Karma: Bedeutung, Beispiele & 12 Gesetze

„Das war Karma!“ – Ein Kollege bekommt die Quittung für sein schlechtes Verhalten, der Drängler auf der Autobahn wird von der Polizei rausgewunken. Karma regelt das. Aber was ist eigentlich gutes und schlechtes Karma? In diesem Ratgeber erklären wir die Bedeutung von Karma und das Konzept im Hinduismus und Buddhismus. Einfach erklärt mit vielen Beispielen, Sprüchen und den 12 Gesetzen des Karmas…

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Bedeutung: Was ist Karma? Einfach erklärt!

Karma bezeichnet das Konzept, dass alles, was wir tun, eine entsprechende Reaktion und Folge nach sich zieht. Das gilt für jede physische und geistige Handlung. Vereinfacht heißt Karma: Wer Gutes tut, dem wird auch Gutes widerfahren. Auf der andere Seite wirken sich auch schlechte Taten auf die eigene Zukunft aus.

Es ist eine spirituelle Idee, die besonders im Hinduismus und Buddhismus eine zentrale Rolle spielt. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und heißt wörtlich „Tat“, „Wirkung“ oder „Rad“. Eng verbunden ist das Karma mit dem Glauben an eine Wiedergeburt. Gutes und schlechtes Karma haben demnach zwangsläufig eine Folge – diese muss aber nicht in diesem Leben eintreten.

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Was ist schlechtes Karma?

Schlechtes Karma entsteht durch negative Verhaltensweisen, Handlungen oder Entscheidungen, die anderen Menschen schaden können. Die Überzeugung: Wer so agiert, schadet sich damit letztlich selbst. Schlechtes Karma rächt sich und fällt letztlich auf die eigene Person zurück.

Es wird als Erklärung genutzt, wenn schlechte Menschen ein ebenso schlechtes Schicksal ereilt. Für manche hilft es als Trost, selbst nichts tun zu müssen, weil Karma langfristig für Gerechtigkeit sorgt. Gleichzeitig ist es eine Mahnung und Erinnerung an das eigene Verhalten. Wer an gutes und schlechtes Karma glaubt, richtet das eigene Verhalten daran aus.

Schlechtes Karma: Beispiele

Schlechtes Karma kann durch viele Verhaltensweisen oder auch negativen Gedanken entstehen. Hier sind einige Beispiele, die für schlechtes Karma sorgen können:

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Karma: Symbol und Bedeutung

Das wichtigste Karma Symbol ist der endlose Knoten (auch Buddha-Knoten genannt). Das Symbol veranschaulicht den Zusammenhang von Ursache und Wirkung – es zeigt bildlich, das jeder Punkt des Lebens und alles, was wir erleben, auf frühere Handlungen zurückzuführen ist.

Weitere wichtige Symbole sind Om (die Ursilbe), die im Moment der Schöpfung Erklang und die Dreieinigkeit darstellt, sowie das Dharma als Symbol für religiöse Pflichten, Regeln und Richtlinien, die über das Karma entscheiden.

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Zusammenhang zum Yin und Yang

Bei Symbolen wird oftmmals auch das bekannte chinesische Zeichen Yin und Yang genutzt. Diese beziehen sich auf gegensätzliche Kräfte, die sich aber nicht bekämpfen, sondern zu einem Ganzen vervollständigen. Es steht für die absolute Balance und das perfekte Gleichgewicht. Karma ist hingegen das, was fehlende Ausgewogenheit wiederherstellt. Das Konzept ist demnach keine Bestrafung, sondern eine natürliche Kraft, um Balance im Universum zu erreichen.

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Was ist Karma im Hinduismus?

Im Hinduismus ist Karma ein wichtiger Aspekt und spielt eine zentrale Rolle beim Kreislauf von Leben und Wiedergeburt – dieser wird als Samsara bezeichnet. Der Kerngedanke: Alles, was ein Mensch tut, beeinflusst seine Zukunft. So kann beispielsweise schlechtes Karma schon in diesem Leben seine Nachwirkungen zeigen, die Folgen können aber auch erst im nächsten Leben spürbar werden.

Das übergeordnete Lebensziel im Hinduismus ist es, genau diesen Kreislauf aus Leben, Tod und Wiedergeburt zu durchbrechen. Dafür muss der Mensch frei von Wünschen sein. Diese beeinflussen das Denken und Handeln, wodurch (gutes oder schlechtes) Karma entsteht. Erst ein Leben frei von Begierde und damit frei von Karma führt ins Nirwana, dem spirituellen Endziel des Lebens und einem Zustand der Vollkommenheit.

Karma und Dharma im Hinduismus

Im Hinduismus gehören Karma und Dharma stets zusammen. Dharma sind ethische und religiöse Pflichten oder allgemeine Richtlinien, die über das Karma entscheiden. Kurz gesagt: Wer das Dharma nicht erfüllt, erntet schlechtes Karma. Dabei wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: Varna Dharma und Sadharana Dharma.

