Unzufriedenheit: Was macht uns unzufrieden?
Studien zufolge ist die Mehrheit der Deutschen zufrieden. Doch wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. Denn im Umkehrschluss bedeutet das auch: Die andere Hälfte ist ziemlich unzufrieden. Die Ursachen dafür können völlig unterschiedlich sein. Dennoch tauchen bei solchen Umfragen und anschließenden Analysen immer wieder ein paar besonders häufige Faktoren und Auslöser auf. Diese:
- Übertriebener Perfektionismus
Nie mit den eigenen Leistungen zufrieden zu sein, immer noch mehr zu wollen und sich bis ins allerletzte und kleinste Detail immer um alles kümmern zu müssen, ist oft ein Weg in die Unzufriedenheit. Perfektion ist nahezu unerreichbar und setzt nur unnötig unter Druck. - Falsche Grundeinstellung
Manchmal liegt der Grund für die Unzufriedenheit in der eigenen Einstellung. Viele Menschen konzentrieren sich auf die negativen Dinge und umgeben sich ausschließlich mit dem, was ihnen selbst schadet. - Häufige Vergleiche
Jeder Mensch hat seine persönlichen Stärken und Schwächen. Vergleiche können zwar anspornen, doch wer sich stets in Konkurrenz mit anderen setzt und dabei nur sieht, was diese haben und worin andere besser sind, wird unzufrieden. - Falsche Ziele
Ziele zu haben ist gut, allerdings sollten es auch die richtigen Ziele sein. Das bedeutet vor allem, dass Sie Ihre eigenen Ziele verfolgen sollten. Wer den Träumen anderer hinterherrennt, wird dadurch nicht glücklich. - Keine Dankbarkeit
Es gibt eine ganze Menge, für das jeder einzelne dankbar sein sollte. Manche Menschen halten jedoch alles für selbstverständlich und konzentrieren sich auf das, was noch nicht da ist. - Geringes Selbstwertgefühl
Wer den Wert seiner eigenen Person nicht erkennt, kann auf Dauer nur unzufrieden werden. Man fühlt sich schlecht, leidet unter Selbstzweifeln und glaubt nicht daran, irgendetwas erreichen zu können.
7 Dinge, die Sie hinter sich lassen sollten
Unzufriedenheit ist zunächst einmal nichts Schlechtes. Sie macht uns darauf aufmerksam, dass die aktuelle Situation nicht unseren Vorstellungen entspricht. Unzufriedenheit ist daher kein Grund zur Verzweiflung, sondern vielmehr ein Ansporn.
Versinken Sie also nicht in Ihrer Unzufriedenheit, sondern werden Sie aktiv – und ändern Sie etwas. Führen Sie sich vor Augen, dass Zufriedenheit Einstellungssache ist. Um sich nicht von Ihrer Unzufriedenheit lähmen zu lassen, sollten Sie vor allem diese sieben Dinge hinter sich lassen:
- Die ständigen Beschwerden
Sich nur über Missstände aufzuregen, ändert nichts an der Situation. Sie können monatelang unzufrieden sein, dass Ihr Chef eine große Aufgabe mit viel Verantwortung nicht an Sie, sondern an einen Kollegen gegeben hat. Oder Sie beweisen durch weitere Leistungen, dass Ihr Vorgesetzter sich geirrt hat und stehen so an erster Stelle für die nächste Beförderung. Beschwerden bringen Sie nicht weiter und ändern nichts an der Unzufriedenheit. Handeln Sie oder vergessen Sie das Problem. - Die Dinge, die Sie nicht haben
Ziele und Träume zu haben, treibt an. Sich immer nur auf das zu konzentrieren, was man nicht hat, aber gerne hätte, macht unweigerlich unzufrieden. Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard sagte: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“ Richten Sie Ihren Blick lieber auf den Ist-Zustand. Was habe ich und wie kann ich das Beste daraus machen? Die Frage lautet also nicht: „Was hätte sein können?“ sondern „Was ist?“ - Die Dinge, die Sie nicht ändern können
Ebenso sollten Sie die Dinge, die Sie nicht ändern können, hinter sich lassen. Das erfordert die Einsicht, dass es tatsächlich Dinge gibt, die außerhalb des eigenen Einflussbereichs liegen. Nutzen Sie Ihre Energie stattdessen, um an den Dingen zu arbeiten, die Sie wirklich in der Hand haben. - Das negative Umfeld
