffen, Seide, Sammt, Spitzen, Schmuck und Gestein. K. zählt zu den wenigen Künstlern, welche bis in ihr spätestes Alter nicht nur keinen Stillstand, sondern fortwährend die merkbarsten Fortschritte machten; er radirte kleine Porträts in geistreicher Weise nach Rembrandt’s Manier, darunter die Bildnisse der ihrer Zeit vielgefeierten Schauspieler Marchand und Lambrecht, des Malers Dillis und sein eigenes Porträt. Eines seiner schönsten Blätter, das „Brustbild eines Kapuziner mit dem Stock“ (nach Raphael Mengs) erschien anonym; auch existirt von K. ein seltenes Blatt, „Die vier Apostel“, nach Alb. Dürer. Zu seinen gerühmten Oelbildern gehörten das lebensgroße Bildniß des Kurfürsten und nachmaligen König Max I. im Krönungsornat (letzteres in der Aula der Münchener Universität) und der Königin Karoline (beide gestochen von J. Rauschmayr), ebenso malte er den König Gustav Adolph IV. und die Königin von Schweden während ihrer Anwesenheit zu München, den Erzherzog Karl von Oesterreich (gestochen von Schiavonetti), viele Mitglieder des königlich baierischen Hauses, den Kronprinz [585] Ludwig I. (Jac. Lips sc.), Auguste Amalie von Leuchtenberg (Strixner lithogr.), den Weihbischof von Streber, die Bischöfe J. A. von Riegg in Augsburg, Freiherrn v. Gebsattel (radirt von Muxel), F. X. v. Schwäbel (A. F. Spieß sc.), die Historiker Jos. Milbiller (gestochen von Laurenz in Berlin) und Lorenz Westenrieder (B. Haas sc.), 1803 den Buchhändler Jos. Lentner (auch von K. radirt in Aquatintaton) etc.

Vgl. Raczynski, Gesch. der neueren Kunst, II. 518. Nagler, Künstlerlex., 1838, VI. 553 u. Monogramm. 1864, IV. 608 (Nr. 817 u. 1953). Seubert, 1878. II. 329.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. gemeint ist hier wohl Lambert Krahe