Varna Dharma sind Richtlinien und Pflichten, die von der gesellschaftlichen Rolle (der Kaste), dem Alter, dem Geschlecht oder dem sozialen Status abhängen. Die Sadharana Dharma sind allgemeingültige Tugenden, nach denen Menschen im Hinduismus handeln sollen. Zu den wichtigsten Sadharana Dharma zählen:

  • Wahrhaftigkeit (satyam)
  • Gewaltfreiheit (ahimsa)
  • Zornlosigkeit (akrodha)
  • Freigiebigkeit (danam)
  • Mitgefühl (daya)
  • Zügelung der Sinne (indriya-nigraha)
  • Rituelle, geistige und körperliche Reinheit (saucam)
  • Enthaltung von Diebstahl (asteyam)
  • Nachsicht und Verzeihung (ksama)
  • Urteilskraft (dhi)
  • Gastfreundschaft (atithi)
  • Selbstkontrolle (dama)

Individuelle Pflichten stehen dabei an erster Stelle. Die Varna Dharma gelten vor den Sadharana Dharma. Ein Soldat kann beispielsweise aufgrund seiner gesellschaftlichen Rolle von der Tugend der Gewaltfreiheit abweichen, ohne schlechtes Karma zu erzeugen. Wie das Karma in diesem Leben ausfällt, entscheidet im Hinduismus darüber, in welchem Körper die Seele im nächsten Leben wiedergeboren wird.

3 Arten von Karma im Hinduismus

Karma kann nicht nur in gut oder schlecht eingeteilt werden. Im Hinduismus und im Jainismus werden drei Arten unterschieden:

  1. Sanchita Karma sind aus früheren Leben angesammelten positiven oder negativen Karma-Punkte. Es sind die Handlungen, die bisher nicht ausgeglichen wurden.
  2. Prarabdha Karma sind die Auswirkungen in diesem Leben, die durch das Handeln in einem vorherigen Leben auslöst wurden.
  3. Agami Karma sind die Folgen, die Sie im Hier und Jetzt durch Ihr Verhalten schaffen und die Sie zu einem späteren Zeitpunkt ausgleichen müssen.

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Was ist Karma im Buddhismus?

Das Konzept gibt es auch im Buddhismus und folgt demselben Grundprinzip: Auf jede Aktion folgt eine Reaktion. So kann das Verhalten die Zukunft (in diesem oder im nächsten Leben) beeinflussen. Dabei unterscheidet der Buddhismus drei verschiedene Handlungen, die das Karma-Konto eines Menschen beeinflussen können:

  • Handlungen des Körpers
  • Handlungen der Rede
  • Handlungen des Geistes

Sowohl Taten, Worte als auch Gedanken wirken auf die Zukunft. Dabei kommt es nicht nur auf die Handlung an, sondern auch auf die Motivation dahinter. Wenn Sie mit aus einer schlechten Absicht heraus etwas scheinbar Nettes tun, können Sie damit im Buddhismus keine Karmapunkte sammeln. Doch auch eine unabsichtlich schlechte Handlung wirkt negativ.

Karma und tugendhaftes Verhalten

Wie im Hinduismus ist es auch im Buddhismus das spirituelle Ziel, den Kreislauf des Leidens, des Daseins und der Wiedergeburt zu durchbrechen. Das gelingt dem Menschen, indem er sein Karma neutralisiert. Wichtig dabei ist tugendhaftes Verhalten und das Loslassen des irdischen Lebens. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass alles auf der Welt vergänglich ist. Um diesen Zustand zu erreichen, orientieren Buddhisten sich an den Pāramitā. Dies sind sogenannte transzendente Tugenden, die ans andere Ufer der Weisheit führen – also zum Erwachen und ins Nirvana.

  • Großzügigkeit (Dāna paramita)
  • Ethisches und sinnvolles Handeln (Śīla paramita)
  • Geduld (kshanti paramita)
  • Tatkräftige Anstrengung (Vīrya paramita)
  • Meditation (Dhyāna paramita)
  • Weisheit (Prajñā paramita)

Kategorien im Buddhismus

Der Buddhismus unterscheidet vier Kategorien und Arten, je nach Auswirkung der einzelnen Handlung.

  1. Wiedergeburterzeugendes Karma beeinflusst, wie ein Mensch wiedergeboren wird.
  2. Unterstützendes Karma erzeugt kein neues, sondern erhält bestehendes Karma.
  3. Unterdrückendes Karma stoppt die Folgen von bereits vorhandenem Karma.
  4. Zerstörendes Karma ist übergeordnet und sticht alle anderen Arten aus – es wirkt dann alleine.


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12 Gesetze des Karmas

Sie brauchen klare Richtlinien und eine Erinnerung daran, wie Sie moralisch korrekt verhalten? Dann sollten Sie die 12 Gesetze des Karmas beherzigen:

1. Gesetz von Ursache und Wirkung

Der wohl wichtigste Grundsatz lautet: Jede Handlung führt zu einer entsprechenden Konsequenz. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion und wie Sie sich selbst verhalten, entscheidet maßgeblich über Ihre Zukunft.