Zugegeben es ist schwer, das negative Umfeld völlig hinter sich zu lassen. Gerade im Beruf kann man sich nun mal nicht aussuchen, welche Kollegen noch mit im Büro sitzen. Dennoch gilt: Halten Sie Abstand zu toxischen Menschen und lassen Sie sich nicht negativ beeinflussen. Machen Sie die Unzufriedenheit anderer nicht zu Ihrer eigenen. Dies gelingt am besten, wenn Sie Grenzen setzen und diese einhalten. - Der Wunsch nach sofortigen Ergebnissen
Auch fehlende Geduld und zu hohe Erwartungen können ein Grund für Unzufriedenheit sein. Ein bekanntes Beispiel ist sportliche Fitness oder auch eine Diät. Wer erwartet, bereits nach kürzester Zeit große Entwicklungen zu sehen, wird oft enttäuscht und wird dementsprechend unzufrieden. Setzen Sie sich lieber kleine Ziele, die Sie dafür in kürzerer Zeit erreichen können. Das beugt Unzufriedenheit vor und hält die Motivation langfristig hoch. - Das unnütze Selbstmitleid
Wenn es einmal nicht gut läuft, fallen viele in ein Loch aus Selbstmitleid. Niemand scheint es so schwer zu haben, wie man selbst und allen anderen geht es besser. Keine hilfreiche Einstellung, da sie häufig nur weiter in die Unzufriedenheit führt. Machen Sie sich bewusst, dass andere ebenso mit Problemen zu kämpfen haben und nicht nur Sie unzufrieden sind. Der entscheidende Unterschied: An Ihrer eigenen Unzufriedenheit können Sie etwas ändern. - Der anhaltende Pessimismus
Jede Veränderung macht es schlechter? Alles was Sie anpacken, geht sowieso schief? Kein Wunder, dass eine derart pessimistische Einstellung zu Unzufriedenheit führt. Warum nicht mal davon ausgehen, dass die Dinge so funktionieren, wie Sie es sich vorstellen? Sie werden sich nicht nur besser fühlen. Die selbsterfüllende Prophezeiung wird Ihnen auch dabei helfen, der Unzufriedenheit den Rücken zu kehren.
Unzufrieden? Das können Sie tun
Mit der eigenen Unzufriedenheit muss und sollte man nicht leben. Besser ist es, den Impuls als solchen zu erkennen und sich anschließend zu fragen, was man daraus lernen kann. Doch wie genau geht man mit seiner Unzufriedenheit um und macht das Beste daraus? Diese drei Schritte können Ihnen dabei helfen:
Analysieren Sie die Situation
Hinterfragen und reflektieren Sie, was genau Sie stört und wodurch die Unzufriedenheit entsteht. Welcher Bereich Ihres Lebens ist für das Gefühl verantwortlich? Genauso sollten Sie sich allerdings fragen: Ist das Thema überhaupt wichtig und groß genug, um mich so sehr zu beschäftigen und zu beeinflussen? Oftmals beschäftigen uns Kleinigkeiten, die all das Theater eigentlich gar nicht wert sind. Konzentrieren Sie Ihre Energie lieber auf das, was wirklich zählt – alle anderen Dinge sollten Sie mit größerer Gelassenheit betrachten.
Entwickeln Sie einen möglichst konkreten Plan
Nach der Analyse Ihrer Unzufriedenheit folgt der zweite Schritt: Stellen Sie einen Plan auf und legen Sie fest, was getan werden muss, um etwas gegen Ihre Unzufriedenheit zu unternehmen. Klingt einfach? Ist es in vielen Fällen aber leider nicht. Ein solcher Plan bedeutet, einige Dinge in Ihrem Leben zu verändern. Die meisten klammern sich lieber an etwas fest, selbst wenn es nicht das ist, was sie wirklich wollen.
Kommen Sie ins Handeln
Theorie allein wird Sie nicht von Ihrer Unzufriedenheit befreien. Irgendwann müssen Sie den Plan in die Tat umsetzen und damit beginnen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, um die Unzufriedenheit zu überwinden. Das ist nicht leicht, also nehmen Sie sich einen Aspekt nach dem anderen vor, anstatt zu versuchen, alles auf einmal zu schaffen. Auf diese Weise können Sie kleine Ziele erreichen und die Veränderungen Stück für Stück angehen.
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