2. Gesetz der Schöpfung

Die Verantwortung für Ihr Leben haben nur Sie selbst. Wenn Sie Möglichkeiten oder Veränderungen wollen, liegt es an Ihnen, diese zu erschaffen. Nehmen Sie die Dinge selbst in die Hand, statt sich nur auf äußere Umstände zu verlassen.

3. Gesetz der Bescheidenheit

Sie müssen eigene Fehler und schlechte Dinge in Ihrem Leben akzeptieren, um sie ändern zu können. Sehen Sie nicht alles als Angriff, sondern als Chance, daraus zu lernen und besser zu werden.

4. Gesetz des Wachstums

Egal, was Sie in Ihrem Leben verändern wollen: Es beginnt immer damit, dass Sie sich selbst verändern und wachsen müssen. Oft sind das zuerst Einstellungen und Denkweisen, die bisher im Weg standen. Um etwas an Ihrem Umfeld zu ändern, muss die Veränderung bei Ihnen beginnen.

5. Gesetz der Verantwortung

Sie sind selbst verantwortlich für das, was Ihnen passiert – sowohl für Gutes, aber eben auch für Schlechtes. Geben Sie nicht anderen die Schuld. Sie müssen für Ihre guten und schlechten Taten die Verantwortung tragen.

6. Gesetz der Verbindung

Es gibt eine enge Verbindung zwischen allem, was in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft passiert. Bei einer Aufgabe ist der erste Schritt genauso wichtig wie jeder weitere. Was auch immer Sie tun (oder nicht tun), beeinflusst alles, was danach kommt.

7. Gesetz der Fokussierung

Wenn Sie etwas gut machen wollen, müssen Sie sich voll und ganz darauf konzentrieren. Stoppen Sie Multitasking und legen Sie Ihren Fokus auf eine Sache nach der anderen. So verlieren Sie auch den spirituellen Aspekt nicht aus den Augen.

8. Gesetz des Gebens

Vereinfacht besagt dieses Gesetz: Handeln Sie selbstlos! Dabei müssen Ihre Taten zu Ihren Gedanken passen. Sie dürfen sich nicht nur für einen großzügigen und gastfreundlichen Menschen halten, Sie müssen diese Werte auch vorleben und in die Tat umsetzen.

9. Gesetz des Hier und Jetzt

Auch wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbunden sind, sollten Sie sich immer auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Leben Sie nicht in der Vergangenheit und hängen Sie nicht nur Erinnerungen hinterher. Ihr Leben findet in der Gegenwart statt!

10. Gesetz der Veränderung

Sie werden immer wieder mit denselben Problemen kämpfen, bis Sie die nötige Lektion aus Ihren Fehlern gelernt haben und eine Veränderung erfolgt. Eine bessere Zukunft entsteht also erst, wenn Sie sich entwickeln und verstehen, was bisher falsch gelaufen ist.

11. Gesetz der Geduld und Belohnung

Belohnungen und Erfolg kommen nicht gleich zu Beginn. Am Anfang stehen Anstrengungen und Sie brauchen die nötige Geduld. Je beharrlicher Sie arbeiten und umso mehr Sie sich anstrengen, desto größer wird letztlich die Belohnung ausfallen.

12. Gesetz der Bedeutung und Inspiration

Der Wert Ihrer Handlungen bemisst sich nach der Energie und der Absicht, die Sie hineinstecken. Damit können Sie andere inspirieren und großen Einfluss haben. So können Sie ein glücklicheres und zufriedeneres Leben führen.

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Karma Sprüche

Zum Abschluss zeigen wir die 10 schönsten Sprüche und Zitate zum Karma, die Sie inspirieren können:

  • „Wir werden nicht für unseren Sünden bestraft, sondern durch sie.“ (Elbert Hubbard)
  • „Karma hat kein Verfallsdatum.“
  • „Man bekommt nicht immer, was man will – aber immer, was man verdient.“
  • „Bevor Sie sich auf eine Reise der Rache begeben, graben Sie zwei Gräber.“ (Konfuzius)
  • „Und mit jedem Verbrechen und jedem Akt der Güte erschaffen wir unsere Zukunft.“ (Cloud Atlas)
  • „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“
  • „Was wir in unserem Leben getan haben, formt uns zu dem, der wir sind, wenn wir sterben. Und alles, wirklich alles, zählt.“
  • „Du kannst jemandem keinen Schaden zufügen, weil dir jemand Schaden zugefügt hat. Du wirst genauso bezahlen wie sie.“
  • „Karma ist eine einfache Rechnung. Eine Tat gegen eine Tat, egal ob die Tat gut oder böse ist.“
  • „Erkenne, dass alles mit allem anderen zusammenhängt.“ (Leonardo DaVinci)

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